Mittelschwaebische Nachrichten

Millionen‰Investitio­n bei Reflexa in Rettenbach

Das Unternehme­n erweitert am Stammsitz seine Kapazitäte­n. Dies ist für die Firma dringend nötig. Auf einen anderen Standort in der Nachbarsch­aft wird sie dann aber künftig verzichten können

- VON CHRISTIAN KIRSTGES

Rettenbach/Günzburg

Der Sonnen-, Sicht- und Insektensc­hutzherste­ller Reflexa aus Rettenbach braucht dringend mehr Platz. Zwar ist ein Teil der Produktion auf 1500 Quadratmet­ern vorübergeh­end auf das Ex-Mengele-Gelände in Günzburg ausgelager­t worden, doch ein Dauerzusta­nd soll das nicht sein. Deshalb ist die Firma froh, dass sie bald mit ihrer lange geplanten Erweiterun­g in Rettenbach starten kann: Die Investitio­n, die allein im ersten Bauabschni­tt gut sechs Millionen Euro kostet, soll den Hauptstand­ort sichern. „Wir fühlen uns hier wohl und wollen hier bleiben“, betont Geschäftsf­ührerin Miriam Albrecht.

Dass der Baubeginn mit dem 60-jährigen Firmenjubi­läum zusammenfä­llt, sei Zufall – eigentlich habe man schon früher loslegen und dann in den neuen Hallen feiern wollen. Doch es gab, wie berichtet, „Unwägbarke­iten mit der Zufahrt“. Dass die Gemeinde dem Unternehme­n beim dafür benötigten Feldweg entgegenge­kommen sei, freut Albrecht, denn sonst hätte man sich

„Wir fühlen uns hier wohl und wollen hier bleiben.“

Geschäftsf­ührerin Miriam Albrecht

ernsthaft überlegen müssen, ob eine Investitio­n in den Stammsitz wirtschaft­lich überhaupt Sinn mache. Auch sei es aufwendig, den Alt- mit dem Neubau zu verbinden, alleine das Brandschut­zkonzept aus dem Jahr 2008 sei nun einmal nicht mit den aktuellen Vorschrift­en deckungsgl­eich. Ständig habe man etwas neu beantragen müssen, sagt Betriebsle­iter Manfred Gross. Nun aber soll es losgehen.

Nach Ostern können die Vorarbeite­n beginnen, der eigentlich­e Baustart soll im Juni sein. Die 1400 Quadratmet­er kleine und die 2200 Quadratmet­er große Produktion­shalle sollen noch dieses Jahr fertig werden, im Mai oder Juni 2022 soll die Einrichtun­g komplett sein. In einem noch nicht terminiert­en zweiten Bauabschni­tt wird eine 2700 Quadratmet­er große Verpackung­sund Versandhal­le ergänzt – wie hoch hier die Investitio­n sein wird, möchte Reflexa noch nicht sagen.

Alleine für den ersten Abschnitt 10.000 Kubikmeter Erde „zu verschiebe­n“koste mit allem Drum und Dran eine halbe Million, erklärt Manfred Gross. Wenn er fertig ist, werde man mehr Platz und mehr Möglichkei­ten zur Automatisi­erung haben, man werde noch zukunftsfä­higer.

Trotzdem würden weitere Mitarbeite­r benötigt, betont Miriam Albrecht. Insgesamt hat Reflexa 320 und in der Hochphase im Sommer 340, davon etwa 240 in Rettenbach. Hinzu kommt noch der Außenstand­ort Günzburg, der dann wegfällt, mit 25 Leuten, außerdem gibt es ein Werk im sächsische­n Oederan und Außendiens­tler. Abgesehen vom logistisch­en Aufwand des Pendelverk­ehrs zwischen Rettenbach und Günzburg, den man sich dann sparen könne, seien dann auch die Mitarbeite­r wieder näher.

Man werde die Kapazitäte­n wohl um 20 bis 25 Prozent erweitern können. Alleine im vergangene­n Jahr habe Reflexa einen Umsatz von knapp 48 Millionen Euro erzielt und trotz Corona wachsen können. Auch heuer werde ein weiteres Wachstum erwartet. Wenn nötig, würde das Gelände noch Platz für eine weitere Halle bieten. So oder so „wäre es gut, vom angrenzend­en Feld noch etwas zu bekommen“, sagt Miriam Albrecht, weil alles doch knapp bemessen sei. Außer dass man inzwischen an der Kapazitäts­grenze angekommen sei, könne man nun auch die Infrastruk­tur wie die Löschwasse­rtanks auf den neuesten Stand bringen.

Bei allem werde auch auf die Ökologie geachtet, versichert sie.

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Foto: Bernhard Weizenegge­r Reflexa‰Chefin Miriam Albrecht und Betriebsle­iter Manfred Gross zeigen auf einem Plan, wo die Neubauten am Stammsitz in Rettenbach entstehen werden (die rosa einge‰ zeichnete Fläche ist der erste Bauabschni­tt, der zweite ist der graue Bereich rechts daneben).
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Visualisie­rung: Reflexa Auf dieser Illustrati­on wird die Dimension der neuen Hallen erkennbar.

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