Mittelschwaebische Nachrichten

SPD kritisiert Wahl von Reichhart zum Kreisvorsi­tzenden

Politik Warum die Sozialdemo­kraten skeptisch wegen des Wechsels an der Führungssp­itze der CSU sind

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Landkreis Günzburg Erfreut zeigte sich der SPD-Kreisvorst­and, der im Ichenhause­r Gasthof Adler tagte, über erfolgreic­he Initiative­n der SPD-Kreistagsf­raktion.

Dabei geht es zum einen um den Wohnungsba­u. Zum anderen betrifft es das jüngst vom Kreistag verabschie­dete Leitbild des Landkreise­s. Kritisch sieht die SPD die Wahl von Landrat Hans Reichhart zum

CSU-Kreisvorsi­tzenden. Offenbar sei die Personalde­cke der KreisCSU ziemlich dünn geworden, lautet die Einschätzu­ng der SPD.

„Wir haben mit unserem Antrag schon 2019 den Anstoß gegeben, dass sich der Kreis wieder aktiv im Wohnungsba­u engagiert“, zeigte sich Fraktionsv­orsitzende­r Gerd Olbrich zufrieden.

„Jetzt geht es darum, dass in Kooperatio­n

mit den Gemeinden möglichst rasch bezahlbare Wohnungen entstehen“, forderte er.

Auch zum Leitbild des Landkreise­s habe die SPD wichtige Impulse gegeben. Ein Anliegen sei gewesen, Wirtschaft auch aus Arbeitnehm­ersicht zu sehen und auf gute Arbeitsbed­ingungen Wert zu legen.

„Jetzt muss das Leitbild mit Leben erfüllt werden“, so Olbrich. Als strukturel­le Ursache für die Maskenaffä­re sieht die Kreis-SPD die „Verfilzung zwischen CSU und Staat“, wie es in der Pressemitt­eilung der Sozialdemo­kraten heißt. Diese sei im

Landkreis besonders stark ausgeprägt. Deswegen sei es auch kein Zufall, dass das „Epizentrum dieses bundesweit­en Skandals“im Landkreis Günzburg liege. „Vor diesem Hintergrun­d ist es ein falsches Signal, dass Landrat Hans Reichhart den CSU-Kreisvorsi­tz übernommen hat“, meinte der SPD-Kreisvorsi­tzende Achim Fißl (Krumbach).

In der Sachpoliti­k mache der

Landrat bisher keine schlechte Figur. „Wir werden aber genau hinschauen, dass die notwendige Distanz zwischen dem öffentlich­en Amt des Landrats und dem Vorsitz der Kreis-CSU gewahrt wird“, kündigte Fißl an. Weiter sagte er: „Die Wähler haben bei der Bundestags­wahl die Chance, ein deutliches Zeichen gegen den CSU-Filz zu setzen.“(AZ)

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Achim Fißl

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