Mittelschwaebische Nachrichten
Die Visitenkarte des Hauses
Was für ein Tag. Endlich Abend und ab auf die Couch! Wie passend, dass ich von meinem Kollegen einen Stapel ausrangierter Wohn- und Gartenzeitschriften bekommen hatte. Die durchzublättern, sich die schönen Bilder anzusehen, sich ein wenig inspirieren zu lassen, das ist doch genau das Richtige, um zu entspannen. Dachte ich. Naiv, wie ich war.
Schon auf Seite 23 bekam ich zu lesen, wie wichtig der Eingangsbereich eines Hauses ist. Erster Eindruck und so. Visitenkarte eines Hauses. Auf das Entrée kommt es an. Zack, meldete sich das schlechte Gewissen. Von Schuhbergen in Mount-Everest-Höhe, wild-bunten Jacken-Kombinationen und allerlei Krimskrams auf und in der Kommode war in den Wohnzeitschriften nämlich nichts zu sehen. Stattdessen clean-aufgeräumte Flure mit einem minimalistischen Regal, in denen allenfalls ein Paar Schuhe stand und eine Jacke einsam am Haken hing – wenn überhaupt. Dafür allerlei Deko-Gegenstände, in denen die (zugegebenermaßen kleine) Putzfrau in mir nur die Hände über dem Kopf zusammenschlagen kann: Man muss das ja alles abstauben! Mein kurz aufgekommener Aktionismus, den eigenen Flur umzugestalten, hat sich dann schnell wieder erledigt. Wobei: Ein bisschen Farbe könnte er ja schon vertragen ... Ich habe ja noch ein paar Hefte für mehr Inspiration. Vielleicht findet sich dort auch eine Lösung, wie man eine normale Schuh- und Jackenanzahl eines Haushalts sinnvoll und schön unterbringen kann.