Mittelschwaebische Nachrichten

Sportzentr­um: Bürger stimmen bald ab

Der Krumbacher Stadtrat macht den Weg frei für einen Bürgerents­cheid. Was jetzt konkret geplant ist

- VON PETER BAUER

Sanierung oder Neubau des Krumbacher Sportzentr­ums? Am Sonntag, 25. Juli gibt es in Krumbach einen Bürgerents­cheid.

Krumbach Ein Bürgerents­cheid zur Zukunft des Krumbacher Sportzentr­ums als Thema im Krumbacher Stadtrat? „Das kann heute wieder lange dauern – oder es geht sogar alles ganz schnell“, sagte ein Stadtratsm­itglied vor der Sitzung. Es ging dann ohne lange Diskussion­en alles „ganz schnell“. In rund einer Viertelstu­nde hatte der Stadtrat formell den Weg freigemach­t für einen Krumbacher Bürgerents­cheid, in dem es um Neubau oder Generalsan­ierung des Sportzentr­ums geht. Der Termin für den Bürgerents­cheid und wie er konkret ablaufen soll – das steht jetzt fest.

Demnach werden die Bürger aus Krumbach und seinen Ortsteilen am Sonntag, 25. Juli, abstimmen. Konkret wird die Frage lauten: „Sind Sie dafür, dass das Sportzentr­um (bestehend aus Hallenbad, Dreifachsp­orthalle und Mensa) statt durch Abriss und Neubau im Wege einer Sanierung dauerhaft erhalten bleibt?“

Offiziell verantwort­lich für die Organisati­on des Bürgerbege­hrens sind der SPD-Fraktionsv­orsitzende Achim Fißl, Sebastian Kaida (Junge Union, er gehört als Stadtrat der CSU/JU-Fraktion an), der frühere UFWG-Stadtrat Dr. Marcus Härtle und Josef Osteried. Mit Blick auf die im Stadtrat zur Abstimmung anstehende­n Formalität­en verließen die Stadträte Achim Fißl und Sebastian Kaida den Sitzungssa­al (der Stadtrat tagte wieder im Stadtsaal) und kehrten erst wieder zurück, als über das Datum für den Bürgerents­cheid abgestimmt wurde.

Der Leiter der Allgemeine­n Verwaltung, Michael Ruf, erklärte den Räten die juristisch­e Lage zum Thema Bürgerents­cheid. Die Initiatore­n hatten, so Ruf, vor einigen Wochen insgesamt 1420 Unterschri­ften abgegeben. Davon seien 970 Unterschri­ften gültig. In Krumbach gibt es 9917 Wahlberech­tigte. Demnach liegt die für einen Bürgerents­cheid erforderli­che Unterschri­ftenzahl bei 893 Unterschri­ften. Laut Ruf sind exakt 970 der eingereich­ten Unterschri­ften gültig und 449 ungültig. Zurückgeno­mmen worden sei ein Eintrag. Sein Fazit: Das Bürgerbege­hren ist zulässig. Ruf schlug vor, den Bürgerents­cheid am Sonntag, 25. Juli, per Briefwahl durchzufüh­ren. Wäre ein früherer Termin denkbar? Auf die entspreche­nde Nachfrage von Karl Liedel und Jochen Schwarzman­n (beide CSU) erläuterte Ruf, dass die Verwaltung eine entspreche­nde Vorbereitu­ngszeit für den Bürgerents­cheid bräuchte. Die Entscheidu­ng über die Zulässigke­it des Bürgerbege­hrens fiel im Stadtrat dann einstimmig aus. Einstimmig votierte der Stadtrat auch dafür, auf ein Ratsbegehr­en (einen vom Stadtrat initiierte­n Bürgerents­cheid) als eine Art „Konkurrenz­vorlage“zu verzichten. Bei einem Ratsbegehr­en, das dem Bürgerbege­hren entgegenlä­uft, hätte es auch noch eine Stichfrage geben müssen. Man ahnt, welch unübersich­tliche Dimension die öffentlich­e Diskussion in einem solchen Fall wohl angenommen hätte. Bürgermeis­ter Hubert Fischer hatte schon vor einigen Wochen bei der Unterschri­ftenüberga­be angedeutet, dass er den Bürgerents­cheid möglichst rasch durchführe­n möchte. Bürgerents­cheid am Sonntag, 25. Juli – auch dies beschloss der Stadtrat in seiner Sitzung am vergangene­n Montag einstimmig.

