Mittelschwaebische Nachrichten
Eine einzige große Baustelle – mit Vorteilen
Projekte Bei einer Feier zum Ende einer Baumaßnahme in Thannhausen wird deutlich, welche positiven Seiten die aktuelle Fülle an Bauarbeiten in der Stadt hat
Thannhausen Warum gibt es in Thannhausen derzeit so viele Baustellen? Bürgermeister Alois Held beantwortete diese Frage im Rahmen einer kleinen Feier anlässlich der Fertigstellung der neugestalteten Einmündung der Ährenfeldstraße in die Von-Eichendorff-Straße. Im Zuge der Erneuerung der Wasserleitungen war der Kreuzungsbereich dieser beiden Straßen rückgebaut worden.
Anstelle der vormals viel zu üppigen Asphaltierung entstanden zwei Grünflächen mit Bäumen. In die östliche Grünfläche platzierte man das Feldkreuz, das vor der Baumaßnahme in einer Verkehrsinsel mitten in der Kreuzung gestanden hatte.
Neben der großen Baustelle bei der Erneuerung der Christoph-vonSchmid-Straße und den Maßnahmen zum Hochwasserschutz wird aktuell in Thannhausen an vielen Stellen gebaut: Kanalsanierung in der Bäcker- und Metzgerstraße, Erneuerung
der Wasserleitungen in der Von-Eichendorff-Straße, Sanierung des Hochbehälters, Bohrung von Tiefbrunnen für die Wasserversorgung im Wasserschutzgebiet.
Den Recherchen von Kämmerer Thomas Bihler sei es zu verdanken, dass die Investitionen dem Bürger viel Geld sparten, erklärte Bürgermeister Alois Held.
Bihler wurde auf ein Förderprogramm aufmerksam, in dessen Genuss Thannhausen nur unter zwei Bedingungen kommen konnte: Das Investitionsvolumen musste sehr groß sein, alle Maßnahmen müssen im Jahr 2021 abgerechnet werden. Thannhausen baue im Jahr 2021 außergewöhnlich viel und erhalte im Gegenzug Fördermittel in Höhe von zwei Millionen Euro für Investitionen im Bereich Trinkwasserversorgung und zwei Millionen im Bereich Abwasserentsorgung.
Da die Stadt bei Trink- und Abwasser kostendeckend wirtschaften müsse, das heißt, alle Investitionen durch Gebühren vom Bürger bezahlt werden müssten, sorgten die Fülle an Baumaßnahmen und die dadurch möglichen Fördermittel dafür, dass die Gebühren für Wasser und Abwasser in den nächsten Jahren relativ konstant gehalten werden könnten, so Held.
Im Rahmen der Feier segneten der katholische Pfarrer Florian Bach und der evangelische Pfarrer Ingo Zwinkau das wieder aufgestellte Feldkreuz.
Seine Überdachung war von Robert Thoma erneuert worden. Die Ursberger Malerwerkstatt hatte die Figur neu gefasst.
Das Kreuz sei zum Abschluss der Flurbereinigungsarbeiten Anfang der 60er-Jahre des vorigen Jahrhunderts aufgestellt worden, erklärte der Ruhestandsgeistliche Karl B. Thoma. Geschnitzt habe die Figur Josef Renner.
Pfarrer Ingo Zwinkau erinnerte in seiner Ansprache daran, dass von dem zentralen Symbol der christlichen Religion eine starke und heilsame Provokation ausgehe.