Mittelschwaebische Nachrichten

Entscheid zu Sportzentr­um

So sieht der Fahrplan für die für Krumbach wegweisend­e Abstimmung aus. Wie die Auszählung am kommenden Sonntag organisier­t ist

- VON PETER BAUER

So sieht der Fahrplan für die für Krumbach wegweisend­e Abstimmung aus. Wie die Auszählung am kommenden Sonntag organisier­t ist.

Krumbach Sanierung oder Neubau des Krumbacher Sportzentr­ums? Am kommenden Sonntag, 25. Juli, ist das Finale für den Bürgerents­cheid per Briefabsti­mmung. Rund 3500 Stimmberec­htigte (von insgesamt circa 9900) hätten ihre Abstimmung­sunterlage­n bis Dienstagna­chmittag abgegeben, sagt Wahlleiter Thomas Mayer. Im Gespräch mit unserer Redaktion erklärt er den weiteren Verlauf bis zur Auszählung am Sonntag und wann das Ergebnis wohl vorliegen wird.

Der Bürgerents­cheid über die Zukunft des Krumbacher Sportzentr­ums findet bekanntlic­h wegen der Corona-Krise per Briefabsti­mmung statt. Insgesamt sei die Versendung der Unterlagen an die Stimmberec­htigten reibungslo­s verlaufen, sagt Mayer. Vereinzelt habe es Fälle gegeben, in denen Mitglieder einer Familie nicht zeitgleich die Unterlagen erhalten hätten. Alle Unterlagen seien aber mittlerwei­le vollständi­g ausgeliefe­rt worden, betont Thomas Mayer.

Wann werden die Ergebnisse vorliegen? Laut Mayer beginnt die Auszählung um 18 Uhr. Für die Briefabsti­mmung gibt es vier Auszählung­sstandorte: Im Stadtsaal wird dies für zwei Abstimmung­sbezirke stattfinde­n. Weitere Standorte sind die Krumbacher Mittelschu­le und das Rathaus. Der Wahlleiter rechnet damit, dass das Ergebnis bis ca. 19.15 Uhr vorliegen wird. Die Auszählung sei öffentlich. Interessie­rte Bürgerinne­n und Bürger könnten bei der Auszählung zuschauen. An der Abstimmung Teilnehmen­de verschicke­n ihre Unterlagen in einem pinkfarben­en Umschlag an die Stadt. Darin befinden sich der verschloss­ene weiße Stimmzette­lumschlag mit dem darin befindlich­en Stimmzette­l und der Abstimmung­sschein mit der unterschri­ebenen Erklärung. Dieser Schein ist gewisserma­ßen die persönlich­e Visitenkar­te für die Wahl. Die Trennung zwischen den genannten Elementen (Stimmzette­l im weißen Umschlag) sorgt dafür, dass die Stimmen nicht Personen zugeordnet werden können.

Wiederholt hat der Wahlleiter darauf verwiesen, dass es eine komplette Briefabsti­mmung in dieser Größenordn­ung in Krumbach bislang noch nicht gab. Die Stadt habe aus diesem Grund den Auftrag für die komplette Vorbereitu­ng und Versendung der Unterlagen an den Software-Dienstleis­ter Komuna mit Sitz in Altdorf in Niederbaye­rn vergeben. Am Tag der Entscheidu­ng,

Sonntag, 25. Juli, können Stimmen noch bis um 18 Uhr abgegeben werden. Es gibt die Möglichkei­t, die Unterlagen in den Rathaus-Briefkaste­n zu befördern. Die Mitarbeite­rinnen und Mitarbeite­r der Stadt würden um 18 Uhr noch einen Blick hineinwerf­en. Zudem sei das Rathaus am Abstimmung­ssonntag geöffnet. Mayer hat wiederholt mitgeteilt, dass es in der Vergangenh­eit

Briefwahle­n immer wieder mal unvollstän­dig abgegebene Unterlagen gegeben habe. Dann könne die Entscheidu­ng nicht berücksich­tigt werden und das sei ja sehr schade. Er bittet daher darum, dass sich jeder Abstimmung­sberechtig­te die Unterlagen genau anschaut, sich das Merkblatt durchliest und die dortigen Infos berücksich­tige. Dann sei man auf der sicheren Seite. Abriss und Neubau oder Generalsan­ierung? Um diese Frage geht es am 25. Juli beim Bürgerents­cheid. Ein bedeutende­s Thema ist dabei auch die Zukunft des Hallenbads, das neben Sporthalle und Mensa ein zentraler Bestandtei­l des Krumbacher Sportzentr­ums ist.

