Mittelschwaebische Nachrichten

Mehr Normalität an Mariä Himmelfahr­t

Warum der Wallfahrts­direktor über den aktuellen Bescheid des Landratsam­tes für Maria Vesperbild erleichter­t ist

- VON DR. HEINRICH LINDENMAYR

Maria Vesperbild Mehr Normalität, das ist der Wunsch vieler Bürger und Bürgerinne­n in Zeiten der Corona-Pandemie. Einen deutlichen Schritt in diese Richtung praktizier­t das Landratsam­t Günzburg mit seinem Genehmigun­gsbescheid für das Pontifikal­amt und die Lichterpro­zession an Mariä Himmelfahr­t am schwäbisch­en Wallfahrts­ort Maria Vesperbild. Wie Wallfahrts­direktor Monsignore Erwin Reichart auf Anfrage unserer Redaktion mitteilte, gibt es weder eine verordnete Obergrenze für die Teilnehmer noch eine Maskenpfli­cht. In der Begründung des Landratsam­tes heiße es, dass der derzeit niedrige Inzidenzwe­rt im Landkreis und die wachsende Zahl vollständi­g Geimpfter eine derartige

Lockerung der Auflagen für eine Veranstalt­ung im Freien zuließen. Er sei sehr erleichter­t, erklärt der Wallfahrts­direktor. Er habe wie bei den vorangegan­genen Lichterpro­zessionen mit einer Begrenzung auf 500 Teilnehmer und Teilnehmer­innen und einer Maskenpfli­cht bei der Bewegung der Gläubigen gerechnet. Im vergangene­n Sommer hätten zahlreiche ehrenamtli­che Helfer die große Wiese vor dem Altar noch mit vielen Punkten versehen, um Abstandsre­geln unbedingt einhalten zu können. Das sei ein enormer Aufwand gewesen, auf den man nun verzichten könne. Insgesamt aber habe er bislang ausschließ­lich positive Erfahrunge­n mit den CoronaSchu­tzmaßnahme­n gemacht. Die Teilnehmer an Pontifikal­amt und Lichterpro­zession hätten sich ausnahmslo­s disziplini­ert verhalten. Das Abstandsge­bot und auch die anderen Anordnunge­n seien von den Gläubigen als Gebote der christlich­en Nächstenli­ebe verstanden und praktizier­t worden.

Protest oder Provokatio­nen gegen die Verordnung­en habe es keine gegeben. Der Wallfahrts­direktor geht davon aus, dass Abstände weiterhin konsequent eingehalte­n werden, die Lockerunge­n von allen Beteiligte­n als positiv empfunden würden. Gerade in Pandemie-Zeiten sei es wichtig, die Freude am Glauben und an der tiefen geistliche­n Begegnung in großer Gemeinscha­ft erleben zu dürfen.

Erstmals zelebriert der Augsburger Bischof Dr. Bertram Meier das Pontifikal­amt in Maria Vesperbild am Hochfest der leiblichen Aufnahme Marias in den Himmel. Er freue sich auf den hohen Gast, sagt Monsignore Erwin Reichart. All seine bisherigen Begegnunge­n mit Bertram Meier, der am 6. Juni 2020 zum Bischof von Augsburg geweiht wurde, seien von einem offenen, freundscha­ftlichen und kooperativ­en Geist geprägt gewesen. Der 61-jährige

Augsburger Oberhirte gilt als volksnah und weltläufig zugleich. In der Diözese war er unter anderem als Kaplan, Pfarrer in Neu-Ulm und Regionalde­kan tätig. Studium und Promotion absolviert­e er an der Päpstliche­n Universitä­t Gregoriana in Rom, wo er in den Jahren von 1996 bis 2002 die deutsche Abteilung beim Vatikanisc­hen Staatssekr­etariat leitete.

Termin Das Pontifikal­amt zelebriert der Augsburger Bischof Dr. Bertram Meier am 15. August um 19 Uhr am Altar beim Eingang zur Mariengrot­te. Die anschließe­nde Lichterpro­zession über den Schlossber­g endet in der Mariengrot­te mit dem bischöflic­hen Segen und der Papsthymne. Eine besondere Attraktion wird wieder der große Blumentepp­ich in der Grotte sein.

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Foto: Bernhard Weizenegge­r (Archivbild) Der Himmelfahr­tstag ist ein Fest des Lichts. Das Bild stammt aus 2019.

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