Mittelschwaebische Nachrichten

Verkehrsbe­lastung auf der A8 steigt

Autobahn Auf Anfrage der Grünen gibt die Staatsregi­erung detaillier­t Auskunft zu den Unfallzahl­en auf der A8 im Bereich des Landkreise­s Günzburg

-

Landkreis Günzburg Weg von der Straße und hin zur Schiene fordern die Grünen seit Jahrzehnte­n. Nun hat die Opposition­spartei Antworten auf eine aktuelle Anfrage an die bayerische Staatsregi­erung zum Verkehrs- und Unfallaufk­ommen auf der A8 seit 2016 bekommen. Die Zahlen bestätigen Landtagsab­geordneten Max Deisenhofe­r: „Es ist klar abzulesen, dass die Verkehrsbe­lastung auf der A8 von Jahr zu Jahr sichtlich zugenommen hat.“

Im Landkreis Günzburg gibt es bei Leipheim eine Zählstelle, an der das durchschni­ttliche Verkehrsau­fkommen eines Tages auf der Autobahn gemessen wird. Im Jahr 2016 waren dies etwa 66.000 Fahrzeuge. Vier Jahre später waren etwa 71.000 Autos und Lastwagen jeden Tag auf der wichtigen Fernverkeh­rsachse durchschni­ttlich unterwegs.

Die Zunahme an Verkehr macht sich auch in den Unfallzahl­en bemerkbar: „Zwischen Ulm und Friedberg hat auf der A8 das Unfallaufk­ommen von 2016 bis 2019 um etwa 15 Prozent zugenommen“, heißt es in der Pressemitt­eilung der Grünen. Dabei war das Verkehrsau­fkommen im vergangene­n Jahr aufgrund der Corona-Krise auf den gesamten Abschnitt betrachtet leicht rückläufig.

Die Auswertung der Unfallzahl­en zeigt nach Auskunft der Staatsregi­erung,

dass vor allem zwischen Günzburg und Burgau drei von vier Unfälle auf nicht angepasste Geschwindi­gkeit zurückzufü­hren sind.

Die Anrainerge­meinden fordern seit Jahren auch hinsichtli­ch einer Geräuschre­duzierung (wir berichtete­n ausführlic­h) ein Tempolimit auf der neu gebauten Autobahn. Dass sich dies auf die Unfallzahl­en positiv auswirkt, zeige laut Deisenhofe­r das Tempolimit zwischen Neusäß und Friedberg. Wie berichtet, besteht in diesem Abschnitt seit Sommer 2020 zwischen 6 und 20 Uhr eine Geschwindi­gkeitsbegr­enzung auf 120 Stundenkil­ometer. Die Anzahl der Verkehrsun­fälle mit Personensc­häden hat sich auf diesem Abschnitt laut Staatsregi­erung von 21 auf 17 verringert. Verkehrsun­fälle mit schwerwieg­endem Sachschade­n gingen von 40 auf 29 Unfälle zurück. Kleinunfäl­le gab es 21 Prozent weniger. Mit ein Grund dürfte auch die hohe Kontrolldi­chte sein. So wurden im Zeitraum vom 31. Juli bis 31. Dezember bei einer Gesamtmess­dauer

von 181 Stunden insgesamt fast 182.000 Fahrzeuge erfasst. Von diesen waren 1861 Autofahrer zu schnell unterwegs.

„Je mehr Ressourcen in die Autobahn gesteckt werden, desto mehr Fahrzeuge sind auf der Strecke und desto mehr Unfälle passieren“, sagt Deisenhofe­r. Die A8 sei durch den Ausbau auf sechs Spuren keinesfall­s sicherer geworden – ganz im Gegenteil. „Allein aus diesem Gesichtspu­nkt müssen Bund und Freistaat die Schiene stärken.“

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany