Mittelschwaebische Nachrichten
Das Schlimmste kommt noch
Griechische Retter verteidigen zumindest antikes Olympia
Athen Die verheerenden Brände im Mittelmeerraum nehmen auch nach einer Woche kein Ende. Griechische Meteorologinnen und Meteorologen und die Regierung in Athen warnen nun, dass der Höhepunkt noch nicht erreicht sein könnte. Befürchtet wird vor allem, dass in den nächsten Tagen starke Winde aufkommen, sie könnten den Kampf gegen die Flammen fast unmöglich machen und die Feuer immer weiter anfachen.
Das Feuer nördlich von Athen ist bereits am Donnerstagabend erneut voll aufgeflammt. Fernsehbilder des Staatssenders ERT zeigten eine gewaltige Feuer- und Rauchwalze in der Region. Auch Häuser sind bedroht, der griechische Zivilschutz rief die Menschen per SMS dazu auf, die Gegend schnellstmöglich zu verlassen. Verzweifelte Anwohner sammelten Tiere ein. Sie fällten zudem Bäume, um den Flammen die Nahrung zu entziehen. Die riesigen Rauchwolken waren auch vom Stadtzentrum Athens aus zu sehen. Die Temperaturen sollen zum Wochenende leicht fallen, dann aber erneut mehr als 40 Grad erreichen.
Unterdessen versucht die griechische Feuerwehr, die Brandherde rund um das antike Olympia auf der Halbinsel Peloponnes unter Kontrolle zu bringen. Zuletzt gelang es, das Feuer einzudämmen, kurz bevor die Flammen das Unesco-Welterbe erreichen konnten. „Die Stätte ist vorerst gerettet“, sagte der Gouverneur der Region Westgriechenland, Nektarios Farmakis, im Staatsfernsehen. Die Gefahr sei aber noch nicht vorbei. Am Mittwochabend zählte die griechische Feuerwehr landesweit 116 Brände binnen 24 Stunden.
Dramatisch ist die Lage auch in der Türkei: Dort informierte das Forstamt am Donnerstag via Twitter, dass mittlerweile 180 Brände ausgebrochen seien, von denen 15 bisher nicht unter Kontrolle gebracht werden konnten. Wegen ständig auflodernder Waldbrände hat Nordmazedoniens Regierung am Donnerstag den Krisenzustand ausgerufen. Auch in den Nachbarländern Kosovo und Albanien kämpfen Katastrophenschützer mit stets neuen Bränden.