Mittelschwaebische Nachrichten
Neue Stiftung hat Mensch, Natur und Umwelt im Blick
Der Thannhauser Professor Oliver Meißner stellt sein Projekt vor, das auch der Mindelstadt zugutekommen soll
Thannhausen Besuch hatte der Umweltausschuss der Stadt Thannhausen in seiner jüngsten Sitzung. Professor Dr. Oliver Meißner, der mit seiner Frau und seiner Tochter seit sieben Jahren in Thannhausen lebt, war da und berichtete dem Gremium von seiner Stiftung, die auch den Bürgern und der Stadt Thannhausen zugutekommen soll. Die Stiftung trägt den langen Namen „Planet Bambi – Gisela & Theo Grabowski Foundation“und wurde nach langem Planungsvorlauf im Mai 2020 auf die Beine gestellt. „Wir sind gemeinnützig und es geht uns darum, etwas zu geben“, so Meißner bei der Vorstellung im Rathaus. Die Stiftung wolle unterstützend tätig werden, um die Lücken zwischen Mensch, Natur und Technologie durch Maßnahmen im Bildungsbereich zu überbrücken. Zweck der Stiftung ist die Förderung von drei Brückenpfeilern, nämlich Erziehung und Bildung, Umwelt und Naturschutz sowie Kunst und Kultur.
Meißner ist der Stiefsohn von Theo Grabowski, einem bekannten Thannhauser, der verstorben ist. Grabowski züchtete Rotwild, und hatte unter anderem ein Gehege in Mindelzell. Er war Jäger, Landwirt und Naturforscher, schrieb unter anderem zwei Bücher über Flusskrebse und er sammelte allerlei. All das wollte Meißners Mutter Gisela erhalten und irgendwie auch anderen zugänglich machen. Dabei soll nun die Stiftung helfen, die eine Initiative der heute 77-jährigen Gisela
Grabowski ist. Sie erfüllt damit den Lebenswunsch ihres verstorbenen Ehemannes Theodor Karl Grabowski.
Mit einer bunten Animation zeigte er, wie das einmal aussehen könnte auf dem großen Grabowskigrundstück an der Ecke Ursberger-/Annabergstraße in Thannhausen, auf dem er selbst mit seiner Familie auch wohnt. Ein Glashaus als Herzstück könnte dort entstehen, in dem Pflanzen gezüchtet oder angebaut werden, aus denen gemeinsam Speisen gekocht werden könnten, eine Art Parkanlage ist denkbar, die die Thannhauser besuchen könnten.
Dabei kann es um Naturgenuss an sich, aber auch um Bildung rund um die Natur gehen. Ein grünes Klassenzimmer kann sich Meißner vorstellen, das von Schulklassen besucht wird oder auch ein Sammlungsmuseum, in dem die Grabowski’schen Objekte ausgestellt werden. Die Stiftung fängt bereits langsam mit dem Arbeiten an. Es gebe eine Kooperation mit dem Ringeisen-Gymnasium in Ursberg, wo bereits Lernprogramme zur Umweltbildung ausprobiert wurden. Auch mit zwei Staatlichen Schulen habe es bereits Aktionen gegeben, so Meißner im Umweltausschuss. „Es geht uns ums Zusammenspiel von Mensch, Natur und Technik. Diese Schnittstellen zwischen den Bereichen wolle man thematisch unterstützen im Bereich Bildung. Vieles richte sich an Kinder, die dabei spielerisch lernen könnten. Bürgermeister Alois Held berichtete, dass er es auf der Webseite der Stiftung bereits einmal ausprobiert habe und es empfehlen könne.
Meißner selber ist Mediziner und war 13 Jahre Radiologe an der Uniklinik in München, wechselte dann zu Siemens Healthcare und kümmerte sich dort um die Schnittstelle zwischen der Medizin und der Medizintechnik. Inzwischen hat er einen Lehrstuhl an einer privaten technischen Hochschule in Berlin, der Steinbeis-Hochschule.
Die Ausschussmitglieder zeigten sich beeindruckt von dem Projekt. Robert Schmid (CSU) meinte, der Name Grabowski sei in Thannhausen bekannt. Wenn man die Bilder sehe, freue man sich darauf, was entstehe. Meinhard Veth (Grüne) denkt, dass das Projekt eine Bereicherung für Thannhausen sein werde. Sicherlich könne die Stiftung auch Fördermittel bekommen. Peter Schoblocher (Freie Wähler) fand das Projekt unterstützenswert. Heute müsse man Stadtkindern die Natur auf jeden Fall nahe bringen. Dominik Rieder Junge (Union) meinte, dass das Projekt ein Juwel und ganz toll für die Stadt sein könne. Bürgermeister Held erklärte, dass die Umsetzung der Stiftungsziele sicher noch eine große Herausforderung werde in den nächsten Jahren.
Lebenslanges und kompetenzbasiertes Lernen sind die Grundlagen für die Anpassung des Menschen an eine sich ständig ändernde Umwelt. Darum ist Lernen auch ein Schwerpunkt der Stiftung. Es gebe sicherlich noch viele Dinge, die offen seien bei den Stiftungsprojekten, doch sei es ihm wichtig gewesen, die Ausrichtung den Ausschussmitgliedern zunächst darzulegen, sagte Oliver Meißner im Gespräch mit unserer Zeitung. Ein Lernprogramm mit dem Namen „Saubere Hufe“sei schon online. Drin gehe es um Bakterien und Viren mit einem Spezialkapitel zu Corona, das mit zwei der führenden deutschen Hygiene-Institute zusammen entwickelt worden sei. Es ist kostenfrei für jeden auf der Webseite der Stiftung zugänglich, erklärt der 53-jährige Meißner.
ⓘ
Informationen über die Stiftung fin det man auf der Internetseite der Stif tung unter www.planetbambi.foundation