Mittelschwaebische Nachrichten
Perspektive für ehemalige Pizzeria
Gebäude soll Unterkunft für Monteure werden
RoggenburgSchießen Die Zeit, als in der früheren „Krone“in Schießen noch Pizzas gebacken wurden, liegt schon einige Jahren zurück. Das ist dem Gebäude an der Stoffenrieder Straße auch anzusehen. Das Ristorante-Schild hängt aber noch immer. Schon 2015 sollte das Haus umgebaut werden, doch die Pläne wurden nicht realisiert. Jetzt unternimmt der neue Eigentümer einen neuen Anlauf. In der ehemaligen Gaststätte sollen insgesamt 18 Monteurwohnungen eingerichtet werden. Dafür ist der Einbau von drei Dachgauben vorgesehen. An der Ostseite des Gebäudes, also von der Straße aus gesehen an der Rückseite, ist eine Fluchttreppe geplant. Hinzu kommen 18 Stellplätze auf dem Grundstück. Mit dem entsprechenden Bauantrag hat sich der Roggenburger Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung befasst.
Im Jahr 2013 habe der Vorbesitzer bereits einen Umbau der ehemaligen Pizzeria beantragt, berichtet Bürgermeister Mathias Stölzle. Damals
sei ein Wohnheim für 34 Monteure geplant gewesen. Im Ort sei gemunkelt worden, dass auf dem Gelände ein Asylbewerberheim entstehe. Der Gemeinderat war Stölzle zufolge nicht begeistert von der Idee einer Monteursunterkunft an der zentralen Stelle und befürchtete Beeinträchtigungen für die Anwohner durch Lärm und Verkehr. „Der Gemeinderat hat sich rechtlich beraten lassen und die Argumente dargelegt, aber das Landratsamt hat das Vorhaben trotzdem genehmigt“, erzählt Stölzle. Umgesetzt wurde das Projekt allerdings nicht.
Der neue Eigentümer plant nun etwas anders: Statt 34 sollen nun 18 Monteure in dem Haus wohnen, und zwar in Einzelapartments, jeweils mit Sanitärbereich. Doch auch das überzeugte das Gremium noch nicht ganz. Weil aber davon auszugehen ist, dass das Landratsamt Neu-Ulm auch diesem Vorhaben eine Genehmigung erteilt, stimmten die Gemeinderäte letztlich mit einer knappen Mehrheit von 8:6 zu.
Mehr Befürworter hatte ein Tekturantrag zur Änderung der Außenfassade
eines Bürogebäudes in Biberach. Die im Gartenweg ansässige Firma Gerstlauer möchte passend zu ihrem Tätigkeitsfeld eine hochwertige, schwarze Glasfassade an ihrem Gebäude anbringen und ein Werbeschild aufstellen. In städtebaulicher Hinsicht wäre diese Gestaltung aus Sicht der Gemeinderäte eine Aufwertung. Allerdings wurden auch Bedenken geäußert, ob Autofahrer durch Reflexionen geblendet und Anwohner negativ beeinträchtigt werden könnten.Den Vorgaben des maßgeblichen Bebauungsplans „Gewerbegebiet Am Priel“zufolge sind glänzende Oberflächen an Fassaden in dem Bereich eigentlich nicht zulässig. Der Bauwerber führt dazu in seiner beantragten Befreiung an: „Aufgrund der Nordseite sind von einer glänzenden Oberfläche keine störenden Spiegelungen zu erwarten.“Bei zwei Gegenstimmen sprach sich das Gremium für eine entsprechende Befreiung aus. Im Hinblick auf die mögliche Blendwirkung durch die Fassade wird das Landratsamt um eine Stellungnahme gebeten.