Mittelschwaebische Nachrichten
Einfach mal Danke sagen an die Feuerwehren
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Es sind entsetzliche Bilder, die wir derzeit aus den vom Hochwasser betroffenen Gebieten in Deutschland sehen. Wassermassen, die Häuser und Straßen wegreißen, Menschen, die in kürzester Zeit alles verloren haben. Und dazwischen Einsatzkräfte, auch aus der Umgebung, die versuchen, Menschenleben zu retten. Was diese Helfer von Feuerwehren, THW und Rettungsdiensten derzeit vor Ort wirklich leisten, können diejenigen am besten ermessen, die hier vor Ort diese Aufgaben übernehmen. Deswegen haben sich die Feuerwehren im Landkreis Günzburg auch dazu entschieden, bis Ende Juli mit Trauerflor an ihren Fahrzeugen zu fahren. Sie trauern mit Kameraden, die beim Hochwassereinsatz ums Leben gekommen sind. Im Vergleich mit den verheerenden Fluten, die im Westen Deutschlands ganze Dörfer versinken lassen, erscheint das, was wir hier im Landkreis Günzburg diesen Sommer erlebt haben, fast schon banal. Dabei sind auch hier Tausende Euro Schaden entstanden, auch hier hat das Wasser Menschen in Angst und Sorge versetzt. Und auch hier gingen die Einsatzkräfte ans Limit, um Leib und Leben, Hab und Gut ihrer Mitmenschen zu schützen. Besonders für die Feuerwehren im Landkreis waren die vergangenen Wochen einfach nur purer Stress. Wenn eine Alarmierung die andere jagt, wenn sich Unwetter und Brände abwechseln, wenn der Feuerwehrpiepser und die Sirene sich immer wieder melden, gibt es wenig Zeit zum Durchschnaufen, wenig Zeit, sich um die Familie oder Freunde zu kümmern. Und auch die eigentliche, bezahlte Arbeit kann nicht so reibungslos laufen wie gewohnt.
Eigentlich ein Glück, dass solche Einsätze praktisch immer in Wellen kommen, wie Kreisbrandrat Stefan Müller bestätigt hat: „Manchmal ist wochenlang einfach gar nichts. Und dann geht wieder pausenlos der Alarm.“Dann kommt es für die Wehren und ihre ehrenamtlichen Aktiven knüppeldick. Dann merken wir aber auch, wie sehr wir diesen ehrenamtlichen Einsatz brauchen. Doch die Dankbarkeit für die Arbeit der freiwilligen Helfer ist oft ganz schnell wieder verflogen, wenn die Hochwasserspuren getrocknet, die Reste des Feuers nicht mehr sichtbar und die Unfallstelle geräumt ist. Gewalt im Einsatz, ob verbal oder handfest, erleben nicht nur hauptamtliche Kräfte von Polizei und Rettungsdienst. Es trifft auch diejenigen, die eigentlich nur helfen wollen. In ihrer Freizeit. Ohne Bezahlung.
Gerade darum, weil sie in den schlimmsten Situationen ohne Wenn und Aber parat stehen, haben die Feuerwehren das ganze Jahr über unseren Dank und auch unseren Respekt verdient. Beides können wir alle zeigen: Durch unser Verhalten, wenn das nächste Mal auf der Autobahn eine Rettungsgasse gebildet werden muss, wenn es das nächste Mal wegen einer Sperrung nicht weitergeht, oder wenn das nächste Mal bei einem Fest eine Stelle abgesichert werden muss, zum Beispiel. Dann könnten wir uns daran erinnern, was unsere Einsatzkräfte im Landkreis Günzburg in diesem Sommer 2021 geleistet haben. Und einfach so mal „Danke“sagen. Die Ehrenamtlichen haben es sich mehr als verdient.