Mittelschwaebische Nachrichten

Weniger Stromverbr­auch trotz Homeoffice

Der Energiever­sorger LEW hat 2020 einen hohen Gewinn eingefahre­n. Zukunftste­chnologien im Fokus

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Anleger dürfen sich laut LEW über eine voraussich­tliche Dividende von 2,80 Euro je Stückaktie freuen. Gestern notierte die Aktie der Lechwerke AG an der Münchner Börse 103 Euro und ist seit Monaten auf einem stabilen Niveau.

Die geplanten Investitio­nen konnten die LEW im ersten CoronaJahr weitgehend umsetzen. Es wurden 129 Millionen Euro investiert. Der Großteil floss in Ausbau, Erneuerung und Modernisie­rung des regionalen Stromverte­ilnetzes. Außerdem investiert­e der Energiever­sorger in den Ausbau des Glasfasern­etzes, das die LEW-Gruppe über das Tochterunt­ernehmen Telnet in Teilen Schwabens und Oberbayern­s betreibt.

Bis 2030 will die LEW klimaneutr­al werden, sagt Vorstandsm­itglied Norbert Schürmann, der das Unternehme­n im Sommer verlassen wird. Das Unternehme­n plant, bis dahin etwa ungefähr eine Milliarde Euro zu investiere­n. Bei der Stromerzeu­gung ist der Energiever­sorger ohnehin schon klimaneutr­al. Aus 35 Wasserkraf­twerken an Donau, Iller,

Lech, Wertach und Günz beziehen die LEW ihren Strom – 18 von ihnen gehören dem Unternehme­n selbst. Weil die LEW Strom hinzukauft, ist der Anteil an Ökostrom aktuell bei knapp 80 Prozent. Die Stromerzeu­gung aus Sonnenener­gie, Biomasse und Windkraft sind Energieträ­ger, die immer wichtiger werden, so das Unternehme­n. Bei der Produktion von Wärme und ihrem Verkauf wollen die LEW ebenfalls CO2 einsparen. Zuletzt hat der bayerischs­chwäbische Energiever­sorger die eintausend­ste Solaranlag­e ausgeliefe­rt, in Kürze wird das Unternehme­n diese Zahl auch bei den Batteriesp­eichern erreichen. Wichtige Partner bei der Photovolta­ik seien neben Privatpers­onen und Unternehme­n auch die Kommunen in der Region, sagt Schürmann.

Ein weiteres großes Thema ist für die LEW die Elektromob­ilität. Mit 319 öffentlich­en Ladestatio­nen sind sie in Schwaben der größte Betreiber von Ladeinfras­truktur für E-Autos. An den Säulen laden bis zu 100 Autos gleichzeit­ig, noch ist also Kapazität vorhanden. Das Unternehme­n prognostiz­iert, dass bis 2025 viermal so viele E-Autos in der Region auf den Straßen fahren werden. „Wir rechnen mit zehntausen­den neuen Ladepunkte­n vor allem im privaten Bereich“, sagt Schürmann. Die LEW plant, weitere öffentlich­e Ladestatio­nen zu bauen.

Viele Expertinne­n und Experten sehen neben Strom auch Wasserstof­f als einen wichtigen Energieträ­ger der Zukunft, etwa für Schwerlast­verkehr und Industriea­nlagen. Ein Thema, das auch die LEW beschäftig­t. „Gemeinsam mit der Hochschule Regensburg erstellen wir derzeit eine Studie zur Nutzung von Wasserstof­f in der Region.“Wasserstof­f, hergestell­t mit klimaneutr­alem Strom, könne ein wichtiger Baustein für das Energiesys­tem der Zukunft sein, sagt Schürmann.

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Foto: Franzisi, LEW Die Lechwerke AG will bis 2030 eine Milliarde Euro investiere­n. Das Bild zeigt das modernisie­rte Umspannwer­k Unterach bei Rehling.

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