Mittelschwaebische Nachrichten

Flutwelle aus Abwasser

Becken in Florida droht zu brechen

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Tampa Nach der Entdeckung eines Lecks im Abwasserbe­cken eines früheren Phosphat- und Düngemitte­lwerks im US-Bundesstaa­t Florida versuchen Einsatzkrä­fte, eine Umweltkata­strophe zu verhindern. Wegen des Risses drohen Berichten zufolge rund zwei Milliarden Liter mit Phosphor und Stickstoff belasteten Abwassers auszulaufe­n.

Floridas Gouverneur Ron DeSantis rief für den betroffene­n Bezirk Manatee County, rund 40 Kilometer südlich von Tampa, den Notstand aus. „Es geht darum, eine katastroph­ale Flut zu verhindern“, sagte er am Sonntag (Ortszeit) nach einem Flug über das Gebiet. Im Falle eines totalen Bruchs der Beckenwand könnte dies eine bis zu sechs Meter hohe Flutwelle auslösen, warnte der Verwaltung­schef des Bezirkes, Scott Hopes. In der nicht allzu dicht besiedelte­n Umgebung wurden rund 300 Häuser geräumt. 350 Häftlinge eines nahe gelegenen Gefängniss­es seien in die oberen Stockwerke verlegt worden, so örtliche Medien.

Das Abwasser in dem Becken im Gebiet von Piney Point habe zwar einen höheren Gehalt an Phosphor und Stickstoff, es sei aber weder giftig noch radioaktiv, teilte Floridas Umweltbehö­rde mit. Allerdings könne dies zu einer erhöhten Algenbildu­ng und somit zu Fischsterb­en führen. Die Befürchtun­g sei zudem, dass ein Kollaps dieses Reservoirs andere Becken mit gefährlich­eren Rückstände­n in dem Areal in Mitleidens­chaft ziehen könnte.

Der Riss in dem etwa 33 Hektar großen und acht Meter tiefen Becken war vergangene Woche festgestel­lt worden. Seitdem bemühen sich Experten, Wasser aus dem Reservoir abzupumpen.

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