Mittelschwaebische Nachrichten
So ist die Lage an den Kreiskliniken
Die Corona-Inzidenz im Landkreis Günzburg steigt seit Tagen. Die Verantwortlichen an den Kreiskliniken Günzburg-Krumbach beobachten die Situation aufmerksam und haben erste Vorkehrungen getroffen
Die Inzidenz im Kreis steigt seit Tagen. An den Kreiskliniken Günzburg-Krumbach werden erste Vorkehrungen getroffen.
Krumbach Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt im Landkreis Günzburg seit einigen Tagen konstant in die Höhe. Am Dienstag lag der Wert bereits am dritten Tag in Folge über der 50er-Marke – das war zuletzt im Juni der Fall. Ist das der Beginn einer vierten Corona-Welle? Die Kreiskliniken Günzburg-Krumbach beobachten die Situation jedenfalls mit Vorsicht, wie Gudrun Egner im Gespräch mit unserer Redaktion erklärt. Die kaufmännische Direktorin der Kreiskliniken berichtet von ersten Vorkehrungen, die bereits in Günzburg und Krumbach getroffen wurden.
Lange Zeit habe es keine CovidPatienten mehr an den Kreiskliniken gegeben. Das hat sich mit den steigenden Fallzahlen - das Landratsamt hatte diese zuletzt insbesondere auf Reiserückkehrer zurückgeführt - nun geändert. Schon deshalb wurden wieder Isolierstationen an
den Kreiskliniken eingerichtet. Zum Wochenbeginn waren in Günzburg dort drei positiv auf das Coronavirus getestete Personen untergebracht. In der Klinik in Krumbach befand sich ein Covid-Patient auf der Isolierstation. Auf den Intensivstationen in beiden Kliniken musste seit vielen Wochen keine an
Covid erkrankte Person mehr behandelt werden. Dennoch werden dort nach Angaben von Egner nun wieder ein bis zwei Intensivbetten für Corona-Patienten freigehalten.
Auch ohne schweren Corona-Fall ist die Lage in Krumbach Egner zufolge zudem angespannt. Denn dort werde derzeit die Intensivstation renoviert. „Dort haben wir deshalb ohnehin eine deutlich geringere Zahl an Intensivbetten zur Verfügung“, berichtet die kaufmännische
Direktorin. Die gute Nachricht: Die Renovierungsarbeiten sollen noch in dieser Woche fertiggestellt werden. Dann könne auch die Zahl der Intensivbetten wieder auf Normalniveau aufgestockt werden.
Das, vermutet Egner, sei auch wichtig. Denn beim Blick auf die steigenden Infektionszahlen im Landkreis Günzburg werden Erinnerungen an das vergangene Frühjahr plötzlich wieder präsent. In der Vergangenheit folgten auf eine Vielzahl an positiven Corona-Fällen ein paar Wochen später auch die schweren Verläufe - und die damit verbundene enorme Belastung für die Kreiskliniken und deren Intensivstationen. „Die Situation ist aktuell sehr schwer einzuschätzen“, sagt Egner diesbezüglich.
Denn zum einen seien die aktuellen Corona-Fälle aus den vergangenen Wochen allesamt glimpflich verlaufen.
Die drei Covid-Patienten auf der Isolierstation in Günzburg könnten beispielsweise bald wieder entlassen werden.
Und zum anderen, so hofft sie, könnten die schweren Krankheitsverläufe dank der Impfungen auch in Zukunft die Ausnahme bleiben. Eine Garantie dafür gebe es allerdings keine, auch das sei klar. „Wir sind deshalb in einer Habachtstellung“, sagt die kaufmännische Direktorin der Kreiskliniken.
Neben der Einrichtung der Isolierstationen und der vorsorglichen Bereitstellung von Intensivbetten haben die Verantwortlichen der Kreiskliniken deshalb noch ein weiteres Instrument der Vorsicht reaktiviert: Das Personal berät jeden Morgen die aktuelle Lage bezüglich der Corona-Pandemie. Dieses Vorgehen, sagt Egner, habe sich bereits im Frühjahr bewährt.
„Wir beobachten die Situation genau. Sollte sich die Lage wieder zuspitzen, haben wir nun viel Erfahrung und entsprechende Konzepte in der Schublade und können gegebenenfalls schnell reagieren“, sagt Egner.
Bis dahin laufe in den Kreiskliniken Günzburg-Krumbach noch alles im Normalbetrieb. Das gilt im Übrigen auch für die Besuchsregeln - so lange zumindest, wie es die Corona-Inzidenz zulässt.
Und die liegt bekanntermaßen derzeit konstant über einem Wert von 35 beziehungsweise nun sogar über 50. Deshalb gelten nach Angaben des Landratsamts seit Montag neue Corona-Regeln im Landkreis Günzburg. Nämlich die sogenannte 3G-Regel (geimpft, genesen, getestet).
Wer nicht geimpft oder genesen ist, muss deshalb derzeit für einen Besuch im Krankenhaus einen aktuellen negativen Corona-Test vorlegen.
Steigende Infektionszahlen wecken böse Erinnerungen
Personal berät jeden Morgen die aktuelle Lage