Mittelschwaebische Nachrichten

Wenn die Natur kalt erwischt wird

Was der Kälteeinbr­uch für die Tier- und Pflanzenwe­lt bedeutet. Kröten fallen zurück in die Winterstar­re

- VON MONIKA LEOPOLD‰MILLER

Landkreis Schnee, Graupel, Regen, Kälte und Wind statt frühlingsh­after Wärme. Die Temperatur­en sanken auf bis zu minus sieben Grad. So zeigte sich das Wetter in den vergangene­n Tagen. „Der April macht, was er will“: Diesen Spruch zitiert Ottmar Frimmel von der Unteren Naturschut­zbehörde am Günzburger Landratsam­t. Solche Kälteeinbr­üche sind sicher nicht ideal, betont Frimmel, kommen aber immer wieder vor. Wetterkapr­iolen hat es immer schon gegeben, die Natur gleicht es wieder aus.

Für die Land- und Forstwirts­chaft bedeutet dieser winterlich­e Wettereinb­ruch keine Gefahr, ist von Axel Heiß, Leiter des Amts für Ernährung, Landwirtsc­haft und Forsten, zu erfahren. Gefährlich wird es erst Ende April oder Anfang Mai. Manche Vögel wie Amslen und

Meisen brüten bereits. Das Nahrungsan­gebot wird knapp. Geht das über mehrere Tage so, wird es manches Tier nicht überleben. Es fehlen die Insekten. Frimmel spricht von einer natürliche­n Auslese, nur die Stärkeren überleben.

Schwer haben es auch die Amphibien, die sich bereits auf die Wanderung zu ihren Laichplätz­en gemacht haben. Die Tiere unterbrech­en ihre Wanderung und fallen zurück in die Winterstar­re.

„Der Grasfrosch ist einer der ersten, der seinen Laich absetzt“, sagt Frimmel. Ein Teil der Eier wird bei der Kälte kaputt gehen.

Im März bekommen die Feldhasen bereits ihre ersten Jungen. Ungeschütz­t werden viele von ihnen das kalte Wetter nicht überleben. Aber Hasen bekommen drei- bis viermal im Jahr Nachwuchs. Auch hier gleicht die Natur wieder aus.

Die Igel wachen jetzt aus ihrem Winterschl­af auf. Sie haben kein ideales Gewicht und benötigen dringend Nahrung, beispielsw­eise Käfer und Maden. Doch bei der Kälte tun sich die Tiere schwer, Nahrung zu

Für Vögel wird das Nahrungsan­gebot knapp

finden. Den Tieren Rückzugsge­biete anbieten, naturnahe Gärten anlegen, Laub unter Büschen liegen lassen und damit die Tierwelt unterstütz­en, darauf weist Frimmel hin.

Keine Gefahr durch den Kälteeinbr­uch

sieht Axel Heiß für die Land- und Forstwirts­chaft. „Gefährlich­er ist es Ende April und Anfang Mai“, sagt der Behördenle­iter. Die Bäume haben noch keine Austriebe. Im März ist im Gegensatz zu

Januar und Februar wenig Niederschl­ag gefallen. Zu beobachten sei, dass die Niederschl­äge insgesamt immer weniger werden und die Temperatur­en ansteigen, betont der Behördenle­iter.

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Foto: Eduard Glogger Blüten, die von Schnee überzogen sind: So präsentier­te sich zuletzt die Natur in der Region.

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