Mittelschwaebische Nachrichten
Wird es mit der neuen Kita in Ziemetshausen zu laut?
Welche Bedenken mit Blick auf die geplante Kita geäußert wurden und was der Marktgemeinderat sagt
Ziemetshausen Der Entschluss der Marktgemeinde Ziemetshausen steht seit Mitte Februar: Eine zweite Kindertagesstätte wird gebaut. Die Räte hatten sich nun mit den Stellungnahmen zum Bebauungsplan Sondergebiet „Kita Vesperbilder Straße“zu befassen. Dabei ging es zunächst um Einwände aus der Bevölkerung: Teilweise wird Kinderlärm für die angrenzenden Bewohner befürchtet oder man möchte den Standort wegen der Nähe zur bestehenden Wohnbebauung lieber weiter in südöstlicher Richtung verlegt sehen.
Planersteller Architekt Gerhard Glogger erläuterte die angewandte Bewertungsmatrix, anhand der die für die Kita infrage kommenden Standorte Vesperbilder Straße, Allgäustraße, früheres Rentamt und ein Grundstück hinter dem Webereimuseum in der Friedhofstraße unter die Lupe genommen wurden. Dabei schälte sich heraus, dass nur die beiden Erstgenannten in den engeren Kreis gezogen werden können. Das Grundstück an der Allgäustraße allerdings bietet jedoch keine Möglichkeit für eine eventuell später notwendig werdende Erweiterung. Was eine mögliche Lärmbelästigung aus dem Kindergarten in der Vesperbilder Straße betrifft, verweist Glogger gleichlautend mit dem Landratsamt Günzburg darauf, dass Kinderlärm bis zu einem gewissen Grad hingenommen werden muss.
Auch das Landratsamt Günzburg hat mit seiner Stellungnahme verschiedene Punkte ins Feld geführt, die man in der Planung nicht erfüllt sieht. So wird moniert, dass eine Kita nicht aus dem Gemeindezentrum hinaus errichtet werden soll. Die Marktgemeinde kann jedoch darauf verweisen, dass man bereits einen Kindergarten in der Ortsmitte aufweisen kann. Dem Einwand aus Sicht der Ortsplanung, wonach Erschließung und Anfahrt zum Bauvorhaben von der dem Ort abgewandten Seite erfolge, was nicht sein solle, wird dahingehend begegnet, dass insbesondere für Kinder aus den südlichen und östlichen Ortsteilen die Anfahrt nahezu gleich und die Kita von der B300 Umfahrung her gleichermaßen optimal erreichbar ist. Zudem sind die Bewohner der benachbarten Siedlung vom Lärm des an- und abfahrenden Verkehrs und auf dem Parkplatz verschont, was dann in Hinblick auf den Immissionsschutz doch wieder begrüßt wird. Eine nicht gewünschte Baulücke zwischen Baukörper und Nachbarschaftshäusern würde bei einer notwendig werdenden Erweiterung der Kita geschlossen werden. Bezüglich einer Lärmbelästigung der Anwohner rät das Landratsamt zu einer dauerhaften Sichtschutzbepflanzung an der Nordwestseite des Baukörpers.
Die Räte beauftragten den Planer schließlich einstimmig, die Planung zu ergänzen und den Entwurf öffentlich auszulegen. Margret Engel von der Unabhängigen Wählergemeinschaft hielt es für angebracht, die Anlieger schriftlich oder persönlich zu informieren. Glogger und Bürgermeister Wetzel verwiesen auf die Veröffentlichung der Einladungen zu den Ratssitzungen mit markanten Tagesordnungspunkten. Wegen der Pandemie sei eine eigene Infoveranstaltung nicht möglich. Das Rathaus jedoch, so Wetzel, stehe jedem Bürger offen. Momentan sei dies nur mit Voranmeldung und Terminabsprache möglich.
Insgesamt will die Marktgemeinde Ziemetshausen an der Planung festhalten. Darin sind sich Bürgermeister, Marktgemeinderäte und Architekt einig.