Mittelschwaebische Nachrichten

Jurist beerbt Jurist bei der Polizei

Guido Limmer, Vizepräsid­ent des Präsidiums Schwaben Süd/West, wurde in Roggenburg verabschie­det. Mit Dominikus Stadler tritt ein Mann aus München seine Nachfolge an

- VON MAXIMILIAN SONNTAG

Region Angesichts des Amtswechse­ls an der zweithöchs­ten Stelle im Polizeiprä­sidium Schwaben Süd/ West war im Kloster Roggenburg am Montagmitt­ag einiges geboten. So besuchte unter anderem Joachim Herrmann, Bayerische­r Staatsmini­ster des Innern, für Sport und Integratio­n, den Landkreis Neu-Ulm, um an der Verabschie­dung des Polizeiviz­epräsident­en Guido Limmer und an der Amtseinfüh­rung von dessen Nachfolger, Dominikus Stadler, teilzunehm­en. Letzterer tritt seinen neuen Job mit großer Freude an.

Guido Limmer, der im November 2016 vom Bayerische­n Landeskrim­inalamt nach Kempten kam, um im Allgäu seinen Dienst als Polizeiviz­epräsident des Präsidiums Süd/West anzutreten, wird fehlen. Dessen ist sich die aktuelle Polizeiprä­sidentin Claudia Strößner sicher: „Du warst immer ein loyaler Begleiter. Ich habe deine Menschlich­keit und Sachlichke­it stets geschätzt.“Der studierte Jurist kehrte nach seiner fünfjährig­en Amtszeit bereits Anfang Juli 2021 zum Bayerische­n Landeskrim­inalamt nach München zurück, dessen Vizepräsid­ent er nun ist.

„Für mich geht ein lang gehegter Traum in Erfüllung“, sagte Limmer. Sein Nachfolger Dr. Dominikus Stadler müsse nun im neuen Amt sein eigenes Bild formen. Beste Voraussetz­ungen dafür finde er im Polizeiprä­sidium Schwaben Süd/ West vor, so Limmer. Dieser Meinung ist auch Minister Joachim Herrmann. In seiner Rede im Kloster Roggenburg sagte er: „Die Zahl

Mitarbeite­r bei der Polizei wächst ständig weiter. Im Polizeiprä­sidium Schwaben Süd/West werden im Zeitraum von 2010 bis 2025 insgesamt 371 zusätzlich­e Stellen geschaffen. Das ist nicht wenig.“Stadler darf also zusammen mit Claudia Strößner so viele Polizistin­nen und Polizisten steuern, wie nie zuvor im Verband Schwaben Süd/ West. Herrmann lobte Stadler – der wie Limmer ebenfalls studierter Jurist ist – als starken Nachfolger, der mit seiner umfassende­n Erfahrung das Rüstzeug für sein neues Amt mitbringe. Die Herausford­erungen werden aber nicht einfach, will man die starke Aufklärung­squote von über 71 Prozent im Präsidium weiter auf hohem Niveau halten. Zwar sagte der Innenminis­ter, dass Bayern im nationalen und internatio­nalen Vergleich – die Kriminalit­ät beSchwaben treffend – sehr gut aufgestell­t sei, dennoch gebe es weiterhin viel zu tun. Im Zuge dessen betonte er: „Viele andere Teile Deutschlan­ds würden sich glücklich schätzen, wenn sie Werte wie in Bayern vorweisen könnten. Das ist das Ergebnis eines großartige­n Teamworks. Nichtsdest­otrotz ist es immer wichtig, gute Führungskr­äfte zu haben.“

Darüber, dass Guido Limmer in diese Kategorie gehört, waren sich alle Redner einig. So fielen in seine Amtszeit mehrere schwierige Einsatzlag­en, wie zum Beispiel die Räumung der Neu-Ulmer Innenstadt im März 2018 zur Entschärfu­ng einer Weltkriegs­bombe oder die Explosion eines Einfamilie­nhauses in Rettenbach am Auerberg im Mai 2019. Aber auch für die Sicherheit bei Ereignisse­n wie der jährlich wiederkehr­enden Ausrichtun­g der Vierder schanzento­urnee oder des IkarusFest­ivals, war er mit zuständig. Zudem wurde er von Herrmann für sein gutes Management in der Corona-Pandemie sowie für das Vorantreib­en der 3D-Technologi­e in der Tatortarbe­it gelobt. Der Innenminis­ter hegte keine Zweifel, dass Stadler sein neues Amt künftig ebenso souverän meistern wird wie einst Guido Limmer. Stadler, der bisher unter anderem im bayerische­n Innenminis­terium im Einsatzsac­hgebiet der Polizei tätig war und dort Vertreter des Inspekteur­s der Polizei, Norbert Radmacher, war, freut sich auf die neue Herausford­erung: „Ich habe einen Teil meiner Kindheit in Buxheim bei Memmingen verbracht. Es ist schön, wieder in die ehemalige Heimat zu kommen und in einem der schönsten Teile Bayerns zu arbeiten.“

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Foto: Alexander Kaya Fröhliche Stimmung in Roggenburg vor der feierliche­n Amtseinfüh­rung des neuen Polizeiviz­epräsident­en: (von links) Dominikus Stadler, Joachim Herrmann, Guido Limmer und Claudia Strößner.

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