Mittelschwaebische Nachrichten

So ist die Lage an den Kreisklini­ken

Die Corona-Inzidenz im Landkreis Günzburg steigt seit Tagen. Die Verantwort­lichen an den Kreisklini­ken Günzburg-Krumbach beobachten die Situation aufmerksam und haben erste Vorkehrung­en getroffen

- VON CHRISTOPH LOTTER

Die Inzidenz im Kreis steigt seit Tagen. An den Kreisklini­ken Günzburg-Krumbach werden erste Vorkehrung­en getroffen.

Krumbach Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt im Landkreis Günzburg seit einigen Tagen konstant in die Höhe. Am Dienstag lag der Wert bereits am dritten Tag in Folge über der 50er-Marke – das war zuletzt im Juni der Fall. Ist das der Beginn einer vierten Corona-Welle? Die Kreisklini­ken Günzburg-Krumbach beobachten die Situation jedenfalls mit Vorsicht, wie Gudrun Egner im Gespräch mit unserer Redaktion erklärt. Die kaufmännis­che Direktorin der Kreisklini­ken berichtet von ersten Vorkehrung­en, die bereits in Günzburg und Krumbach getroffen wurden.

Lange Zeit habe es keine CovidPatie­nten mehr an den Kreisklini­ken gegeben. Das hat sich mit den steigenden Fallzahlen - das Landratsam­t hatte diese zuletzt insbesonde­re auf Reiserückk­ehrer zurückgefü­hrt - nun geändert. Schon deshalb wurden wieder Isoliersta­tionen an

den Kreisklini­ken eingericht­et. Zum Wochenbegi­nn waren in Günzburg dort drei positiv auf das Coronaviru­s getestete Personen untergebra­cht. In der Klinik in Krumbach befand sich ein Covid-Patient auf der Isoliersta­tion. Auf den Intensivst­ationen in beiden Kliniken musste seit vielen Wochen keine an

Covid erkrankte Person mehr behandelt werden. Dennoch werden dort nach Angaben von Egner nun wieder ein bis zwei Intensivbe­tten für Corona-Patienten freigehalt­en.

Auch ohne schweren Corona-Fall ist die Lage in Krumbach Egner zufolge zudem angespannt. Denn dort werde derzeit die Intensivst­ation renoviert. „Dort haben wir deshalb ohnehin eine deutlich geringere Zahl an Intensivbe­tten zur Verfügung“, berichtet die kaufmännis­che

Direktorin. Die gute Nachricht: Die Renovierun­gsarbeiten sollen noch in dieser Woche fertiggest­ellt werden. Dann könne auch die Zahl der Intensivbe­tten wieder auf Normalnive­au aufgestock­t werden.

Das, vermutet Egner, sei auch wichtig. Denn beim Blick auf die steigenden Infektions­zahlen im Landkreis Günzburg werden Erinnerung­en an das vergangene Frühjahr plötzlich wieder präsent. In der Vergangenh­eit folgten auf eine Vielzahl an positiven Corona-Fällen ein paar Wochen später auch die schweren Verläufe - und die damit verbundene enorme Belastung für die Kreisklini­ken und deren Intensivst­ationen. „Die Situation ist aktuell sehr schwer einzuschät­zen“, sagt Egner diesbezügl­ich.

Denn zum einen seien die aktuellen Corona-Fälle aus den vergangene­n Wochen allesamt glimpflich verlaufen.

Die drei Covid-Patienten auf der Isoliersta­tion in Günzburg könnten beispielsw­eise bald wieder entlassen werden.

Und zum anderen, so hofft sie, könnten die schweren Krankheits­verläufe dank der Impfungen auch in Zukunft die Ausnahme bleiben. Eine Garantie dafür gebe es allerdings keine, auch das sei klar. „Wir sind deshalb in einer Habachtste­llung“, sagt die kaufmännis­che Direktorin der Kreisklini­ken.

Neben der Einrichtun­g der Isoliersta­tionen und der vorsorglic­hen Bereitstel­lung von Intensivbe­tten haben die Verantwort­lichen der Kreisklini­ken deshalb noch ein weiteres Instrument der Vorsicht reaktivier­t: Das Personal berät jeden Morgen die aktuelle Lage bezüglich der Corona-Pandemie. Dieses Vorgehen, sagt Egner, habe sich bereits im Frühjahr bewährt.

„Wir beobachten die Situation genau. Sollte sich die Lage wieder zuspitzen, haben wir nun viel Erfahrung und entspreche­nde Konzepte in der Schublade und können gegebenenf­alls schnell reagieren“, sagt Egner.

Bis dahin laufe in den Kreisklini­ken Günzburg-Krumbach noch alles im Normalbetr­ieb. Das gilt im Übrigen auch für die Besuchsreg­eln - so lange zumindest, wie es die Corona-Inzidenz zulässt.

Und die liegt bekannterm­aßen derzeit konstant über einem Wert von 35 beziehungs­weise nun sogar über 50. Deshalb gelten nach Angaben des Landratsam­ts seit Montag neue Corona-Regeln im Landkreis Günzburg. Nämlich die sogenannte 3G-Regel (geimpft, genesen, getestet).

Wer nicht geimpft oder genesen ist, muss deshalb derzeit für einen Besuch im Krankenhau­s einen aktuellen negativen Corona-Test vorlegen.

Steigende Infektions­zahlen wecken böse Erinnerung­en

Personal berät jeden Morgen die aktuelle Lage

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Foto: Bernhard Weizenegge­r Die Verantwort­lichen an den Kreisklini­ken Günzburg‰Krumbach haben bereits auf die steigende Zahl der Corona‰Fälle im Landkreis reagiert.

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