Trauer um Waltraud Zimmermann

Generationen von Krumbachern haben bei ihr Turnen gelernt

Krumbach

Mehr als fünf Jahrzehnte hatte das Kinder- und Jugendturnen in Krumbach einen Namen: Waltraud Zimmermann. Jetzt ist die Übungsleiterin und Unternehmerin gestorben.

Generationen von Krumbachern hat die engagierte Abteilungsleiterin des TSV Krumbach das Turnen nähergebracht.

Sogar Bürgermeister Hubert Fischer habe bei ihr den Purzelbaum gelernt, verriet sie einmal. Von 1960 bis 2011 leitete sie „mit vorbildlichem Verantwortungsgefühl, Kreativität, musikalischem Gespür und sportlichem Leistungswillen“durchgängig alle Kinder- und Jugendgruppen der TSV-Abteilung Turnen.

Aus Würbenthal im Altvatergebirge stammend, engagierte sich die Jugendliche Waltraud Rotter schon zu Hause als Leiterin einer Jungmädelgruppe.

Später fand sie als Heimatvertriebene mit der Familie eine neue Heimat in Schwaben. Und übernahm zunächst in der TSG Thannhausen die Kinderund MädchenTurnabteilung.

Die Heirat mit Michl Zimmermann hat nicht nur die Krumbacher Firmengeschichte der Dachdeckerei Rotter & Zimmermann erfolgreich fortgeschrieben, auch das beständige ehrenamtliche Engagement beim TSV Krumbach sollte über Jahrzehnte reiche Früchte tragen.

Praktisch an jedem Wochentag war Waltraud Zimmermann in Sachen Sport unterwegs, als Übungsleiterin, auf Wettkämpfen oder Fortbildungen. Daneben erledigte sie die Büroarbeit, strickte und nähte einheitliche Kleidung für die Turnkinder.

Ihr Töchter Gerda und Ingrid wuchsen mit dem Turnen auf. Der TSV dankte für das „vorbildliche, kreative und erfolgreiche sportliche Engagement beim Turnen, Gymnastik, Spielen und Basteln, Singen und Tanzen“und ernannte Waltraud Zimmermann zum Ehrenmitglied des Traditionsvereins. Als sie 2009 nach 50 Jahren beim TSV in den Ruhestand ging, war das ein emotionaler Moment – für sie selbst und für den Sportverein.

Anfang Juli ist Waltraud Zimmermann gestorben. Sie wurde 93 Jahre alt.