Mittelschwaebische Nachrichten
Im Regen wird Rrecaj zum Riesen
Der Torwart des Landesligisten SC Ichenhausen hält in Durach sogar einen Elfmeter. Der glückliche 2:0-Auswärtserfolg der Königsblauen hat aber mehr als nur einen Vater
Durach Das Glück ist mit dem Tüchtigen. Die Formel passt haargenau zum 2:0-Sieg des Fußball-Landesligisten SC Ichenhausen beim VfB Durach. Und einen umjubelten Helden brachte dieser verregnete Nachmittag auch hervor. Torwart Liridon Rrecaj wurde zum Riesen, indem er auch die besten Chancen der Gastgeber zunichte machte. Unter anderem parierte er einen von Waldmemar Schaab verursachten Handelfmeter. Seine Glanztaten machten ihn an diesem 7. August 2021 zu einem Vater des Erfolges – aber er blieb nicht der einzige.
Die erste Halbzeit einer insgesamt hochklassigen Partie verlief ausgeglichen. Einstellung und Aufstellung der Königsblauen ermöglichten ihnen, auf Augenhöhe mit den starken Allgäuern zu agieren. So gab Neuzugang Dario Nikolic der Abwehr zusätzliche Sicherheit. SeiHereinnahme ermöglicht es Trainer Oliver Unsöld nun, den gelernten Angreifer und zwischenzeitlich zum Innenverteidiger umgeschulten Stefan Strohhofer wieder in seinem natürlichen Lebensraum aufzustellen. Und die linke Achse ließ der Coach unangetastet; hier rannte wie gewohnt Yannick Maurer.
Chancen gab es zunächst nur wenige. Die Gastgeber setzten den Ball zweimal an den Außenpfosten. Das dickste Ding für den SCI vergab Maurer, der nach einem Spielzug über die linke Seite aus 16 Metern abzog und etwas zu hoch zielte. Er hätte hier vielleicht noch in den Strafraum gehen können, aber hinterher ist das leicht zu sagen.
Zum zweiten Durchgang kam dann der ganz große Regen und mit ihm kam Durach. Spätestens ab der 50. Minute waren die Allgäuer hoch überlegen. Und auch bei ihnen dominiert die linke Seite. Tobias Seger heißt der Mann, der hier prächtig wirbelte und an den Nerven der Gäste sägte. Als eine seiner Flanken zentimetergenau Dominik Portsidis erreichte und der den Ball wuchtig Richtung Tor köpfte, schien das 1:0 perfekt. Doch irgendwie kam Rrecaj hart an oder gar auf der Torlinie noch dran (55.).
An der Spielrichtung änderte sich nach dieser Glanztat nichts. Die Gastgeber hatten sogar noch eine weitere Top-Chance auf den Führungstreffer, der bei diesem Spielverlauf vermutlich die Vorentscheidung bedeutet hätte. Als SCI-Abwehrspieler Waldemar Schaab im Strafraum ein Handspiel unterlief, gab’s Elfmeter. Doch auch der Schuss von Markus Piller wurde Beute von Rrecaj, der die Ecke geahnt hatte (67.).
Dieser Moment raubte den Durachern ein bisschen den Glauben, während er bei den Königsblauen neue Kräfte freisetzte. Überhaupt war es eine bemerkenswert willensne starke Teamleistung der Ichenhauser. Und als sie die Elfmeter-Chance erhielten, schlug Andreas Beckmann eiskalt zu. Sein Strafstoß nach einem Vergehen an Maurer landete scharf und platziert im Toreck (72.).
Das womöglich nicht ganz verdiente, aber redlich erarbeitete Glück blieb den Gästen in der Schlussphase treu. Der eingewechselte Ugur Kiral setzte zudem noch einen Freistoß traumhaft ins Eck (77.); es war das erste Stürmer-Tor für den SCI in dieser Runde.
VfB Durach Löchle, Thiel, Heinle, Kohler, Eggensperger, Piller (64. Echteler), Wieder (81. Steidle), Methfessel, Seger (78. Hössl), Portsidis, Piller (72. Seefried)
SC Ichenhausen Rrecaj, Schaab, Ocker, Strohhofer (74. Kiral), Dopfer, Nikolic, Rie derle (81. Cam), Maurer, Beckmann, Fisch äß (86. Lynch), Kustermann (86. Staron)
Schiedsrichter Rank (München)
Tore 0:1 Beckmann (72./Foulelfmeter), 0:2 Kiral (77.)
Zuschauer 100