Mittelschwaebische Nachrichten
Alles sorgt sich um Saint Boy
Schauspielerin will störrisches Olympia-Pferd in die USA holen
Um es vorwegzunehmen: Dem derzeit berühmtesten Olympia-Pferd Saint Boy scheint es den Umständen entsprechend gut zu gehen. Neueste Twitterfotos zeigen den braunen, etwas schmächtigen Wallach am blauen Halfter auf einem Paddock in der Reitschule Minakucci in der japanischen Präfektur Shiga, wo das Pferd zu Hause ist.
Doch seit Saint Boy beim Olympischen Fünfkampf in Tokio unter zwei Reiterinnen den Dienst im Spring-Parcours verweigerte und daraufhin von der deutschen Athletin Annika Schleu – angefeuert von ihrer Trainerin – mit der Gerte traktiert wurde, sorgen sich Tierfreunde weltweit um das Wohlergehen des Pferdes. „Er ist bei guter Gesundheit, aber müde vom Wettkampf“, schreiben die Eigentümer, die Saint Boy für den Olympischen Fünfkampf bereitgestellt hatten. Wie das seit Jahren bei allen Spielen gehandhabt wird, da die Fünfkämpfer meist keine eigenen Pferde haben oder sich andernfalls der weltweite Transport für einen kurzen Springwettbewerb nicht lohnt.
Nicht im entferntesten dürfte man in der Reitschule Minakucci geahnt haben, für welch internationalen Wirbel ihr Pferd gesorgt hat. So sieht sich die „Big Bang Theory“-Schauspielerin Kaley Cuoco aufgrund der Vorfälle als Pferderetterin gefordert. „Ich würde dieses Pferd sofort kaufen und ihm ein Leben bieten, das es haben soll. Nennt euren Preis“, schrieb die 35-Jährige, die mit einem Reiter verheiratet ist und selbst Pferde besitzt.
Cuocos Engagement in allen Ehren: Aber vielleicht würde es Saint Boy besser gefallen, künftig von Fünfkämpfern verschont in seinem Stall zu bleiben, statt nun auch noch in einem Frachtflugzeug in die USA transportiert zu werden.