Mittelschwaebische Nachrichten
Den muss man mögen
Wer mit dem sehr speziellen Stufenlos-Getriebe leben kann, bekommt mit dem neuen Subaru Outback ein mehr als brauchbares Auto
Mit ein paar Eigenheiten muss man in fast jedem Auto leben lernen. Beim Subaru Outback entscheidet das stufenlose Automatikgetriebe CVT über Wohl oder Wehe der Beziehung. Der japanische Hersteller will die „Lineartronic“zwar zu 80 Prozent neu entwickelt haben. Aber den Gummiband-Effekt, der typisch ist für dieses Getriebe, konnten ihm die Ingenieure auch in der neuesten Generation nicht wirklich austreiben. Sprich: Erst kommen die Drehzahl und die Geräuschkulisse, erst dann folgt die Leistung.
An die Performance moderner Wandler oder gar Doppelkuppler kommt diese Technologie nicht hin. Wer das nicht braucht, fährt dafür mit der Lineartronic umso besser. Das System arbeitet ruckfrei und unaufgeregt. Der ebenfalls stark modifizierte Boxermotor liefert nun mehr Drehmoment im niedrigeren Drehzahlbereich, was diese neue Gelassenheit – früher heulte der Motor laut auf – noch unterstreicht. Nicht zuletzt trägt eine deutlich optimierte Dämmung dazu bei, dass sich der neue Outback leiser und geschmeidiger fährt denn je. Obwohl damit der Limousinen-Charakter in den Vordergrund rückt, behält der Wagen seine Nehmerqualitäten. Die Bodenfreiheit wuchs sogar um 13 auf 213 Millimeter. Allradantrieb ist ohnehin Ehrensache für den größten Allradantrieb-Hersteller der Welt. Auf anspruchsvollem Terrain sticht der Crossover-Kombi so manchen Möchtegern-Gelände-SUV aus. Selbiges gilt für die Anhängelast, die bei 2000 Kilogramm liegt.
Das Wichtigste aber: Die robuste und dabei hochwertige Anmutung gibt dem Fahrer zu jeder Zeit das Vertrauen, im richtigen Auto unterwegs zu sein. Egal auf welchem Untergrund. Auf der Straße sind die 169 PS des Boxermotors – sechs PS weniger (!) als im Vorgängermodell – keine Sensation. Dass man zwischen den Fahrmodi „Intelligent“und „Sport“(welch putziger Gegensatz!) umschalten kann, wirkt da eher überambitioniert, zumal der Outback eine leicht forschere Fahrweise sofort mit Praxisverbräuchen von elf Litern und mehr quittiert. Die 7,4 Liter der Norm liegen in weiter Ferne. Die Effizienz ist wohl der größte Schwachpunkt der Kombination Boxermotor-CVT-Getriebe, die Subaru selbst für „bewährt“hält. Endgültig ad absurdum geführt wird die Stufenlos-Philosophie dadurch, dass der Fahrer über Schaltwippen acht simulierte Schaltstufen anwählen kann.
Warum wir uns so leidenschaftlich am CVT-Getriebe reiben? Vielleicht, weil man sonst kaum etwas kritisieren kann im neuen Outback. Am wenigsten die Platzverhältnisse, die nun noch üppiger ausfallen. Der Wagen legte in der Länge um fünf und in der Breite um dreieinhalb Zentimeter zu. Das spüren alle Insassen. Die Rückbank ist endlich einmal eine, auf der drei Erwachsene nicht nur theoretisch, sondern im richtigen Leben Platz finden. Der Kofferraum genügt ebenfalls höchsten Ansprüchen; als überaus praktisch erweist sich eine tiefe Mulde unter dem Kofferraumboden, die allein schon beispielsweise eine Menge Einkäufe sicher aufnimmt. Die Heckklappe öffnet elektrisch.
Schnell erzählt: der Preis. Zwar liegt der Einstieg mit relativ guter Basisausstattung bei rund 40000
Euro, aber groß überlegen sollte der clevere Crossover-Käufer hier nicht, sondern sich die „Platinum“-Linie für 45990 Euro gönnen. Die bringt neben hervorragenden Sitzen und einem Glasschiebedach eine feine Soundanlage von Harman Kardon mit, die allein den Aufpreis schon Wert ist. In puncto Digitalisierung und Infotainment ist der Subaru Outback der jüngsten Generation ohnehin auf der Höhe der Zeit.
Datenblatt
Subaru Outback „Platinum“
● Hubraum 2498 ccm
● Leistung 124 kW, 169 PS
● Drehm. 252 Nm ab 3800/min
● Länge/B./H. 4,87/1,88/1,67
● Leergewicht/Zul. 1674/526 kg
● Anhängelast gebr. 2000 kg
● Kofferraum 561 – 1750 l
● 0 – 100 km/h 10,2 s
● TopTempo 193 km/h
● Verbrauch WLTP 7,4 l Super
● CO2Ausstoß 193 g/km
● Energieeffizienzklasse C
● Preis 45 990 Euro