Mittelschwaebische Nachrichten
Hans Joas gibt nach 24 Jahren sein Amt ab
Der Gundremminger wird zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Wie er die Arbeit des Kreisverbandes für Gartenbau und Landespflege geprägt hat
Landkreis Hans Joas (70) hat es schon länger angekündigt: Nach 24 Jahren als Kreisvorsitzender der Gartler ist Schluss. Damit diente der Gundremminger ebenso lange wie sein Vorgänger Arno Abwandner aus Thannhausen. Zum Nachfolger wählten die Delegierten in der Kissendorfer Mehrzweckhalle den Bibertaler Bürgermeister Roman Gepperth.
Erster Stellvertreter bleibt Johann Zech aus Burtenbach. Christine Räder löst als weitere Stellvertreterin ihren Ziemetshauser Ortsvorsitzenden Josef Schalk ab. Dieser bleibt aber mit Andreas Bacher (Gundremmingen), Jutta Blösch (Breitenthal) und Sylvia Höhe (Bühl) in der Verbandsleitung. Neu kamen Beate Bremensdorfer (Echlishausen) und Alfred Regensburger (Münsterhausen) für seinen Vorgänger Ernst Gumpinger dazu. Mit ihm schieden auch Gertrud Vogel (Krumbach) und Karl-Heinz Wottke (Ichenhausen) aus.
Die Kasse verwaltet weiterhin Clementine Brunner (Dürrlauingen). Roswitha Müller (Aletshausen) schreibt die Protokolle. Martin Schwarz (Offingen) und Gerhard Tangel (Günzburg) prüfen die Kasse. Der scheidende Vorsitzende blickte nicht nur auf die vergangene vierjährige Amtsperiode, sondern auf 24 ereignisreiche Jahre zurück. Zuletzt hatte das Vereinsleben durch Corona gelitten. Manchem habe vielleicht in dieser Zeit auch etwas gefehlt, sagte Joas. „Hoffentlich wird durch diesen festgestellten Mangel unsere Arbeit künftig auch wieder mehr geschätzt. Also kein Nachteil ohne Vorteil!“, so Joas.
Bereits 2020 fielen unter anderem der Tag der offenen Gartentür ebenso wie der jährliche Gartentag im Kreislehrgarten aus. Der Erlös aus dem Verkauf der Kuchenspenden fehlt leider auch in diesem Jahr in der Kasse. Der Wettbewerb „Garten als Lebensraum“wurde 2020 durchgeführt, aber es gab keine Abschlussveranstaltung. Die 17 Teilnehmer besuchte der Vorsitzende alle persönlich und übergab die vorgesehenen Auszeichnungen. 2020 gab es auch keine Lehrfahrt und keinen Hoigarta der Gartenpfleger. Auch Kurse und Vorträge mussten abgesagt werden. Erfreulicherweise konnten im Rahmen des Erhalts alter regionaltypischer Kernobstsorten einige Pflanzaktionen durchgeführt werden.
Joas sprach auch von Höhepunkten seiner Amtszeit: 2004 sollte die Kreisfachberatung nicht mehr als Pflichtaufgabe der Landkreise gesehen werden. Da galt es dem damaligen Leiter der Staatskanzlei, Staatsminister Erwin Huber Paroli zu bieten. „Wir hatten Erfolg“, sagte Joas im Rückblick. Das war auch so beim
Erhalt der zwei Stellen bei den Fachberatern im Landratsamt, als Peter Paintner und Josef Stocker kurz hintereinander aus dem Amt schieden. Dass Kreisfachberatung und der Kreisverband - also Hauptund Ehrenamt – stets Hand in Hand arbeiten, war auch Joas immer ein großes Anliegen.
So gab es auch jedes Jahr mindestens einen gemeinsamen Wettbewerb. „Der Garten als Lebensraum“galt als Vorstufe für den Tag der offenen Gartentür. Leider habe das Interesse am staatlichen Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“nachgelassen, bedauerte Joas. Dabei sei immer wieder - zuletzt insbesondere in Waltenhausen - deutlich geworden, wie es aufgrund einer Teilnahme der Dorfgemeinschaft einen richtigen Schub gab. Bäume unserer
Heimat war 2011/2012 einen Wettbewerb wert. Ebenso Friedhöfe, als Orte des Gedenkens aber auch als Ökosystem. Zudem sei es ein steter Kampf, gegen die Versteinerung der Gärten vorzugehen, sagte Joas, man spreche bereits von einer „Steinpest“, zwischenzeitlich sogar von einer „Steinpest senkrecht“, wie bei den „Schließfächern“, den Urnenwänden auf den Friedhöfen. „Urnenwände sind eine Bankrotterklärung an die Friedhofskultur“, sagte Joas.
Zufrieden stellte der scheidende Vorsitzende fest, dass der Kreisverband bei der Bestandsaufnahme und beim Erhalt alter regionaltypischer Kernobstsorten vorne mit dabei war. Als weiteren Höhepunkt nannte er das Ausrichten der Schwäbischen Grünen Woche 2001 im
Krumbad und im Kreislehrgarten. Seinesgleichen hat es laut Joas auf Bezirksebene seitdem nicht mehr gegeben.
Fast 25 Jahre stand der Gundremminger Hans Joas an der Spitze des Kreisverbandes für Gartenbau und Landespflege Günzburg. Joas erhielt aus der Hand des Bezirksvorsitzenden Ulrich Pfanner die Vereinsnadel in Gold. Ferner wurde er zum Ehrenkreisvorsitzenden ernannt.
Der neue Kreisvorsitzende Roman Gepperth würdigte ebenfalls die großen Verdienste von Hans Joas und verkündete den einstimmigen Beschluss der neuen Vorstandschaft: Aufgrund seiner Verdienste für den Kreisverband wurde Hans Joas zum Ehrenkreisvorsitzenden ernannt.