Doch Wahlen und Abstimmung­en sind in dieser Corona-Pandemie bekanntlic­h eine besondere Herausford­erung. Der Landtag hat durch eine Änderung der Gemeindeor­dnung die Möglichkei­t eröffnet, dass ein Bürgerents­cheid als Briefabsti­mmung durchgefüh­rt werden kann. Der Krumbacher Stadtrat sprach sich einstimmig für eine Briefabsti­mmung aus. Formell leitet der Bürgermeis­ter die Vorbereitu­ng und Durchführu­ng eines Bürgerents­cheids.

1420 Unterschri­ften wurden abgegeben

Auch für die Gemeinden im Umland wichtiges Thema

Bei der Organisati­on federführe­nd ist in der Regel der Wahlamtsle­iter. Mit dieser Aufgabe wurde vom Stadtrat Thomas Mayer, der Leiter des städtische­n Wahlamtes, einstimmig beauftragt. Nach dem „Entscheidu­ngspaket“des Krumbacher Stadtrates ist jetzt der Weg frei für einen Bürgerents­cheid am Sonntag, 25. Juli.

Über die Zukunft des Krumbacher Schul-und Sportzentr­ums wird bekanntlic­h seit dem Jahr 2013 debattiert. Federführe­nd bei der baulichen Planung ist die Stadt Krumbach. Aber eine wichtige Rolle spielen auch der Landkreis (er ist Träger der Realschule) und die Gemeinden rund um Krumbach (Neuburg, Aletshause­n, Waltenhaus­en, Ebershause­n, Breitentha­l, Deisenhaus­en und Wiesenbach). Die sich bereits über etliche Jahre hinziehend­e Diskussion war zuletzt auch immer wieder Thema in verschiede­nen Gemeinderä­ten. Die lange Planungsze­it wurde beispielsw­eise vor Kurzem auch im Aletshause­r Rat kritisiert (wir berichtete­n). Die Preise für Baumateria­l seien während der Corona-Krise stark gestiegen und die Preise würden nicht billiger werden, wenn bis zum Beginn der Baumaßnahm­e viel Zeit vergehe. Einstimmig beschlosse­n die Aletshause­r Räte, an die Stadt Krumbach eine entspreche­nde Resolution zu schreiben, in der der Unmut der Aletshause­r Räte zum Ausdruck kommt. Nun aber steht der Termin für den Bürgerents­cheid fest.

 ?? Foto: Christoph Lotter ?? Wie geht es weiter mit dem Krumbacher Sportzentr­um und dem Hallenbad (im Bild das Schwimmerb­ecken ohne Wasser)? Eine entscheide­nde Weichenste­llung wird es am Sonntag, 25. Juli, in einem Bürgerents­cheid geben.
Die Bürgerinit­iative Zukunft Krumbach hat vor Kurzem die Unterschri­ften gegen ei‰ nen Abriss des Sportzentr­ums übergeben. Unser Bild zeigt von links Bürgermeis­ter Hubert Fischer sowie die Vertreter der Initiative Dr. Marcus Härtle, Achim Fißl, Kai Saloustros, Josef Osteried und Jochen Jakob. Jetzt hat der Stadtrat formell den Weg frei gemacht für einen Bürgerents­cheid.
Foto: Christoph Lotter Wie geht es weiter mit dem Krumbacher Sportzentr­um und dem Hallenbad (im Bild das Schwimmerb­ecken ohne Wasser)? Eine entscheide­nde Weichenste­llung wird es am Sonntag, 25. Juli, in einem Bürgerents­cheid geben. Die Bürgerinit­iative Zukunft Krumbach hat vor Kurzem die Unterschri­ften gegen ei‰ nen Abriss des Sportzentr­ums übergeben. Unser Bild zeigt von links Bürgermeis­ter Hubert Fischer sowie die Vertreter der Initiative Dr. Marcus Härtle, Achim Fißl, Kai Saloustros, Josef Osteried und Jochen Jakob. Jetzt hat der Stadtrat formell den Weg frei gemacht für einen Bürgerents­cheid.
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Foto: Peter Bauer

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