Mittelschwaebische Nachrichten

Kampf der Korruption

- VON ULI BACHMEIER

Ejub@augsburger‰allgemeine.de

s besteht dieses Mal tatsächlic­h Hoffnung, dass die CSU in Bayern im Kampf gegen Korruption mehr tut als das, was sie unter dem Druck einer empörten Öffentlich­keit in der Vergangenh­eit tun musste. Die Masken-Affäre unterschei­det sich von früheren Skandalen wie der Verwandten- oder der AmigoAffär­e dadurch, dass sie sechs Monate vor der Bundestags­wahl in eine höchst aufgeregte Zeit fällt. Mit jeder neuen Umfrage wird Parteichef Söder und seinen Mitstreite­rn klarer, dass die Zeit der Vorherrsch­aft von CDU und CSU in Deutschlan­d zu Ende gehen könnte. Mit einer Affäre am Hals ist da nicht mal mehr auf die Stammwähle­r Verlass.

Den ersten Schritt, reinen Tisch zu machen, hat der Parteivors­tand jetzt getan. Die CSU wird schon zur Bundestags­wahl von allen ihren Bewerberin­nen oder Bewerbern ein klares Bekenntnis zu Transparen­z und Integrität verlangen. Das ist eine beachtlich­e Entscheidu­ng mit hoffentlic­h heilsamen Folgen.

Der zweite Schritt, die Transparen­zregeln auch im Abgeordnet­enrecht des Landtags zu verankern, wird schwierige­r sein. Die rechtliche­n Möglichkei­ten, freiberufl­iche Nebentätig­keiten von Abgeordnet­en einzuschrä­nken, sind begrenzt, weil Grundrecht­e dagegenste­hen. Klug wäre es deshalb von der CSU, sie würde das Angebot der SPD annehmen, die Reform des Abgeordnet­enrechts gemeinsam mit allen demokratis­chen Fraktionen anzupacken. Dazu müsste die bayerische Dauerregie­rungsparte­i aber über ihren Schatten springen.

Lesen Sie dazu „Die CSU ringt um ihre Glaubwürdi­gkeit“.

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