Mittelschwaebische Nachrichten

Impfpflich­t wäre unüberlegt

- VON DANIELA HUNGBAUR

Ihuda@augsburger‰allgemeine.de

hre Arbeit gehört zum Wertvollst­en, was wir in unserer Gesellscha­ft haben: Beschäftig­te im Gesundheit­sbereich kümmern sich um Menschen, die auf Hilfe angewiesen sind. Finanziell und in ihren Arbeitsbed­ingungen zeigt sich die Wertschätz­ung, die sie verdienen, bei vielen von ihnen zu oft leider noch nicht. Dabei stehen sie gerade in der Pandemie an der Front, riskieren ihre eigene Gesundheit und die ihrer Familien.

Natürlich könnte man meinen, dass gerade diejenigen, die so nahe am Leid und Sterben dran waren und sind, sich im ureigenste­n Interesse gegen dieses tückische Virus impfen lassen. Das scheint nicht immer der Fall zu sein. Ausgerechn­et sie aber zum Impfen zu verpflicht­en, während man es sich in der Masse nicht traut, wäre unüberlegt und würde im schlimmste­n Fall verheerend­e Folgen haben: Machen wir uns nichts vor, gerade Pflegekräf­te sind so gesucht, keine Klinik, keine Pflegeeinr­ichtung kann es sich leisten, Impfunwill­ige zu entlassen. Pflegekräf­te haben Macht – schade, dass sie diese nicht stärker nutzen, um bessere Arbeitsbed­ingungen zu erkämpfen. Doch gerade weil die Beschäftig­ten im Gesundheit­sbereich so wichtig sind, sollten dort, aber nicht nur dort, Informatio­n und Motivation zum Impfen intensivie­rt werden. Es gilt ihnen ihre besondere Verantwort­ung aufzuzeige­n, aber vor allem auch die Wertschätz­ung für ihre Arbeit zu beweisen.

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