Mittelschwaebische Nachrichten
Lehnen viele AstraZeneca ab?
Mögliche Nebenwirkungen und Todesfälle haben das Vakzin in Verruf gebracht. Wie es in der Region mit dem Impfen vorangeht und wie viele Termine abgesagt werden
Andere Lehrerverbände distanzieren sich vom BLLV
Nach dem Impf-Ultimatum des Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverbands (BLLV) haben sich andere Lehrerverbände von der Forderung distanziert. Das Vorgehen des BLLV habe „in einer ohnehin aufgeheizten Atmosphäre weiter Öl ins Feuer gegossen und den gesellschaftlichen Brand beschleunigt“, teilte die Arbeitsgemeinschaft Bayerischer Lehrerverbände (abl) mit. Es sei der Eindruck entstanden, Lehrerinnen und Lehrer seien nicht bereit, in der Krise zusätzlich Verantwortung zu übernehmen. „So sind wir aber nicht.“Die Arbeitsgemeinschaft besteht aus bayerischem Realschullehrerverband, Philologenverband, Verband der Lehrer an beruflichen Schulen und der Katholischen Erziehergemeinschaft. Auch sie fordert eine bessere Teststrategie und zügige Impfungen für alle Lehrkräfte. Die abl stehe aber für zielführende Lösungen.
Polizei verstärkt Kontrollen zu Ostern
Mit verstärkten Kontrollen will die Polizei Ausflugsverkehr und Besucherströme in den Osterferien in geordneten Bahnen halten. Um insbesondere Wildparken zu verhindern, wollen die Beamten des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd von Samstag bis zum Ende der bayerischen Sommerferien die Einhaltung der Straßenverkehrsordnung und das Freihalten der Rettungswege in den Ausflugsregionen an den Seen und in Wandergebieten Oberbayerns verstärkt überwachen. Gegenseitige Rücksichtnahme erwarte die Polizei in gleicher Weise von Anwohnern und Ausflüglern, sagte Polizeipräsident Robert Kopp.
Dreijährige starb wegen zündelndem Bruder
Der Brand im vergangenen Herbst in Helmbrechts (Landkreis Hof), bei dem ein dreijähriges Mädchen starb, ist aller Wahrscheinlichkeit nach durch den zündelnden Bruder ausgelöst worden. Zu diesem Ergebnis kommt ein Gutachten des Landeskriminalamtes. Die Ermittler gehen davon aus, dass der Sechsjährige den Brand beim Spielen mit einem Feuerzeug verursachte. Die drei Kinder der Familie im Alter von 14, sechs und drei Jahren seien zum Zeitpunkt des Brandausbruchs zu Hause gewesen. Die beiden Jüngeren spielten den Ermittlungen zufolge auf dem Dachboden. Die Eltern waren nicht zu Hause.
Augsburg/München
Über zwei Millionen Corona-Impfungen sind Stand Freitag nun insgesamt in Bayern verabreicht worden. Die meisten von ihnen fanden in den Impfzentren des Freistaats statt. Diese waren erst vor etwa einer Woche vom Impfstopp für das Vakzin des britisch-schwedischen Herstellers AstraZeneca betroffen gewesen. Es hatte mehrere teils sogar tödliche Fälle von Hirnvenenthrombosen gegeben, die nach der Impfung aufgetreten waren. Erst nachdem die Europäische Arzneimittelagentur EMA das Produkt als unbedenklich wieder freigegeben hatte, wurde weitergeimpft. Doch wollte dann überhaupt noch jemand dieses Mittel verabreicht bekommen? Hatte es doch ohnehin von Anfang an mit einem schlechteren Ruf als die Konkurrenzpräparate von Biontech und Moderna zu kämpfen.
„Ja, es hat zunächst tatsächlich Terminabsagen gegeben“, sagt Gregor Blumtritt, Ärztlicher Leiter der Impfzentren in Kaufbeuren und Marktoberdorf. Absagen, die mit großer Wahrscheinlichkeit auf die Angst vor Hirnvenenthrombosen zurückzuführen seien. Doch in den beiden Impfzentren habe das nach der Wiederzulassung nicht dazu geführt, dass der Betrieb lahmgelegt wurde und sich der Impfstoff von AstraZeneca sozusagen stapelte. „Das System funktioniert ja etwas anders, als man sich das vielleicht vorstellt“, erläutert Blumtritt.
Wer sich online meldet, bekommt einen Terminvorschlag und erhält schon die Information, welchen Impfstoff er erhalten wird. „Das erkennt der Impfwillige aber auch daran, welcher Folgetermin ihm gleich ebenfalls genannt wird – ob nach sechs oder zwölf Wochen.“Bei AstraZeneca wird die Zweitimpfung nach gut drei Monaten anberaumt, bei den beiden anderen Herstellern sind es sechs Wochen. „Wer das Mittel von AstraZeneca nicht will, bestätigt den vorgeschlagenen Termin dann erst gar nicht.“Und fällt im Online-Meldesystem sozusagen heraus. Doch das merke man in den Impfzentren nicht. „Weil dann im System sofort der nächste Impfwillige nachrückt.“
Und so kam es, dass nach der Freigabe von AstraZeneca wieder bis zu je 300 Impfungen in Kaufbeuren und Marktoberdorf vorgenommen wurden, erklärt Blumtritt. Bei den vielen Älteren, die etwa von mobilen Impfteams daheim aufge