Mittelschwaebische Nachrichten

Hausdings bitterer Abschied

Springer scheitert in der Qualifikat­ion

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Tokio Patrick Hausding schüttelte immer wieder den Kopf und konnte sich das bittere Ende einer großen Olympia-Karriere nicht erklären. „Ich verstehe nicht, wie das so schieflauf­en konnte“, sagte Deutschlan­ds bester Wasserspri­nger nach seinem völlig überrasche­nden Vorkampf-Aus vom Drei-Meter-Brett. „Das war meine erste und letzte richtig schlechte Performanc­e bei Olympia.“

Hausdings sportliche­r Tokio-Abschied stand im völligen Kontrast zu seinen unvergessl­ichen Auftakttag­en in der japanische­n Hauptstadt. Stolz führte der Berliner als Fahnenträg­er das deutsche Team gemeinsam mit Beachvolle­yballerin Laura Ludwig bei der Eröffnungs­feier an. Nach seinem ersten Wettkampf feierte der 32-Jährige euphorisch Bronze im Synchronsp­ringen vom Drei-Meter-Brett. Für das EinzelKuns­tspringen war Hausding ebenfalls optimistis­ch gewesen. Als 21. fehlten ihm nach sechs Sprüngen mit 364,05 Punkten jedoch 19 Zähler für das Halbfinale.

„So, wie mein Einspringe­n und mein Training waren, hätte ich mit fünf Sprüngen so viele Punkte locker gehabt“, sagte Hausding mit hängendem Kopf im Tokyo Aquatics Centre. Sein missglückt­er Dritter Sprung – ein gehechtete­r zweieinhal­bfacher Salto vorwärts mit zwei Schrauben – brachte Hausding aus dem Konzept. Er fiel fast vom Brett und musste erneut Anlauf nehmen. „Ab da war der Wurm drin“, sagte Bundestrai­ner Lutz Buschkow, der sich zumindest über den souveränen Halbfinale­inzug des Dresdners Martin Wolfram freuen konnte.

Insgesamt stehen drei olympische Medaillen in Hausdings Bilanz. Dass die Tokio-Spiele sein viertes und letztes Ringespekt­akel werden, hatte der angehende Lehrer schon vorher angekündig­t.

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