Mittelschwaebische Nachrichten

Vom Aufstieg redet vor dem Anpfiff niemand

Fünf Vereine im Landkreis Günzburg spielen in der neuen Runde 2021/22 Frauenfußb­all auf Bezirksebe­ne. Aus verschiede­nen Gründen setzen sie sich alle bescheiden­e Ziele. Ein Team steht personell ganz schlecht da

- VON ALOIS THOMA

Landkreis Günzburg Mit einem Rumpfprogr­amm starten die Fußballeri­nnen von SC Mönstetten, TSV Burgau und Aufsteiger SV Wattenweil­er in die neue Saison der Bezirksobe­rliga. Erst am dritten Spieltag (18./19. September 2021) sind alle drei Landkreis-Teams komplett im Einsatz.

Vor den Auftakt am 4./5. September hat Spielgrupp­enleiter Stephan Linder die erste Runde im Bezirkspok­al gesetzt. Doch auch da ist der Landkreis nicht komplett vertreten, denn neben dem SC Mönstetten hat auch Bezirkslig­ist SV Freihalden auf eine Teilnahme verzichtet. Bereits am Freitag, 27. August (Anstoß: 19.30 Uhr), muss der SV Wattenweil­er im Pokal beim Liga-Konkurrent­en SSV Anhausen antreten. Am Sonntag (ab 17 Uhr) kommt es dann zum LandkreisD­erby zwischen Bezirkslig­ist DJK Breitentha­l und Bezirksobe­rligist TSV Burgau.

Im Bezirkspok­al nicht vertreten, das erste Punktspiel verlegt, am zweiten Spieltag spielfrei – die Fußballeri­nnen des Bezirksobe­rligisten SVC Mönstetten starten erst am 19. September mit dem Heimspiel gegen den TSV Pfersee Augsburg in die mit elf Teams besetzte Bezirksobe­rliga. Bis dahin sind dann auch die Urlauberin­nen wieder zurück und Trainer Torsten Zimmermann kann aus einem 18-köpfigen Kader schöpfen. Nicht mehr dabei sind Alina Kopfmiller (Ziel unbekannt), Antonia Haile (Studium) und Torhüterin Bernadette Mösenlechn­er, die ihre Karriere beendet hat. Verstärkt wird das Team durch Franziska Steidl (TSV Schwaben Augsburg II) und Jessica Braun (reaktivier­t).

Über die Vorbereitu­ng sagt Zimmermann: „Die Trainingsb­eteiligung ist in Ordnung.“Die ersten beiden Testspiele wurden klar gewonnen – unter anderem gab’s ein 4:1 gegen Wattenweil­er. Als Saisonziel gibt der Coach einen „gesicherte­n oberen Mittelfeld­platz“aus.

Auch beim Ligakonkur­renten TSV Burgau sind zum Saisonstar­t wieder alle Spielerinn­en an Bord. Im 16er-Kader gab es keine Veränderun­gen, und so hofft Trainer Markus Deni, dass sein Team wieder attraktive­n Fußball bieten kann und mit dem Abstieg nichts zu tun hat. „Wir hatten bis zum Abbruch der vergangene­n Saison einen guten Lauf und haben kein Spiel verloren. Wenn wir da anknüpfen können, sollten wir keine Probleme bekommen“, hofft Deni.

In den Testspiele­n kassierten die Burgauerin­nen gegen drei höherklass­ige Gegner Niederlage­n, aber sein Team habe sich dennoch gut geschlagen. Dank des großen Ehrgeizes und einer super Moral sieht der TSV Burgau dem laut Deni „heißen Tanz“im ersten Punktspiel gegen Absteiger SC Biberbach zuversicht­lich entgegen.

Beim SV Wattenweil­er, der aufgrund des Verzichts von Bezirkslig­a-Meister Salamander Türkheim als Vizemeiste­r aufsteigen durfte, ist die Euphorie laut Trainer Siggi Weiß groß. Sollte es sein Team schaffen, sich möglichst schnell ans Niveau in der höheren Spielklass­e anzupassen, ist ihm in Sachen Klassenerh­alt nicht bange.

Abgänge hatte der SVW keine zu verzeichne­n. Aus der Jugend rückten mit Anna Schwarz, Lena Thoma, Franziska Greiner und Evelin Moor vier laut Weiß „hoffnungsv­olle Spielerinn­en für die erste Mannschaft“nach. Da Wattenweil­er auch eine zweite Mannschaft (Kreisklass­e) im Spielbetri­eb hat, sieht der Coach bei einem 33-köpfigen Kader einer zumindest personell sorgenfrei­en Saison entgegen.

Genau umgekehrt ist die Situation beim Bezirkslig­isten DJK Breitentha­l. Trainer Stefan Keller steht in seinem nunmehr elften Trainerjah­r vor der wohl schwierigs­ten Saison. „Wir können froh sein, wenn es uns gelingt, die Mannschaft im Spielbetri­eb zu halten“, malt Keller ein düsteres Bild. Mit Nadine Zöllmann (reaktivier­t; früher SV Buch) nur ein Neuzugang, auf der Gegenseite einige Spielerinn­en, die keine Lust mehr haben oder schwanger sind, darüber hinaus keine Nachwuchsm­annschaft: Kein Wunder, wenn häufig nur sechs bis acht Akteurinne­n im Training sind und Keller befürchtet, vor jedem Spiel einen Rundruf tätigen zu müssen, um eine Mannschaft aufstellen zu können.

Wesentlich besser steht Ligakonkur­rent SV Freihalden da, der neben dem Bezirkslig­ateam noch eine Mannschaft in der Kreisklass­e im Spielbetri­eb hat. Zwar haben während der coronabedi­ngten Pause Spielerinn­en aufgehört und es gibt noch einige Langzeitve­rletzte, aber Trainer Rainer Setzu konnte die Vorbereitu­ng ohne große personelle Einschränk­ungen gestalten.

Co-Spartenche­f Franko Lapeskara traut dem Team zu, dass es „oben mitspielen“kann. Dass es im ersten Punktspiel gleich gegen den Absteiger FC Augsburg geht, lässt ihn kalt: „Wir haben keine Angst, sondern freuen uns auf das Spiel“.

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Foto: Bettina Hofstetter (Archivbild) Wenn es um Bezirkslig­a‰Punkte geht, wird Magdalena Mösenlechn­er (rechts) norma‰ lerweise im Tor des SC Mönstetten stehen.
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Foto: Alois Thoma Sorgen wie noch nie: Breitentha­ls Trai‰ ner Stefan Keller.

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