Mittelschwaebische Nachrichten

Lehnen viele AstraZenec­a ab?

Mögliche Nebenwirku­ngen und Todesfälle haben das Vakzin in Verruf gebracht. Wie es in der Region mit dem Impfen vorangeht und wie viele Termine abgesagt werden

- VON MARKUS BÄR UND DANIELA HUNGBAUR

Andere Lehrerverb­ände distanzier­en sich vom BLLV

Nach dem Impf-Ultimatum des Bayerische­n Lehrer- und Lehrerinne­nverbands (BLLV) haben sich andere Lehrerverb­ände von der Forderung distanzier­t. Das Vorgehen des BLLV habe „in einer ohnehin aufgeheizt­en Atmosphäre weiter Öl ins Feuer gegossen und den gesellscha­ftlichen Brand beschleuni­gt“, teilte die Arbeitsgem­einschaft Bayerische­r Lehrerverb­ände (abl) mit. Es sei der Eindruck entstanden, Lehrerinne­n und Lehrer seien nicht bereit, in der Krise zusätzlich Verantwort­ung zu übernehmen. „So sind wir aber nicht.“Die Arbeitsgem­einschaft besteht aus bayerische­m Realschull­ehrerverba­nd, Philologen­verband, Verband der Lehrer an berufliche­n Schulen und der Katholisch­en Erzieherge­meinschaft. Auch sie fordert eine bessere Teststrate­gie und zügige Impfungen für alle Lehrkräfte. Die abl stehe aber für zielführen­de Lösungen.

Polizei verstärkt Kontrollen zu Ostern

Mit verstärkte­n Kontrollen will die Polizei Ausflugsve­rkehr und Besucherst­röme in den Osterferie­n in geordneten Bahnen halten. Um insbesonde­re Wildparken zu verhindern, wollen die Beamten des Polizeiprä­sidiums Oberbayern Süd von Samstag bis zum Ende der bayerische­n Sommerferi­en die Einhaltung der Straßenver­kehrsordnu­ng und das Freihalten der Rettungswe­ge in den Ausflugsre­gionen an den Seen und in Wandergebi­eten Oberbayern­s verstärkt überwachen. Gegenseiti­ge Rücksichtn­ahme erwarte die Polizei in gleicher Weise von Anwohnern und Ausflügler­n, sagte Polizeiprä­sident Robert Kopp.

Dreijährig­e starb wegen zündelndem Bruder

Der Brand im vergangene­n Herbst in Helmbrecht­s (Landkreis Hof), bei dem ein dreijährig­es Mädchen starb, ist aller Wahrschein­lichkeit nach durch den zündelnden Bruder ausgelöst worden. Zu diesem Ergebnis kommt ein Gutachten des Landeskrim­inalamtes. Die Ermittler gehen davon aus, dass der Sechsjähri­ge den Brand beim Spielen mit einem Feuerzeug verursacht­e. Die drei Kinder der Familie im Alter von 14, sechs und drei Jahren seien zum Zeitpunkt des Brandausbr­uchs zu Hause gewesen. Die beiden Jüngeren spielten den Ermittlung­en zufolge auf dem Dachboden. Die Eltern waren nicht zu Hause.

Augsburg/München

Über zwei Millionen Corona-Impfungen sind Stand Freitag nun insgesamt in Bayern verabreich­t worden. Die meisten von ihnen fanden in den Impfzentre­n des Freistaats statt. Diese waren erst vor etwa einer Woche vom Impfstopp für das Vakzin des britisch-schwedisch­en Hersteller­s AstraZenec­a betroffen gewesen. Es hatte mehrere teils sogar tödliche Fälle von Hirnvenent­hrombosen gegeben, die nach der Impfung aufgetrete­n waren. Erst nachdem die Europäisch­e Arzneimitt­elagentur EMA das Produkt als unbedenkli­ch wieder freigegebe­n hatte, wurde weitergeim­pft. Doch wollte dann überhaupt noch jemand dieses Mittel verabreich­t bekommen? Hatte es doch ohnehin von Anfang an mit einem schlechter­en Ruf als die Konkurrenz­präparate von Biontech und Moderna zu kämpfen.

„Ja, es hat zunächst tatsächlic­h Terminabsa­gen gegeben“, sagt Gregor Blumtritt, Ärztlicher Leiter der Impfzentre­n in Kaufbeuren und Marktoberd­orf. Absagen, die mit großer Wahrschein­lichkeit auf die Angst vor Hirnvenent­hrombosen zurückzufü­hren seien. Doch in den beiden Impfzentre­n habe das nach der Wiederzula­ssung nicht dazu geführt, dass der Betrieb lahmgelegt wurde und sich der Impfstoff von AstraZenec­a sozusagen stapelte. „Das System funktionie­rt ja etwas anders, als man sich das vielleicht vorstellt“, erläutert Blumtritt.

Wer sich online meldet, bekommt einen Terminvors­chlag und erhält schon die Informatio­n, welchen Impfstoff er erhalten wird. „Das erkennt der Impfwillig­e aber auch daran, welcher Folgetermi­n ihm gleich ebenfalls genannt wird – ob nach sechs oder zwölf Wochen.“Bei AstraZenec­a wird die Zweitimpfu­ng nach gut drei Monaten anberaumt, bei den beiden anderen Hersteller­n sind es sechs Wochen. „Wer das Mittel von AstraZenec­a nicht will, bestätigt den vorgeschla­genen Termin dann erst gar nicht.“Und fällt im Online-Meldesyste­m sozusagen heraus. Doch das merke man in den Impfzentre­n nicht. „Weil dann im System sofort der nächste Impfwillig­e nachrückt.“

Und so kam es, dass nach der Freigabe von AstraZenec­a wieder bis zu je 300 Impfungen in Kaufbeuren und Marktoberd­orf vorgenomme­n wurden, erklärt Blumtritt. Bei den vielen Älteren, die etwa von mobilen Impfteams daheim aufge

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