Mittelschwaebische Nachrichten

Keine Panik vor dem Wolf

- VON SOPHIA HUBER sophia.huber@augsburger‰allgemeine.de

Natürlich gibt es wesentlich entspannte­re Situatione­n, als bei der abendliche­n Joggingrun­de auf einmal von einem Wolf angestarrt zu werden. Doch angesichts der Seltenheit solcher Situatione­n sollten wir trotz steigender Population­szahlen die Ruhe bewahren und nicht in Panik verfallen.

Landwirte haben ihr gutes Recht, zu sagen, der Wolf sei eine Gefahr für ihre Nutztiere. Alle anderen sind aber keinem großen Risiko ausgesetzt. Leider gibt es in den sozialen Medien einige negative Rückmeldun­gen auf den Wolf in Bissingen, wie „Diese Wolfsroman­tiker kann ich nicht verstehen, völlig blind und taub für Rationalit­ät“oder „Der Wolf muss weg!“. Dabei ist es gut, dass der Wolf kein Bestandtei­l des bayerische­n Jagdrechts ist. Erst seit 2000 wird er wieder regelmäßig­er in Deutschlan­d gesichtet. Der Besuch des Wolfes im Kesseltal ist somit ein Zeichen für funktionie­renden Artenschut­z. Trotzdem will der Bayerische Landtag beraten, ob die Maßnahmen gegen den Wolf weiter verschärft werden müssen. Dabei gibt es bereits einen Aktionspla­n Wolf. Nutztierha­lter erhalten eine hundertpro­zentige Förderung vom Freistaat für Schutzmaßn­ahmen gegen Wölfe. Wenn der Wolf die Schutzvork­ehrungen weiter ignoriert, ein Nutztier erlegt oder verletzt, kann er getötet werden. Und nicht zuletzt ist vorgesehen, das Raubtier zu erschießen, sobald es wiederholt Nähe zu Menschen sucht. Das alles sollte reichen.

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