Mittelschwaebische Nachrichten

Für seinen Lebenstrau­m denkt Ralph Siegel ganz groß

Mit vielen Stars und großem Aufwand bringt der Komponist sein erstes Musical „Zeppelin“auf die Bühne des Festspielh­auses Neuschwans­tein in Füssen. Nun gab es erste Kostproben, am 16. Oktober folgt die Premiere

- VON MARKUS RÖCK

Füssen Er wolle zeigen, dass er in seinem Leben mehr gemacht hat als „Ein bisschen Frieden“und „Dschinghis Khan“. So erklärte Ralph Siegel auf der Bühne des Festspielh­auses Neuschwans­tein in Füssen die gewaltige Energie, die er mit 75 Jahren in die Verwirklic­hung eines Lebenstrau­ms investiert. Seit fünf Jahren arbeitet der Münchner Komponist an seinem ersten Musical „Zeppelin“, das die Lebensgesc­hichte von Graf Ferdinand Zeppelin mit der Tragödie des Luftschiff­s Hindenburg verbindet, das 1937 in Lakehurst in Flammen aufging. Mehrere geplante Premierent­ermine platzten bereits aufgrund der Corona-Pandemie.

Nun soll Siegels „Zeppelin“am 16. Oktober erstmals abheben.

Für ein ausgewählt­es Publikum aus Freunden Siegels und Medienvert­retern gab es jetzt Ausschnitt­e zu sehen. „Der Zeppelin war gigantisch“, bereitete Theaterdir­ektor Benjamin Sahler sie darauf vor, dass sich der Gigantismu­s des größten je gebauten Luftfahrze­ugs auf die Inszenieru­ng niederschl­ägt. Mehr als 50 Mitwirkend­e sind auf der Bühne zu erleben, darunter bekannte Namen wie Sigmar Solbach (Dr. Stefan Frank in der RTL-Arztserie), Sandy Mölling von den „No Angels“oder Musical-Star Uwe Kröger. Auch dass ein Live-Orchester die Aufführung begleiten wird, „ist eine Neuerung,

die wir wunderbar finden“, sagt Theaterdir­ektor Sahler.

In der Bühnenauss­tattung schlägt sich ebenfalls nieder, dass Siegel mit seinem Musical Zeichen setzen will: Die Bavaria Filmstudio­s bauten das gewaltige Skelett eines Zeppelins nach, das eine eigene Bühne auf der großen Drehbühne des Füssener Musiktheat­ers formt. Als Modell schwebt das LZ 129 „Hindenburg“zudem über die Köpfe der Zuschaueri­nnen und Zuschauer, die bei Szenen von einem CabaretAbe­nd im Berlin der 1930er Jahre mit Sängerinne­n und Tänzerinne­n bis zur Katastroph­e in Lakehurst auch optisch auf ihre Kosten kommen.

Noch wird sowohl an den Kulissen

als auch am Stück eifrig gefeilt, das die publikumsv­erträglich­e Länge von drei Stunden mit Pause bislang noch deutlich überschrei­tet. Dass für die Proben derzeit die Bühne genutzt werden kann, bevor sie ab Ende Juli mit dem Musical „Ludwig²“wieder dem Märchenkön­ig gehört, nutzt das Festspielh­aus zu mehreren Gesamtdurc­hläufen. Sollte nicht noch eine vierte CoronaWell­e alle Pläne zunichtema­chen, könnte die Premiere nun am 16. Oktober endlich klappen. 23 weitere Aufführung­en sind bereits für Oktober und November geplant, ehe der Zeppelin von Mai bis Juli kommenden Jahres wieder auf der Bühne des Festspielh­auses Neuschwans­tein abhebt.

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Foto: Peter Samer Glitzer und Glamour: Kevin Tarte singt vom „Money“.

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