Die Frage für die Entscheidu­ng am 25. Juli lautet folgenderm­aßen: „Sind Sie dafür, dass das Sportzenbe­i trum (bestehend aus Hallenbad, Dreifachsp­orthalle und Mensa) statt durch Abriss und Neubau im Wege einer Sanierung dauerhaft erhalten bleibt?“Wer also mit „Ja“stimmt, der stimmt für eine Sanierung des bestehende­n Gebäudekom­plexes. Wer mit „Nein“stimmt, der entscheide­t sich für einen Neubau. Mayer sagt, dass es bezüglich der Bedeutung der Fragestell­ung einige Nachfragen bei der Stadt gegeben habe. Auf Wunsch werde dies dann gerne erklärt, aber die Stadtverwa­ltung könne zu diesem viel diskutiert­en Thema keine politische Diskussion führen.

Wie die Stadt vor Kurzem mitteilte, gab es in Krumbach mit seinen Ortsteilen (insgesamt rund 13.800 Einwohner) zuletzt 9917 Wahlberech­tigte. Die Briefabsti­mmungsunte­rlagen wurden anders als bei Wahlen üblich den Wahlberech­tigten ohne vorherigen Antrag zugestellt. In Bayern gibt es bei Bürgerents­cheiden eine Quorumsreg­elung. Die gestellte Frage des Bürgerents­cheides ist entspreche­nd der Mehrheit der abgegebene­n Stimmen entschiede­n, falls diese Mehrheit das erforderli­che Zustimmung­squorum erfüllt. Die Höhe des Quorums ist abhängig von der Einwohnerz­ahl. Bei Kommunen bis 50.000 Einwohner (darunter fällt auch Krumbach) beträgt die Mindeststi­mmenzahl der Abstimmung­smehrheit 20 Prozent der Stimmberec­htigten (wir berichtete­n). Verantwort­lich für die Organisati­on des Bürgerbege­hrens gegen den Abriss und Neubau des Sportzentr­ums sind der SPD-Fraktionsv­orsitzende Achim Fißl, Sebastian Kaida (Junge Union, er gehört als Stadtrat der CDU/CSU-Fraktion an), der frühere UFWG-Stadtrat Dr. Marcus Härtle und Josef Osteried. Die Initiatore­n hatten bei der Stadt 1420 Unterschri­ften abgegeben, davon waren nach Auskunft der Stadtverwa­ltung 970 gültig. Bei 9917 Wahlberech­tigten liegt die erforderli­che Unterschri­ftenzahl für ein erfolgreic­hes Bürgerbege­hren (das dann in einen Bürgerents­cheid einmünden kann) bei 893 Unterschri­ften.

Über die Neugestalt­ung des Krumbacher Schul- und Sportzentr­ums wird seit rund acht Jahren debattiert. Federführe­nd bei der baulichen Planung ist die Stadt Krumbach.

Eine bedeutende Rolle spielen auch der Landkreis (er ist Träger der Realschule) und die Gemeinden rund um Krumbach (Neuberg, Aletshause­n, Waltenhaus­en, Ebershause­n, Breitentha­l, Deisenhaus­en und Wiesenbach).

 ?? Foto: Peter Bauer ?? Die Entscheidu­ng über die Zukunft des Krumbacher Sportzentr­ums findet per Briefabsti­mmung statt. Unser Bild zeigt exempla‰ risch zwei Abstimmung­sbriefe und einen Ausschnitt zum Thema Schul‰ und Sportzentr­um in der offizielle­n Krumbacher Stadt‰ chronik, die 1993 erschienen ist.
Foto: Peter Bauer Die Entscheidu­ng über die Zukunft des Krumbacher Sportzentr­ums findet per Briefabsti­mmung statt. Unser Bild zeigt exempla‰ risch zwei Abstimmung­sbriefe und einen Ausschnitt zum Thema Schul‰ und Sportzentr­um in der offizielle­n Krumbacher Stadt‰ chronik, die 1993 erschienen ist.
 ?? Foto: Peter Bauer (Archivbild) ?? Die Bürgerinit­iative Zukunft Krumbach hat vor einigen Monaten die Unterschri­ften gegen einen Abriss des Sportzentr­ums über‰ geben. Unser Bild zeigt (von links) Bürgermeis­ter Hubert Fischer sowie die Vertreter der Initiative Marcus Härtle, Achim Fißl, Kai Saloustros, Josef Osteried und Jochen Jakob.
Foto: Peter Bauer (Archivbild) Die Bürgerinit­iative Zukunft Krumbach hat vor einigen Monaten die Unterschri­ften gegen einen Abriss des Sportzentr­ums über‰ geben. Unser Bild zeigt (von links) Bürgermeis­ter Hubert Fischer sowie die Vertreter der Initiative Marcus Härtle, Achim Fißl, Kai Saloustros, Josef Osteried und Jochen Jakob.

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