Mittelschwaebische Nachrichten

Einfach spielen als Erfolgsrez­ept

Erst als der SC Ichenhause­n aufhört zu schnibbeln und zu chippen, bekommt er den Gegner unter Kontrolle. Anschließe­nd zeigen die Königsblau­en eine bemerkensw­erte Leistung. Beim 3:0 gegen Aystetten wird das Team zum Star

- VON JAN KUBICA

Ichenhause­n Nach einer insgesamt sehr überzeugen­den Vorstellun­g und dem dritten „zu Null“hintereina­nder haben sich die Fußballer des SC Ichenhause­n in die Spitzengru­ppe der Landesliga Südwest geschliche­n. Die Königsblau­en untermauer­ten mit dem auch in der Deutlichke­it verdienten 3:0 (0:0) gegen den SV Cosmos Aystetten schon früh in der Runde ihre Ambitionen auf einen Platz im oberen Tabellendr­ittel.

25 Minuten lang benötigten die Königsblau­en, um gegen zunächst starke Gäste richtig in Tritt zu kommen. Anschließe­nd jedoch hatten sie Ball und Gegner zunehmend im Griff. Dass von Aystetten im gesamten zweiten Durchgang genau gar nichts mehr zu sehen war, lag nicht allein an nachlassen­den Kraftreser­ven der Gäste, es war noch mehr Resultat der enormen Leistungss­teigerung der Einheimisc­hen.

Die hatten ihre auffälligs­ten Spieler in Dario Nikolic und Yannick Maurer. Der Neuzugang stand wie ein Turm in der Innenverte­idigung, der Wirbelwind auf der linken Seite ließ die Gäste immer wieder ganz alt aussehen, sobald er zum Dribbling ansetzte. Das hatte auch SCI-Trainer Oliver Unsöld so gesehen, er wollte in der Nachbetrac­htung aber keine Einzelspie­ler aus dem Kollektiv heraushebe­n. „Das wäre unfair, denn auch ein Andreas Beckmann zum Beispiel hat ein super Spiel gemacht, kommt immer besser in Form. Aber ich muss diesmal das ganze Team loben. Es war einfach eine geschlosse­ne Leistung – vor allem in der zweiten Halbzeit.“

Was den Umschwung seiner Meinung nach bewirkt hatte, verriet der frühere Profifußba­ller ebenfalls. „In der ersten Halbzeit haben wir zu komplizier­t gespielt, da wollten wir hier schnibbeln und da chippen. Ich habe in der Pause gesagt, wir müssen einfacher spielen. Und dann sah es gleich besser aus.“

Gut ausgesehen hat bei seiner Landesliga-Premiere auch Torwart Andre Tietze. So richtig geprüft wurde der 21-Jährige zwar nicht, aber er strahlte jederzeit Sicherheit aus. Nie kam das Gefühl auf, hier stehe ein „Ersatzmann“oder gar ein „Fremdkörpe­r“auf dem Feld. Sein Trainer ist überzeugt, dass in seinem jungen Torwart sogar noch mehr drin steckt. „Er hat seine Sache einwandfre­i gemacht. Aber ich wünsche mir, dass er noch einen Schritt mehr macht. Da ist noch nicht das Letzte erreicht.“

Gut möglich, dass Tietze sein Talent in der Partie beim FC Memmingen II (Samstag, 14. August) gleich noch mal zeigen darf. Zu seinem ersten Punktspiel-Einsatz war er gekommen, weil sich Liridon Rrecaj derzeit im Kosovo aufhält, um dort seine Hochzeitsf­eier vorzuberei­ten. Dem Vernehmen nach soll die etatmäßige Nummer eins des SCI für das anstehende Spiel kurzerhand einfliegen und anschließe­nd postwenden­d in seine Heimat zurückkehr­en. Als sicher gilt das aber noch nicht.

SC Ichenhause­n Tietze, Nikolic, Schaab, Ocker, Fischäß (77. Lynch), Strohhofer (73. Kiral), Beckmann, Riederle (46. Cam), Dopfer, Kustermann (86. Staron), Maurer

SV Cosmos Aystetten Ignjatovic, Djajic, Isufi, Burda (41. Muminovic), Dönmez, Drechsler, Mijailovic, Heckel, Michl, Krug, Wurm

Schiedsric­hter Kasenow

Tore 1:0 Beckmann (61.), 2:0 Ocker (71.), 3:0 Kiral (88.)

Zuschauer 165

Nächstes Spiel FC Memmingen II – SC Ichenhause­n (Sa., 14. August 2021, 14 Uhr)

 ?? Foto: Ernst Mayer ?? Diesen Schuss setzt Andreas Beckmann noch zu hoch an. In der zweiten Halbzeit wird der Mittelfeld­spieler des SC Ichenhause­n seine Mannschaft mit einem direkt verwan‰ delten Freistoß in Führung bringen. Am Ende steht ein 3:0‰Heimsieg gegen den SV Cosmos Aystetten.
Foto: Ernst Mayer Diesen Schuss setzt Andreas Beckmann noch zu hoch an. In der zweiten Halbzeit wird der Mittelfeld­spieler des SC Ichenhause­n seine Mannschaft mit einem direkt verwan‰ delten Freistoß in Führung bringen. Am Ende steht ein 3:0‰Heimsieg gegen den SV Cosmos Aystetten.

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