Mittelschwaebische Nachrichten

Hyundai elektrisie­rt die Branche

Mit dem Ioniq 5 verwirklic­hten die Koreaner ein komplett neues Elektrofah­rzeug, das schon zum Start für jede Menge Aufsehen sorgt und sogar bereits reißenden Absatz findet. Eine erste Testfahrt

- VON REINHOLD RADLOFF

Er ist neu, er ist anders, und er ist jetzt schon erfolgreic­h: Der Ioniq 5, das erste Fahrzeug von Hyundai, das auf der speziellen entwickelt­en Plattform für Elektrofah­rzeuge (E-GMP=Electric Global Modular Platform) entstanden ist. Sie bietet eine ganze Reihe von Vorteilen und für das ganze Auto viele spannende Details.

Ioniq, das ist die neue Submarke von Hyundai. Unter ihr wird es in Zukunft nur vollelektr­ische Fahrzeuge geben. Los geht es mit dem Ioniq 5, der bereits bei den Händlern angekommen ist und sich schon bestens verkauft. Er wird als CUV (Crossover Utility Vehicle) angeboten, also als Zwischenst­ufe zwischen Pkw und SUV. Und die ist beim neuesten Koreaner sehr gut gelungen.

Fotos von ihm bilden nur einen Teil der Wahrheit ab, denn in Wirk- lichkeit ist er viel größer. Sein Äußeres wirkt außerdem chic, modern, ja stylish und macht Lust, sich näher mit dem Wagen zu beschäftig­en.

Also: Tür auf und bequem einsteigen. Alles wirkt wertig, elegant, angenehm, ein bisschen Wohnzimmer­flair. Riesige Displays, die keine Wünsche offenlasse­n, bequeme Vordersitz­e mit prima Seitenhalt, angenehm erhöhte Sitzpositi­on, viele Ablagen, eine verschiebb­are Mittelkons­ole (Aufpreis) und gute Rundumsich­t: Der Fahrer fühlt sich gut aufgehoben. Sogar eine magnetisch­e Fläche für Notizzette­l gibt es.

Und auch die Hinterbänk­ler haben Grund zur Freude. Denn sie verfügen über erstaunlic­h viel Beinfreihe­it, solange die Rücksitze nicht ganz weit nach vorne gefahren werden (14 cm verschiebb­ar). Der dadurch flexible Kofferraum ist nicht üppig, aber groß genug für Familienur­laub und ohne Ladekante befüllbar. Und: Es gibt sogar noch einen praktische­n Frunk (FrontTrunk), also einen weiteren Kofferraum unter der Motorhaube, in dem beispielsw­eise Ladekabel verstaut werden können.

Lust auf eine Probefahrt? Los geht‘s: Startknopf drücken, die Systeme fahren schnell hoch, Gang einlegen, „Gas“geben. Leise säuselnd stürmt der Ioniq 5 so richtig kräftig davon. Kein Wunder, wir bewegen die Allradvers­ion mit 305 PS und 605 Newtonmete­rn.

Trotz des hohen Fahrzeugge­wichts von knapp zwei Tonnen fühlt er sich nicht schwerfäll­ig an, im Gegenteil. Die Lenkung ist angenehm, die Federung mittelhart. Auch bei höheren Geschwindi­gkeiten stören

Hyundai Ioniq 5

(Basisversi­on)

● Leistung 170 PS, 350 Nm

● Reichweite 384 km

● Batterieka­pazität 58 kWh

● Ladedauer (Wallbox) 5,5 Std

● Länge/B./H. 4,64/1,89/1,61 m

● Leergewich­t/Zul. 1905/465 kg

● Anhängelas­t gebr. 750 kg

● Kofferraum 332 – 1114 l

● 0 – 100 km/h 8,5 s

● Spitze 185 km/h

● Normverbra­uch 16,7 kWh Strom

● Energieeff­izienzklas­se A+

● Preis ab 41900 Euro (abzgl. Förderpräm­ie) quasi keine Innenraumg­eräusche. Alles funktionie­rt so, wie man es von einem modernen Auto erwartet: das Head-up-Display, die Navigation­ssteuerung, die Übersichtl­ichkeit der selbsterkl­ärenden Tasten und Displays, die Infotainme­nt-Systeme.

Jede Menge elektronis­che Helfer sorgen für eine sichere Fahrt. Ein Highlight unter vielen: die adaptive Geschwindi­gkeitsrege­lanlage mit

Abstandsre­gelung und Stoppfunkt­ion sowie der Spurhalte- und Spurwechse­lassistent: Stau- und Schlange-Fahrten verlieren ihren Schrecken. Nicht zu vergessen: die bestens funktionie­rende fernsteuer­bare Einparkhil­fe.

Und für Sparfüchse: Per gut abgestufte­r Rekuperati­on ist der mechanisch­e Bremseingr­iff kaum noch nötig und zusätzlich kann die Reichweite erhöht werden. Apropos: Wer beim Elektroaut­o bisher von Reichweite­nangst geplagt war, der kann sich jetzt relativ entspannt auf die Langstreck­e begeben. Bis zu knapp 500 Kilometer sind drin.

Und vor allem: Dank 800-VoltAnlage verkürzen sich die Ladezeiten extrem: An geeigneten Schnelllad­esäulen kann von 10 auf 80 Prozent in 18 Minuten „aufgetankt“werden. Für 100 Kilometer Strecke reichen fünf Minuten nachladen. Während der Wartezeit kann man es sich auf den sehr guten Relaxsitze­n (Extra) bequem machen.

Und das ist bisher die absolute Ausnahme: Der Ioniq 5 kann bidirektio­nal verwendet werden, also mit seinem Akkuinhalt andere Elektroger­äte speisen (auch über eine 230-Volt-Steckdose im Fahrzeug) egal ob E-Bike, Kühlschran­k, Computer oder sogar ein Elektro-Auto.

Es gibt noch eine ganze Reihe weiterer spannender Details, zum Beispiel ein Solardach (Extra), fortschrit­tliche Konnektivi­tät, viele nachhaltig­e Stoffe und eine AchtJahres­garantie. Und der Preis des Ioniq 5? Knapp 42000 Euro. Kein Schnäppche­n, aber das Auto sollte es wert sein.

Datenblatt

 ?? Fotos: Hyundai ?? Bilder können täuschen: der neue Ioniq 5 von Hyundai ist in Wirklichke­it größer, als er hier zu sein scheint.
Fotos: Hyundai Bilder können täuschen: der neue Ioniq 5 von Hyundai ist in Wirklichke­it größer, als er hier zu sein scheint.
 ??  ?? Wohnlich sollte der Innenraum des Ioniq 5 werden. Und so wurde er auch gestaltet: hell und bequem. Nicht einmal das Lenkrad zeigt Firmenrekl­ame.
Wohnlich sollte der Innenraum des Ioniq 5 werden. Und so wurde er auch gestaltet: hell und bequem. Nicht einmal das Lenkrad zeigt Firmenrekl­ame.

Newspapers in German

Newspapers from Germany