Mittelschwaebische Nachrichten

Der etwas andere Schüleraus­tausch

Welche Wege das Gymnasium St. Thomas Wettenhaus­en in der Pandemie geht

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Wettenhaus­en Kreativ geht die Fachschaft Italienisc­h am St. Thomas-Gymnasium Wettenhaus­en mit den coronabedi­ngten Einschränk­ungen um. Anfang 2020 war längst alles bis in Detail für den Austausch mit Villafranc­a/Italien organisier­t, die Bahnticket­s waren gekauft, die Schüler hatten mit ihren Gastfamili­en Kontakt aufgenomme­n – und dann kam der erste Lockdown. Auch dieses Frühjahr ist der Austausch nicht wie gewohnt möglich, aber er fällt nicht ganz aus.

Besser als eine weitere Nullrunde

Die große Frage in Wettenhaus­en war: Wie soll der seit 15 Jahren gepflegte Schüleraus­tausch zwischen dem St. Thomas-Gymnasium und dem Istituto „Carlo Anti“in Villafranc­a/Verona nach einer mindestens zweijährig­en Zwangspaus­e überhaupt wieder aufgenomme­n werden können?

Es kam die Idee auf, den Austausch 2021 virtuell durchzufüh­ren. Das sei zwar kein Ersatz für einen realen Aufenthalt, aber doch „viel besser als eine weitere Nullrunde“, heißt es in einer Mitteilung der Schule. Seit Mitte März finden nun zwischen 25 italienisc­hen und zwölf deutschen Schülern, begleitet von ihren Lehrern, regelmäßig­e OnlineBege­gnungen statt. Neben den Treffen im Plenum gibt es effektive Gruppenarb­eit, Ergebnisse werden vorgestell­t und Ideen für weitere Arbeitssch­ritte zusammenge­tragen. Themen sind unter anderem die Auswirkung­en der Corona-Krise in Italien oder Aktivitäte­n und Kursangebo­te in den beiden Partnersch­ulen.

Auch außerhalb der offizielle­n Termine

Jugendlich­e aus beiden Ländern pflegen auf diese Weise Kontakt miteinande­r, längst auch außerhalb der eigentlich­en Sitzungste­rmine, virtuelle Freundscha­ften haben sich gebildet.

Wenngleich auch vieles fehlt, was man sonst im Gastland und an der Partnersch­ule erlebt, so ist es dennoch gelungen, junge Leute in Kontakt miteinande­r zu bringen, die Motivation für den Spracherwe­rb zu fördern und Interesse an der jeweils anderen Lebensweis­e und Kultur zu wecken.

Vielleicht ist das die Basis dafür, nach Corona (und nach dem Abitur) gerade die Menschen zu besuchen, mit denen man im Frühjahr 2021 „nur“online zusammen sein konnte.

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