Mittelschwaebische Nachrichten
Baukasten Bubesheim
Nach dem 0:1 gegen den SV Wörnitzstein-Berg steckt das Team im Tabellenkeller. Offensiv geht beim Bezirksligisten äußerst wenig. Warum dennoch die Zuversicht überwiegt
Bubesheim Wer in den vergangenen Jahren in der Tabelle der FußballBezirksliga Schwaben Nord nach dem SC Bubesheim suchte, durfte guten Gewissens oben beginnen. In der noch jungen Spielzeit 2021/22 deutet sich – ganz früh und ganz vorsichtig – ein anderer Blickwinkel an. Nach dem 0:1 gegen den SV Wörnitzstein-Berg, nach nun insgesamt drei sieglosen Pflichtspielen, stecken die Spieler um Trainer Jan Plesner tief im Tabellenkeller. Trotzdem bleibt im und um das Team alles ruhig.
Denn die Hauptursache für die weit unter den Erwartungen liegenden Leistungen und die entsprechenden Resultate ist eindeutig Personalmangel. Die Liste der Verletzten und Urlauber ist für einen Amateurverein entschieden zu lang, als dass die Bubesheimer das irgendwie ausgleichen könnten. Immer wieder muss umgestellt werden; die Sache ähnelt einem Baukasten. Und so lief nun auch gegen den Aufsteiger ein
Team ein, das in dieser Zusammenstellung einfach nicht zu den besseren oder gar den besten Bezirksligisten zählt. Abteilungsleiter Karl Dirr blieb gar nichts anderes übrig, als mit einer guten Prise Galgenhumor festzustellen: „Positiv in dieser Misere ist einzig, dass die jungen Spieler gleich Erfahrung im Aktivenfußball sammeln. Davon werden wir in den Monaten danach sicher noch profitieren.“
Kein Kapital schlagen konnte der SCB aus den Möglichkeiten, die ihm der Aufsteiger durchaus ließ. Was unter anderem daran lag, dass die Hausherren „die komplette erste Halbzeit ohne Tempo und Risikobereitschaft“absolvierten, wie Dirr kritisch anmerkte. In der zweiten Halbzeit war zwar der Wille zu spüren, die spielerischen Mittel reichten aber nicht, um den Kontrahenten ernsthaft ins Schwanken zu bringen. Die beste Torchance bot sich Francois Akpaloo, der nach einer Flanke von Edward Schäfer einen wuchtigen Kopfball ansetzte und das Pech hatte, dass Gäste-Torwart Martin Müller eine großartige Parade auspackte und den Ball zur Ecke abwehrte (60.).
Insgesamt ging der Sieg des Aufsteigers nach einer Partie auf durchschnittlichem Bezirksliga-Niveau in Ordnung, weil er sich die größeren Spielanteile in der ersten Halbzeit und ein Plus an Torchancen über die gesamte Distanz erspielte. Das entscheidende Tor fiel freilich erst spät – und wurde begünstigt durch einen Patzer der Bubesheimer. Als ein Abwehrspieler den Ball vertändelte, fand sich der starke Torwart Simon Zeiser Auge in Auge mit zwei GästeAngreifern wieder und Daniel Habersatter hatte letztlich wenig Mühe, das 0:1 zu erzielen (81.).
Eine für diese Spielebene ausgezeichnete Leistung bot Schiedsrichter Tobias Kinberger. Er kam auch deshalb mit einer einzigen Gelben Karte aus, weil er selbst bei strittigen Situationen stets Ruhe ausstrahlte.
Wie es mit den Bubesheimern weitergeht? „Wir verkennen die sportliche Situation nicht. Jeder kann die Tabelle lesen“, sagt Dirr. Und fügt sofort hoffnungsfroh hinzu: „Aber es zeichnet sich ein Licht am Ende des Tunnels ab.“
Konkret meint er damit, dass bereits in dieser Trainingswoche Matthias Wallner (Muskelfaserriss in der Wade) und Mehmet Levet (Adduktorenzerrung) wieder in den Kader zurückkehren. Steffen Hain macht nach seinem Bandscheibenvorfall immerhin erfreuliche Fortschritte. Er befindet sich bereits seit ein paar Tagen im Lauftraining. Ob’s beim einen oder anderen schon für das kommende Spiel (am 22. August 2021 beim FC Horgau) reicht, bleibt abzuwarten.
SC Bubesheim Zeiser, Sailer, Lacic, Hes peler, Schnell, Plesner, Gehring (46. Glöck le), Schäfer, Gomes de Souza, Merkle, Ak paloo
SV WörnitzsteinBerg Müller, Dietrich, Dietrich, Krez, Schlüssel (75. Grüner), Ha bersatter (91. Schißler), Märtins, Musaeus, Bschor, Schmidbaur, Färber (65. Böhm)
Tor 0:1 Habersatter (80.)
Schiedsrichter Kinberger (Neugablonz)
Zuschauer 90