Mittelschwaebische Nachrichten
Nahwärme kann nun realisiert werden
Viele Hausbesitzer in Obergessertshausen haben bereits ihre Zusage gemacht, sich anzuschließen
für das Projekt belaufen sich auf geschätzte 1,5 Millionen Euro. Aktuell könne man das Kilowatt Wärmeenergie für 1,89 Cent, bei einer Preisgarantie von etwa acht Jahren, anbieten.
Als Baubeginn ist das Frühjahr 2022, die Inbetriebnahme für Ende 2022 angedacht. Mit den Beiträgen der Anschlussnehmer, viel Eigenleistung und staatlichen Zuschüssen soll das Ganze finanziert werden, wobei die BG natürlich auch noch Schulden haben wird, die abgeschrieben werden können.
Als Glücksfall bezeichnete es der Bürgermeister, dass genau zu dieser Zeit die Eheleute Karola und Willi Knöpfle ihre Hofstelle in der Hauptstraße 36 aufgeben und aussiedeln wollen. Es hat der BG den Verkauf der landwirtschaftlichen Gebäude an sie in Aussicht gestellt, da diese sich bestens für den Betrieb einer Nahwärmeanlage eignen. Zudem liegt das Grundstück im Zentrum des Dorfes, was eine optimale Netzverteilung mit sich bringe. Die BG hat nun eine Bauvoranfrage zur
Nutzungsänderung an die Gemeinde gestellt. Geplant sind im ehemaligen Stall der Einbau von zwei Aggregaten, eines mit 500 KW, das andere mit 350 KW Leistung.
Gespeist werden diese mit Hackschnitzeln, ein großes Lager soll in der vorhandenen Lagerhalle entstehen. Produziert wird der Brennstoff in den Wäldern der Umgebung aus abfallendem Holz. Den Jahresbedarf bei 80 bis 90 Anschließern beziffert Stuhler mit rund 2500 Kubikmetern, die bereits gehäckselt und nur während des Tages angeliefert werden. Nachts sind Fenster und Türen der Wärmeanlage geschlossen, damit so wenig wie möglich Schallemissionen
die nächtliche Ruhe der Anwohner stören können.
Sollte es zu einer positiven Rückmeldung der Anfrage kommen, wird dem Bauantrag ein Luft- und Lärmgutachten mit einer Berechnung der Kaminhöhe beigelegt, versichert der Antragsteller.
Stellungnahme der VG-Verwaltung Ziemetshausen: Das betroffene Grundstück, Flurnummer 45 der Gemarkung Obergessertshausen, sei im Flächen-Nutzungsplan als gemischte Baufläche ausgewiesen und könne auch anderweitig genutzt werden.
Die Zufahrt erfolge über die Hauptstraße, die Wasserversorgung über den Staudenwasser-Zweckverband. Somit sei die Erschließung gesichert. So sahen es auch die elf Räte und Bürgermeister Kling und stimmten für die Nutzungsänderung. Dies wird zur Genehmigung an das Landratsamt Günzburg weitergeleitet. Somit stehe der Realisierung der Nahwärme für Obergessertshausen nichts mehr im Wege, hieß es in der Sitzung.