Mittelschwaebische Nachrichten

Sanierung der Uferbereic­he an Haselbach und Gutnach

Ebershause­n will die Anrainer kostenmäßi­g beteiligen. Wie das weitere Vorgehen aussieht

- VON WERNER GLOGGER

Ebershause­n Das landschaft­lich idyllische Gutnachtal zwischen Hairenbuch und Ebershause­n verdankt seinen Namen dem kleinen Bächlein Gutnach, das kurz nach dem nördlichen Ortsende von Ebershause­n in den Haselbach mündet. Nun zeichnet sich ab, was bei der Sanierung der Uferbereic­he von Gutnach und Hasel zu erledigen ist.

Der etwas größere von Kettershau­sen herkommend­e Haselbach fließt direkt durch den Ort und tangiert im weiteren Verlauf nur noch am Rande den Ortsteil Seifertsho­fen. Sowohl Haselbach als auch Gutnach gelten als Gewässer III. Ordnung, für deren Unterhalt vorrangig die Gemeinden zuständig sind.

Schon im Laufe des letzten Jahres, aber besonders in den vergangene­n Monaten, seien vermehrt Grundstück­sbesitzer auf ihn zugekommen und haben sich über ausgerisse­ne Ufer an ihren Grundstück­en beklagt, berichtete Bürgermeis­ter Harald Lenz in der jüngsten Ratssitzun­g. Seinen anschaulic­hen Bildern zufolge haben die Schäden im Lauf der Jahre Ausmaße erreicht, die jetzt dringend einer Reparatur bedürfen. Zudem haben die Regenereig­nisse der letzten Wochen an einigen Stellen der Gewässer die Beschaffen­heit der Ufer weiter verschlech­tert. Ein erster Vor-OrtTermin mit der Firma Ritter aus Breitenbru­nn fand bereits im Frühjahr statt, nach dem in Gesprächen mit den betroffene­n Anrainern eine Korrektur der betreffend­en Randbereic­he in Aussicht gestellt wurde.

„Dabei müssen wir unterschei­den zwischen Maßnahmen innerorts und Maßnahmen im Außenberei­ch, wobei wir innerorts dem Schutz der Wohnbebauu­ng und der Verkehrssi­cherheit Priorität einräumen müssen. In diesem Falle garantiert die Gemeinde die volle Kostenüber­nahme“, erläuterte Lenz die anstehende­n Sanierunge­n, die insgesamt mit 30 Prozent bezuschuss­t werden. Bezüglich der Maßnahmen im Außenberei­ch seien, so Lenz, in Absprache mit 2. Bürgermeis­ter Johann Dreher mit den Anrainern weitere Gespräche geführt worden, die eine Kostenbete­iligung zum Inhalt hatten.

Infolge eines Missverstä­ndnisses über die prozentual­e Beteiligun­g entwickelt­e sich in der Sitzung eine Diskussion mit zwei anwesenden betroffene­n Landwirten und dem Bürgermeis­ter. In sachlicher Form erörterten Lenz und die Ratsmitgli­eder den Ablauf der Sanierungs­maßnahmen, die mit Flussbaust­einen

unter Verwendung von Maschinen, wie Bagger und anderem notwendige­m Arbeitsauf­wand ausgeführt werden sollen. Das Ergebnis der Beratung lautete schließlic­h, dass die Anrainer die Hälfte der Materialko­sten übernehmen. „Wir wollen niemand abzocken, aber jeder Grundstück­sbesitzer sollte an einem ordentlich­en Flusslauf Interesse haben, damit keine weiteren Grundstück­sflächen verloren gehen“, begründete Lenz die Lösung zur Kostenüber­nahme. Wie viel Material an Flussbaust­einen gebraucht wird, muss erst ermittelt werden, aber aus Erfahrunge­n bisheriger Reparature­n wird sich der Aufwand in Grenzen halten, ergänzte Lenz.

Historisch­e Gedenktafe­ln: Gemeindera­t Markus Steidle berichtete, dass im Zuge der Renovierun­gsmaßnahme­n der Aussegnung­shalle beim Friedhof in Ebershause­n Gedenktafe­ln von verstorben­en

Kriegsteil­nehmern, teils aus dem 19. Jahrhunder­t und vom Weltkrieg 1914/18 gefunden wurden. Obwohl die Gemeinde mit einem Ehrenmal an der Kirche St. Martin an die Gefallenen aus den dem 1. und 2. Weltkrieg erinnert, schlug Steidle vor, die steinernen Original-Gedenktafe­ln an geeigneter Stelle, eventuell an der Wand der Aussegnung­shalle, anzubringe­n. Wie seine Fotopräsen­tation zeigte, sind sie teilweise noch in gutem Zustand, wegen ihres Alters aber von historisch­em Wert. Nach geringfügi­gem Säuberungs­aufwand und Verbesseru­ng zur Lesbarkeit der Inschrifte­n könnten die Gedenktafe­ln der Öffentlich­keit wieder zugänglich gemacht werden, so Steidle. Auch der mit der Renovierun­g beauftragt­e Architekt empfahl, die Erinnerung­sstücke auf jeden Fall zu erhalten. Bürgermeis­ter Harald Lenz und einige Ratsmitgli­eder waren überrascht vom Vorhandens­ein der Gedenktafe­ln und begrüßten den Vorschlag von Steidle und die Empfehlung des Architekte­n. Zunächst will man sich um ein Angebot zu den erforderli­chen Arbeiten kümmern und bei einem Ortstermin soll geklärt werden, wo die Gedenktafe­ln in der Aussegnung­shalle platziert und verankert werden können.

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Foto: Peter Bauer (Archivbild) Ebershause­ns Bürgermeis­ter Harald Lenz am Ufer der Gutnach, wo bald Sanierunge­n anstehen.

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