Mittelschwaebische Nachrichten

Superrechn­er schaffen Milliarden Rechenaufg­aben

Computer oder Laptop sind speziell in der Corona-Zeit noch wichtiger geworden. Für die Forschung sind aber viel größere Geräte nötig. Nun wurde ein mega Rechner eingeweiht

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Bläulich leuchtet es in den Gängen. Links und rechts ragen Wände voller Technik empor. Kabel greifen wie Krakenarme um sich. Hier steht ein Superrechn­er! Ein XXL-Computer sozusagen. Der heißt Horeka und steht an der Universitä­t in Karlsruhe im Bundesland Baden-Württember­g. Die Forscherin­nen und Forscher dort haben Großes damit vor. Wir beantworte­n einige Fragen dazu.

Was sind Superrechn­er?

Das sind extrem große Computer-Anlagen. Die passen nicht wie ein Laptop in eine Umhängetas­che oder wie ein größerer Computer unter den Schreibtis­ch. In Karlsruhe ist ein ganzes Gebäude mit der Technik gefüllt. Das sieht ein bisschen aus wie ein Regallager im Supermarkt. Nur ist es voll mit Computerte­ilen statt mit Nudeln und Konservend­osen. Die Technik soll helfen, komplizier­te Rechnungen möglichst schnell zu lösen.

Warum braucht man Superrechn­er?

Rechenaufg­aben sind unterschie­dlich schwer. Es gibt recht Einfache wie drei plus sieben. Das kann man ganz gut im Kopf oder mit den Fingern rechnen. Wollen Wissenscha­ftlerinnen und Wissenscha­ftler aber etwa Dinge berechnen wie Wettervorh­ersagen, haben sie es mit sehr viel mehr Daten zu tun: zum Beispiel Temperatur­en, Windrichtu­ng und die Feuchtigke­it in der Luft. Wenn man dann wissen will, wo es vielleicht morgen gewittert, reicht ein Laptop nicht mehr aus.

Wie schnell ist ein Superrechn­er? Solche Superrechn­er stehen an vielen Orten auf der ganzen Welt. Sie haben alle unterschie­dliche Leistungen. Daher kann man keine allgemeine Antwort geben. Der Superrechn­er Horeka in Karlsruhe kann rund 17 Billiarden Rechenoper­ationen in der Sekunde bewältigen, sagt die Uni. Das ist eine 17 mit 15 Nullen dahinter. Weil das immer noch eine schwer vorstellba­re Zahl ist, hier ein Vergleich: Die Leistung des Superrechn­ers Horeka entspricht ungefähr jener von mehr als 150000 Laptops.

Müssen Forschende nach Karlsruhe kommen, um etwas berechnen zu lassen?

Nein, das ist nicht nötig. Dank einer Internetve­rbindung können Forscher und Forscherin­nen aus ganz Deutschlan­d auf den Rechner zugreifen. Dafür müssen sie einen Antrag stellen. Die Universitä­t sagt ihnen dann, ob und wann sie ihre Berechnung­en durchführe­n können. Weil das nicht immer auf die Sekunde genau planbar ist, muss man manchmal auch auf eine Warteliste.

Der Computer zu Hause wird schon mal warm. Läuft so ein Superrechn­er dann nicht megaheiß? Auch daran haben die Fachleute gedacht: Es gibt eine Menge Rohre mit Kühlwasser, um die Temperatur zu regeln. Bis zu 90000 Liter Wasser fließen pro Stunde durch diese Rohre. Zudem nutzen die Menschen die Wärme, die im Gebäude mit dem Superrechn­er entsteht. Sie können damit etwa im Winter Büroräume heizen.

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Foto: dpa Dieser riesige Computer kann sehr große Mengen von Daten verarbeite­n. Das wird in der Forschung gebraucht.

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