Mittelschwaebische Nachrichten
Damit Rauchmelder zuverlässig funktionieren
Die Geräte an der Decke sind inzwischen Pflicht. Doch ihre Sensorik wird oft gestört. Das sind die Gründe
Augsburg Piep, Piep, Piep – schrillt der Rauchmelder: Ein Ton, der in den Ohren schmerzt, aber Leben rettet. Allein in Deutschland sterben jährlich etwa 400 Menschen durch Wohnungsbrände. Die Todesursache Nummer eins ist der toxische Brandrauch. Da beim Schlafen der Geruchssinn gehemmt ist, wird die Gefahr nicht rechtzeitig bemerkt. Die Opfer schlummern in den Tod. Rauchmelder schützen, weil sie rechtzeitig akustisch vor dem giftigen Rauch warnen. Auf was man laut dem Deutschen Feuerwehrverband und dem Forum Brandrauchprävention achten sollte. Wie funktioniert ein Rauchmelder?
Ein Rauchmelder warnt bei einem entstehenden Brand mit einem lauten akustischen Signal von 85 Dezibel, wenn das giftige Rauchgas in die Messkammer des Geräts gelangt. So bleiben nach dem Alarm 120 Sekunden, um sich und andere in Sicherheit zu bringen. In welchen Räumen muss ein Rauchmelder angebracht sein?
In Deutschland besteht in allen Bundesländern die Pflicht, Rauchmelder nach Neu- sowie Umbauten aufzuhängen, aber auch in bestehenden Häusern ist das vorgeschrieben. In Bayern müssen die Geräte in allen Schlaf- und Kinderzimmern sowie in Fluren, die als Rettungswege in das Treppenhaus oder Freie gelten, angebracht werden. Und wie ist es mit Rauchmeldern in der Küche?
Küchenbrände machen etwa ein Drittel aller Wohnungsbrände in Deutschland aus. Oft sei „menschliches Versagen“die Ursache. Doch Rauchmelder in der Küche sind schwierig, da sie auf Kochen, Braten und Backen empfindlich reagieren und schnell ausgelöst werden.
Aber welche Möglichkeiten gibt es sonst für Rauchmelder in der Küche?
Eine Alternative sind Wärmemelder, die ab einer Raumtemperatur von 60 Grad oder bei einem schnellen Temperaturanstieg Alarm schlagen. Eine andere Option sind Herdalarme, die einen eingebauten Temperaturfühler haben, der rechtzeitig warnt, wenn die Herdplatte zu heiß wird oder das Essen in der Pfanne in Brand gerät. Wer muss die Rauchmelder installieren?
Die Eigentümer müssen in den eigenen sowie vermieteten Wohnräumen Rauchmelder anbringen. Für die Wartung ist der Mieter oder die Mieterin selbst verantwortlich. Aber die Vermieter sind immer in der Pflicht, die selbstständig oder von externen Dienstleistern installierten Melder regelmäßig zu warten. Wie sollte ein Rauchmelder angebracht werden?
Die Geräte sollten waagrecht an der Zimmerdecke montiert werden, da der Rauch nach oben steigt und so am schnellsten erkannt wird. Bestenfalls hängt der Rauchwarnmelder in der Mitte der Decke. Wenn das nicht möglich ist, sollte dieser mindestens 50 Zentimeter von Wänden
und anderen Hindernissen entfernt sein. Wie oft muss ein Rauchmelder geprüft werden?
Alle zwölf Monate sollten Rauchmelder getestet werden, indem man die Prüftaste am Melder drückt. Ertönt kein Ton, müssen die Batterien ausgetauscht oder im Fall von verschweißten Batterien das ganze Gerät erneuert werden. Wenn der Akku nachlässt, gibt das Gerät auch mehrfach einen Warnton ab. Müssen Rauchmelder öfter gereinigt werden?
Ja, denn oft liegt Staub auf der optischen Sensorik des Melders, sodass dieser den Rauch nicht mehr wahrnehmen kann. Deswegen sollten die kleinen Geräte mit einem leicht feuchten Tuch oder mit einem Staubwedel gesäubert werden. Auf was muss beim Kauf eines Rauchmelders geachtet werden?
Das Qualitätszeichen „Q“kennzeichnet Rauchmelder, die auf Standards geprüft sind, eine festverbaute 10-Jahres-Batterie haben und damit eine hohe Sicherheit bieten. Mittlerweile gibt es auch vernetzbare Rauchmelder, die sich über Funk oder Wlan verbinden. Wenn einer dieser Rauchmelder Alarm schlägt, werden auch die anderen Geräte ausgelöst. Für Gehörlose oder hörgeschädigte Personen gibt es spezielle Warnsysteme mit Licht und Vibration, die mit dem Melder gekoppelt werden.
Der Rauchmelder bei den Nachbarn piepst, sollte die Feuerwehr gerufen werden?
Wenn der Rauchwarnmelder aus einer Wohnung oder einem Haus in der Nachbarschaft zu hören ist, sollte das immer an die Feuerwehr unter der Notrufnummer 112 gemeldet werden. Aber keine Angst: Auch bei einem Fehlalarm bleibt der Feuerwehreinsatz kostenlos.