Mittelschwaebische Nachrichten
Weinzierl beantwortet Kapitänsfrage
Dem FCA-Trainer sind Hierarchien wichtig. Er braucht einen verlässlichen Kern. Dabei spielt Jeffrey Gouweleeuw eine besondere Rolle. Auch wenn er in Greifswald wohl fehlen wird
Augsburg Markus Weinzierl will erst gar keine Zweifel aufkommen lassen. DFB-Pokal bei einem Fünftligisten, das könnte zu einer laschen Herangehensweise verführen. Der Trainer des FC Augsburg aber sagte vor dem Erstrundenspiel an diesem Samstag (15.30 Uhr) beim Greifswalder FC: „Wir müssen hoch konzentriert diese Aufgabe annehmen. Wir werden uns vorbereiten wie in der Bundesliga.“Schließlich soll das Pflänzchen Zuversicht richtig wachsen und nicht beim ersten Pflichtspiel einen Knacks bekommen.
Weinzierl hat für Aufbruchstimmung gesorgt. Schon bei seiner Amtsübernahme und dem damit verbundenen Klassenerhalt in der vergangenen Saison. Weinzierl ist der Hoffnungsträger für attraktiveren, aber auch erfolgreicheren Fußball. So hatte bereits Felix Uduokhai in dieser Woche davon gesprochen, durchaus mal höhere Ziele als nur den Klassenerhalt vorzugeben. Das sieht der Trainer ähnlich, mahnte aber zur Vorsicht: „Wir haben sehr ehrgeizige Ziele. Wir wollen jedes Spiel im Training und in der Bundesliga gewinnen, aber das ist natürlich unrealistisch. Deshalb sind wir gut beraten, kleine Schritte zu gehen.“Der erste davon sollte am Samstag mit einem deutlichen Sieg beim Oberligisten gelingen. Aktiv und mutig soll seine Mannschaft spielen. In Greifswald ebenso wie eine Woche später beim Bundesligaauftakt gegen 1899 Hoffenheim. „Wir haben die Qualität, die nötigen Punkte zu holen. Dass uns das Ganze hier auch Spaß macht, ist die Aufgabe“, sagte Weinzierl.
Dafür sollte der Start beim Fünftligisten gelingen. „Die Erwartungen sind klar: Wir wollen weiterkommen und uns ein Stück verbessert zeigen gegenüber der letzten Woche“, sagte Weinzierl. Wobei der 3:1-Erfolg in der Generalprobe gegen Cagliari schon sehr ordentlich aussah. „Der Start wird zeigen, ob die Vorbereitung gut oder schlecht war“, meinte Weinzierl. Sie war zumindest nicht ganz problemlos. Durch Abstellungen für Olympia und Verletzungen sei sie sehr zerrissen gewesen. „Wir haben aber das Beste daraus gemacht. Die Jungs sind sehr positiv eingestellt und arbeiten täglich mit Freude“, sagte Markus Weinzierl.
Das hatte er schon in den letzten drei Spielen der vergangenen Saison festgestellt. „Da haben wir Erkenntnisse gewonnen, die wir in den fünf Wochen Vorbereitung verfeinert haben. Deswegen glaube ich, dass wir eine gute Basis haben“, meinte der FCA-Trainer. Sein großes Plus war und ist, dass er den FCA von seiner ersten Zeit bestens kennt. Und dass „die Mannschaft gemerkt hat, dass sie mit mir und meiner Idee etwas anfangen kann“. Weinzierl ist es wichtig, eine Hierarchie im Team zu haben. Er vertraut auf eine feste Achse, auf einen engen Kern seiner Führungsspieler. Jeffrey Gouweleeuw bleibt Kapitän, seine Stellvertreter will der Trainer in der nächsten Woche benennen.
Es kann allerdings sein, dass dieser Kapitän am Samstag fehlt. Nach seinen Adduktorenproblemen ist Gouweleeuw zwar am Donnerstag ins Mannschaftstraining eingestiegen, eine Entscheidung über einen Einsatz fällt aber erst kurzfristig. „Wir werden kein Risiko eingehen“, sagte Weinzierl. Die beiden Olympia-Rückkehrer Felix Uduokhai und Marco Richter werden in Greifswald dabei sein. Auch Niklas Dorsch ist wieder fit, bei Robert Gumny sieht es gut aus. Reece Oxford (Aufbautraining), Sergio Cordova (Muskelverletzung), Tobias Strobl (Bänderverletzung), Ruben Vargas (gesperrt) und Daniel Caligiuri, der nach seinem positiven Corona-Test noch in häuslicher Quarantäne ist, werden fehlen.