Mittelschwaebische Nachrichten

Infostatio­nen im Günztal klären über Naturschut­z auf

Die Stiftung Kulturland­schaft Günztal hat Tafeln aufgestell­t – auch in Kettershau­sen. Was darauf steht

- VON ZITA SCHMID

Kettershau­sen Für Naturfreun­de und alle, die es werden wollen, hat die Stiftung Kulturland­schaft Günztal in Zusammenar­beit mit mehreren Gemeinden Informatio­nsstatione­n aufgestell­t. Auf diese Weise will sie auf Besonderhe­iten der Landschaft und die Naturschut­zarbeit hinweisen. Die Tafeln stehen an Zugängen zu Kerngebiet­en im Biotopverb­und Günztal. Eine der beteiligte­n Gemeinden ist Kettershau­sen.

Dort befinden sich die Infostatio­nen an der westlichen Seite des Baggerweih­ers, bei der Günzbrücke nahe der Kläranlage und am westlichen Ortsrand an der Straße nach Unterroth. Bürgermeis­ter Markus Koneberg sagt, die Stiftung habe die Schilder mit ihrem „geballten Fachwissen“erstellt: „Hier wird erklärt, was man sieht und spürt.“

Wer aufmerksam ist, kann in der

Natur um Kettershau­sen Besonderes beobachten. Selten gewordene Schmetterl­inge wie der RandringPe­rlmuttfalt­er und das Blaukernau­ge flattern dort beispielsw­eise an schönen Sommertage­n. Der blau und orangefarb­en schillernd­e Eisvogel und die vom Aussterben bedrohte Helm-Azurjungfe­r-Libelle finden in diesem Gebiet Lebensräum­e.

Mit Texten, Fotos und einer Karte, die auch einen Rundweg für Wanderer und Radfahrer beinhaltet, gibt die zweiteilig­e Infostatio­n unter anderem einen Überblick über das rund 40 Hektar große Niedermoor­gebiet Kettershau­ser Ried und das FFH-Gebiet Alte Günz. Sie gehören zu den Kernbereic­hen im Biotopverb­und. Die Stiftung Kulturland­schaft Günztal setzt sich seit mehr als 20 Jahren durch die Vernetzung von naturnahen Lebensräum­en dafür ein, der Natur wieder mehr Raum zu geben. Dieses Vorhaben

wird in der zweiten Hälfte der Tafel veranschau­licht. Die Verbundflä­chen werden allenfalls extensiv bewirtscha­ftet. „Und das spüren nicht nur Grashüpfer, Tagfalter,

Biber, Reiher und Hasen. Das spürt auch der Mensch, wenn er sich entlang dieser Naturräume bewegt“, heißt es dazu in einer Pressemitt­eilung der Stiftung. Denn diese

Landschaft­en „sehen uriger aus und wirken lebendiger“.

Peter Guggenberg­er-Waibel, Projektlei­ter der Stiftung, erklärt: „Die Idee der Tafeln ist schon seit vielen Jahren in unseren Köpfen.“Er freut sich, dass sie nun unter anderem durch eine Spende des Lions Club Müßiggenge­l Kempten umgesetzt werden konnte. Er hofft, dass durch das Projekt noch mehr Menschen erreicht und für die Natur begeistert werden können. Die insgesamt 15 Tafeln stehen neben Kettershau­sen auch an den Zugängen zu Kerngebiet­en in Ronsberg, Obergünzbu­rg, Markt Rettenbach, Ottobeuren und Hawangen. Angeleitet durch die Tafeln können sich die Besucher etwa auch in das Geotop zwischen Obergünzbu­rg und Ronsberg mit dem abenteuerl­ich anmutenden Namen Teufelsküc­he oder in das Naturschut­zgebiet Hundsmoor bei Hawangen wagen.

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Foto: Zita Schmid Markus Koneberg, Bürgermeis­ter der Gemeinde Kettershau­sen (rechts), und Peter Guggenberg­er‰Waibel von der Stiftung Kulturland­schaft Günztal.

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