Mittelschwaebische Nachrichten
Krumbach bringt BreitbandAusbau voran
In welchen Ortsbereichen Schwerpunkte gesetzt werden. Weitere Themen im Krumbacher Stadtrat
Krumbach Wie kann die Breitbandversorgung in Krumbach und den Ortsteilen verbessert werden? Das war eines der weiteren Themen in der jüngsten Krumbacher Stadtratssitzung.
● Breitband: Die Stadt Krumbach hat in Zusammenarbeit mit dem Büro IK-T ermittelt, wie es um die Breitbandversorgung in der Kernstadt und in den Ortsteilen steht. Da gibt es an verschiedenen Stellen noch „Luft nach oben“. Angesichts dieser Lage, und mit Blick auf die aktuelle bayerische Gigabit-Richtlinie, wurden zwei Erschließungsgebiete vorgeschlagen: Zum sogenannten Los 1 gehören Billenhausen und Hirschfelden, zum Los 2 Hohenraunau und der Südwesten von Niederraunau. Dabei geht es, so war im Stadtrat zu erfahren, um circa 470 Adressen. Insgesamt geht es um Investition von rund 4,96 Millionen Euro. Bei diesem Projekt ist eine erhebliche Zuwendung des Freistaats zu erwarten. Krumbach müsste einen Eigenanteil von etwa 496.000 Euro bereitstellen. Der Stadtrat stimmte einstimmig zu. Die Zeit für den Ausbau auf Glasfaserbasis beträgt voraussichtlich rund 36 bis 48 Monate und könnte bis Ende 2025 abgeschlossen sein.
● Spitalhöfe Wie kann Wohnraum zur Verfügung gestellt werden, ohne dass zu viel Fläche verbraucht wird und ganze Naturräume durch die Ausdehnung von Siedlungen regelrecht verschwinden? Das ist auch in der Stadt Krumbach immer wieder ein wichtiges Thema. Unter anderem im Rahmen des Projekts „Spitalhöfe“soll neuer innerstädtischer Wohnraum für Krumbach bereitgestellt werden.
Krumbach hat bei der Einwohnerzahl bekanntlich bereits vor einigen Jahren die 13.000er-Marke überschritten. Die Tendenz ist weiter steigend. Projekte wie „Spitalhöfe“, das jetzt wieder im Stadtrat besprochen wurde, tragen dem Rechnung. Das Projekt „Spitalhöfe“(im Bereich des Rendle-Areals) geht auf einen Antrag auf Bauleitplanung aus dem Jahr 2017 zurück. Es geht um den Bau von 50 Wohneinheiten mit Tiefgarage in einem Bereich, der zwischen der Mindelheimer Straße, dem Spitalweg und dem Fuß-/Radweg entlang des Krumbächleins liegt. Denkbar sind in diesem Areal auch Praxis- und Büroräume. Bereits im März des vergangenen Jahres 2020 hieß es im Bauausschuss, dass hier ein neues Gebäude mit rund 18 Wohneinheiten und Tiefgarage vorgesehen sei. Mittel- bis langfristig sei der Bau von drei weiteren Gebäuden auf dem Rendle- und WiedemannAreal (Spitalhöfe) vorgesehen. Der Spitalweg soll von drei Meter auf 4,5 bis fünf Meter erweitert werden. Der CSU-Fraktionsvorsitzende Karl Liedel bezeichnete das Projekt als grundsätzlich gut. Die CSUFraktion wünsche sich aber, dass an der Mindelheimer Straße ein städtebauliches Highlight gesetzt werde. Peter Tschochohei (SPD) sprach sich dafür aus, die Durchfahrt von der Mindelheimer Straße zum Friedhof durch einen Poller auf der Brücke zu verhindern. Bürgermeister Hubert Fischer sagte dazu, dass dies bei den Anwohnern, die schon in diesem Bereich wohnen, negativ bewertet werde. Manfred Pfeiffer (JW-OL-Fraktionsvorsitzender) nannte das Projekt an dieser Stelle möglich und sinnvoll. In Sachen Verkehr könne man bei Bedarf „noch nachsteuern“. Bei zwei Gegenstimmen fasste der Stadtrat für den Bebauungsplan den entsprechenden Satzungsbeschluss.
● Radverkehr Wie kann der Radverkehr in Krumbach gefördert werden? Dies war Thema eines Antrags der CSU-Stadtratsfraktion, der jetzt im Rat behandelt wurde. Unter anderem sprach sich die CSU dafür aus, zu prüfen, ob Mittel aus dem Finanzhilfe–Sonderprogramm „Stadt und Land“zur Förderung der Radinfrastruktur genutzt werden können. Zur Diskussion stand im Rat, wie das geplante Integrierte Verkehrskonzept für die Stadt auf das Thema Radeln abgestimmt werden kann. Macht es Sinn, ein separates Radverkehrskonzept auf den Weg zu bringen. Am Ende einigte sich das Gremium darauf, dass dem Stadtrat bis Ende 2021 in Sachen Radverkehr förderfähige Maßnahmen zur Beschlussfassung vorgelegt werden. Auf dieser Basis stimmte der Rat dem CSU-Antrag einstimmig zu. Mit Blick auf das zu erstellende Verkehrskonzept soll die Lenkungsgruppe möglicherweise am
20. Mai zusammenkommen – abhängig von den dann bestehenden Corona-Regeln.
● Verlaufsprotokoll In der aktuellen Wahlperiode werden Niederschriften des Stadtrates in Form von sogenannten Beschlussprotokollen geführt. Dies bedeutet, dass einzelne Wortbeiträge nicht mehr erfasst werden. Die Verwaltung wies darauf hin, dass der Kommunale Prüfungsverband den hohen Aufwand für Wortprotokolle moniert habe. Die SPD-Stadtratsfraktion sprach sich für eine Rückkehr zu Verlaufsprotokollen aus. So sei es unter anderem möglich, Abstimmungsergebnisse besser einzuordnen, argumentierte SPD-Rat Peter Tschochohei. Auch für spätere Generatiojetzt nen sei dies „ein Mehrwert“. Ähnlich sah dies Christian Plail (UFWG). Verlaufs-/Wortprotokolle seien auch „Dokumente der Zeitgeschichte“. Die Ratsmehrheit stimmte schließlich für die Beibehaltung von Ergebnisprotokollen. Bürgermeister Fischer sprach von einem hohen Aufwand für Wortprotokolle. Aber es könne bei nicht einstimmigen Abstimmungen generell namentlich erfasst werden, wer für was stimme. Karl Liedel (CSU) stellte einen entsprechenden Antrag. Diesem stimmte die Mehrheit des Rates zu. Lothar Birzle (JWOL) sprach sich dafür aus, dass die Stadt öffentlich gefasste Beschlüsse öffentlich mache.
● FreibadUmkleidekabinen Dieter Behrends (CSU, er ist auch Vorsitzender des Freibad-Fördervereins) berichtete über die Neugestaltung von Umkleidekabinen im Freibad für einen Betrag von rund 12.000 Euro. 5000 Euro stelle die Sparkasse Günzburg-Krumbach, 5000 Euro der Förderverein zur Verfügung.