Mittelschwaebische Nachrichten
Wie sich Hirnvenenthrombosen von einem arteriellen Hirninfarkt unterscheiden
● Nach der Gabe des CoronaImpfstof fes von AstraZeneca hat es mindes tens 16 Fälle von Sinusvenenthrombo sen, einer speziellen Form der Hirn venenthrombose, in Deutschland gege ben. Betroffen waren nach Angaben des PaulEhrlichInstitutes bis auf eine Ausnahme ausschließlich Frauen im Alter von 20 bis 63 Jahren. In bisher vier Fällen endete die Hirnvenen thrombose tödlich.
wurden, gebe es ohnehin viel weniger Vorbehalte gegen AstraZeneca als bei Jüngeren. „Die Älteren sind meist froh, dass sie geimpft werden – und fertig.“
Ähnliches berichtet auch Alexander Schwägerl, Leiter des Kemptener Impfzentrums. „Klar, es gab zunächst skeptische Töne.“In ganz wenigen Einzelfällen seien Menschen sozusagen verärgert und ungeimpft wieder gegangen, wenn man ihnen sagte, dass es an dem betreffenden Tag „nur“AstraZenecaPräparate gebe. Doch inzwischen laufe alles wieder wie vorher. Auch trotz des tödlichen Vorfalls, bei dem eine 55-jährige Krankenpflegerin aus Immenstadt nach einer AstraZeneca-Impfung gestorben war. Wer das Mittel nicht wolle, werde im Terminvergabesystem erst gar nicht
Europäische Arzneimittel agentur
● Die
(EMA) hatte den Corona Impfstoff von AstraZeneca nach einer Überprüfung danach allerdings trotz dem für „sicher und wirksam“erklärt. ● Bei einer Hirnvenenthrombose ent steht ein in einer Vene des Gehirns. Ein häufiges Symptom sind unter anderem Kopfschmerzen, die länger anhalten. Eine Hirnvenen thrombose ist im Zustandsbild zu
Blutgerinnsel
eingebucht – und der nächste Interessent rücke nach, so Schwägerl.
So erklärt es auch Jens Reitlinger vom Landratsamt Augsburg. Durch das beschriebene Online-Verfahren wisse man nicht, warum Impftermine abgesagt werden. Eine große Absage-Welle sei aber nicht zu beobachten. „AstraZeneca ist bei uns kein Ladenhüter“, betont Reitlinger. Es gebe genug Menschen, die sich mit AstraZeneca impfen lassen.
Viele Absagen gibt es auch nicht im Landkreis Neu-Ulm, erklärt Kerstin Weidner, Sprecherin des Landratsamtes Neu-Ulm, am Freitag. Allerdings müsse man die Entwicklung abwarten. Bis jetzt haben demnach etwa zwei bis drei Prozent der Personen, die für eine Impfung mit AstraZeneca vorgesehen waren, ihren Termin gecancelt. Eine gewissucht meist deutlich weniger akut als etwa ein arterieller Hirninfarkt, bei dem es dem Patienten oft schlagartig sehr schlecht geht.
● Wer nach einer Impfung mit AstraZe neca anhaltendes
Kopfweh, Schwindel, Übelkeit oder Erbrechen
erleidet, sollte sich rasch zur Abklä rung in ärztliche Behandlung begeben. Ein Gerinnsel kann in der Regel mit Medikamenten aufgelöst werden. (mab)
se Unsicherheit sei teilweise schon vorhanden, berichtet Weidner. Auch werde im Aufklärungsgespräch gezielt und vermehrt nachgefragt – vor allem auch von Frauen, schließlich sind die schweren Nebenwirkungen bisher vor allem bei Frauen unter 55 Jahren aufgetreten. Dadurch nehmen die Aufklärungsgespräche teilweise mehr Zeit in Anspruch. „Doch die Ärztinnen und Ärzte nehmen sich die Zeit gerne, um den Impfwilligen die Unsicherheiten nehmen zu können.“
Alexander Schwägerl vom Kemptener Impfzentrum hofft, dass sich mit dem zusätzlichen Impfen durch die Hausärzte ab kommender Woche die Akzeptanz für AstraZeneca wieder verbessern werde. „Viele Menschen kennen ja ihre Hausärzte und vertrauen ihnen.“