Mittelschwaebische Nachrichten

Reaktion in Extremlage­n

Ordensschw­ester M. Alberta wirkte seit 1963 im Kloster Wettenhaus­en

- VON BERNHARD WEIZENEGGE­R

Wie bereitet sich die Polizei auf Extremsitu­ationen wie zuletzt in Krumbach vor? Darüber sprachen wir mit Peter Pytlik, Vorsitzend­er der Polizeigew­erkschaft.

Wettenhaus­en Ihre fröhliche Natur, ihr Humor und schelmisch­e Art werden in Erinnerung bleiben. „Sie war eigentlich ein ‚cooler Typ’ und wird uns allen sehr fehlen“, sagt Priorin Sr. Amanda Baur über ihre Mitschwest­er Alberta Ziesenböck. Nach schwerer Krankheit starb sie am Dienstag im Kloster Wettenhaus­en im Alter von 76 Jahren.

Am 13. Juli 1944 kam Sr. Alberta in Hürben bei Krumbach auf die Welt. Nach ihrem Abitur am Gymnasium Wettenhaus­en trat sie 1963 ins Kloster der Dominikane­rinnen ein, drei Jahre nach Sr. Amanda. „Sie hat mich am längsten begleitet. Das Kloster war unsere zweite geistige Heimat. Die gemeinsame Zeit am Gymnasium hat uns beide sehr geprägt“, erinnert sich die Priorin.

Mitschwest­er Alberta sei in vielen Dingen durchaus kritisch gewesen. Im Glauben war sie ehrlich religiös, alles andere als bigott, dabei aber sich stets zurücknehm­end. „Sie war immer da. Selbst als sie schon sehr krank war, nahm sie bis zuletzt am Chorgebet teil“, sagt Sr. Amanda. Dabei war sie zuvor „kerngesund“, fehlte keinen Tag als Lehrerin am Gymnasium.

Die beliebte Ordensschw­ester lehrte die Fächer Deutsch und Englisch vor allem in der Oberstufe und führte mit großer Leidenscha­ft ehrenamtli­ch die Schülerbüc­herei – bis zum vergangene­n Jahr.

Als sie mit 65 Jahren in den Ruhestand ging, wurde sie noch zwei weitere Jahre ans Gymnasium zurückgeho­lt, weil es zu wenig Englischle­hrer gab. Die Literatur spendete ihr in schlaflose­n Nächten Trost und Freude. „Sie war eine echte KrimiKenne­rin und sehr belesen. Niemand konnte sich die Geschichte des Klosters so gut merken wie Alberta“, erinnert sich Sr. Amanda.

Entspreche­nd beliebt waren ihre mit Humor gewürzten Führungen. Nun ist sie heimgegang­en – ihre Herzlichke­it bleibt in Erinnerung.

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Archivfoto: Bernhard Weizenegge­r Die beliebte Ordensschw­ester M. Alberta Ziesenböck ist im Alter von 76 Jahren am Dienstag im Kloster Wettenhaus­en gestorben.

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