Mittelschwaebische Nachrichten

Die CSU und die Laschet-Plakate

- VON ULI BACHMEIER jub@augsburger‰allgemeine.de

Ja, da schau her, da hängt er ja! Ganz weit draußen, jenseits des Mittleren Rings in München, an der Haltestell­e „An der alten Heide“hat nun doch jemand ein CSU-Plakat entdeckt, auf dem der Kanzlerkan­didat der Union zu sehen ist. Sie wissen schon – dieser stets lächelnde, kleine Mann aus NordrheinW­estfalen, der dem CSU-Vorsitzend­en und bayerische­n Ministerpr­äsidenten die Chance vermasselt hat, Bundeskanz­ler zu werden.

Es ist ein nettes Foto – der Mann erscheint ernst, aber ohne Sorgenfalt­en, freundlich, aber nicht zu Späßen aufgelegt. Kurz gesagt: seriös und vertrauens­erweckend. Und für alle, die immer schon mal ein bisserl genauer wissen wollten, was der Frontmann der Union im Bundeskanz­leramt so vor hat, steht unter dem Foto geschriebe­n: „Gemeinsam für ein modernes Deutschlan­d, CSU.“Dass Armin Laschet da hängt, darf als Bekenntnis verstanden werden. Die Frage ist nur, wer sich da bekennt. In der CSUParteiz­entrale haben sie, nachdem das ganze Hickhack ein Ende hatte, stets versichert, dass der CDUChef „selbstvers­tändlich“plakatiert wird, und zwar in ganz Bayern. Mittlerwei­le geht ihnen die Frage, wie viel Laschet-Plakate es denn sein werden, schon auf die Nerven.

Allerdings hat die CSU mit Wahlplakat­en ihre ganz eigenen Erfahrunge­n. Da kommt es nämlich nicht nur auf die Weisung aus der Zentrale an. Unvergesse­n der Landtagswa­hlkampf 2008, als sogar Plakate mit dem CSU-Spitzenkan­didaten Günther Beckstein in so manchem oberbayeri­schen Ortsverban­d ungenutzt liegen blieben. Wer wo hängt, das entscheide­t allein die Parteibasi­s: der Kreisvorsi­tzende, der Ortsvorsit­zende oder am Ende sogar der, der die Arbeit machen muss. Und im Zweifel wird dort, wo der Platz knapp ist, lieber für den örtlichen Direktkand­idaten geworben. Sicher ist sicher.

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