Mittelschwaebische Nachrichten
Eine „politische Geschichtsstunde“bei der ÖDP
Vor 30 Jahren wurde in Günzburg der Kreisverband der ÖDP gegründet. Welche politischen Initiativen es gab
Krumbach „Es war Montag, der 29. Oktober 1990. Und es war 20 Uhr, als in Günzburg im Gasthof ‚Alte Linde’ der damalige schwäbische Bezirksvorsitzende Karl Gugler aus Vöhringen mit fünf stimmberechtigten Mitgliedern und sechs Gästen den Kreisverband Günzburg aus der Taufe hob“. So liest sich der Prolog zur lokalen Chronik des Kreisverbandes Günzburg der „ÖkologischDemokratischen Partei“(ÖDP). Das daraus errechnete 30-jährige Jubiläum wurde coronabedingt jetzt nach einjähriger Verzögerung („30 plus“) in „kleinem aber feinem Rahmen“gefeiert.
Es sollte eine Geschichtsstunde mit Rückblick auf gut drei Jahrzehnte politisches Engagement im Landkreis unterm ÖDP-Banner werden, eingebunden und der Vorwahlzeit geschuldet mit Vorstellung der ÖDP-Kandidatinnen für die in Kürze bevorstehende Bundestagswahl.
„30 Jahre … und kein bisschen leise“: Ronald Anich, frisch gewählter ÖDP-Kreisvorsitzender im Landkreis Günzburg und seine Stellvertreterin im Amt, Gabriela Schimmer-Göresz, ließen bei der
„fast familiären Feier“beim Munding in Krumbach via Bildpräsentation die lokale ÖDP-Historie Revue passieren („wir sehen uns von Anfang an als wirkungsvollste Oppositionspartei“), beginnend mit den Aktivitäten des nach Vereinsgründung aktivierten Kreisvorstandes unter Vorsitz von Dr. Mario Ferrara (Thannhausen). Die GründungsCrew komplettierte damals Stellvertreterin und Schriftführerin Renate Görlitz. In den ersten Kreisvorstand eingebunden amtierten außerdem Schatzmeister Herbert Geiger, ferner Gerhard Strehle als Beisitzer. In den Folgejahren übernahmen Traugott Renner, Max Wegele, Richard Snehotta Verantwortung als Kreisvorsitzende.
Zäsur in 2014: Wegen fehlender Bewerber für die Führungsämter haben die Günzburger Mitglieder durch Zusammenlegung mit dem Nachbar-Kreisverband Neu-Ulm eine (neue) Heimat bekommen. Zur Vorsitzenden wurde Gabriele Schimmer-Göresz gewählt, die bisher bereits den Kreisverband NeuUlm
angeführt hatte; per Mitgliedervotum wurde ihr Krimhilde Dornach als Stellvertreterin zur Seite gestellt. Nach dem Zugang neuer Mitglieder wagten die KreisÖDP’ler dann anno 2019 wieder den Weg zurück in die Selbstständigkeit und starteten mit der VerbandsVorsitzenden Gabriela SchimmerGöresz in einen hoffnungsvollen und wie sich zeigen sollte, erfolgreichen Neubeginn.
Geblieben ist nahtlos, von den Gründertagen bis zum Hier und Heute, das beständige Engagement an Aktionen und Vorhaben, von „Anti-AKW-Demo’s“über Informationsveranstaltungen unterschiedlichster Themen, Diskussionsrunden zu relevanten lokalen oder überregionaler Fragen und Problemlösungen zu allen gesellschaftspolitischen Themen mit Schwerpunkten zu ökologischem Gedankengut: „Mensch und Schöpfung kommen vor dem Profit“.
Beigemengt in den Aktions-Kalender all der Jahre finden sich immer auch Termine mit (Marionetten-) Theater oder (Gospel-) Konzert, Aktivitäten zu überregionalen Wahlen oder regionalen Volks- und örtlichen Bürgerentscheiden (zuletzt „Rettet die Bienen“). Dass sich die Günzburger Kreis-ÖDP von jeher auch außerhalb ihres Einsatzes in Wahlzeiten um eine „unabhängige, am Gemeinwohl orientierte Politik, die den Bürgerinnen und Bürgern dient“einsetzt, sollten Hinweise auf spezielle Aktionen offenlegen, die in chronologischer Abfolge die Bildpräsentation bedienten: Jüngst dazu die Infos zu „Deine, meine, unsere Zukunft – Landwirtschaft auf den Punkt gebracht“oder die Stellungnahme zum „Ausbau 5G“oder die offene Kritik an Tiertransporten.
Dem Blick in den Rückspiegel auf die 30-jährige Geschichte folgte die Vorausschau auf die bevorstehende Bundestagswahl. So stellten sich die ÖDP-Kandidatinnen im heimischen Bundestagswahlkreis vor: Krimhilde M. Dornach, ist Direktkandidatin für die Erststimme. Die Musiklehrerin aus Weißenhorn sieht im Klimaschutz eine Überlebensfrage und setzt sich für eine generationengerechte Politik ein, um die Klimaschutzziele, und gleichermaßen (jetzt) unsere Lebensgrundlagen, zu erhalten. Außerdem will sie sich für ein Pflegeund Erziehungsgehalt einsetzen: „Systemrelevante unverzichtbare Sorge-, Erziehungs- und Pflegearbeit dürfen für Familien kein Armutsrisiko zur Folge haben“.
Mit Alina Hille stellte sich die Listenkandidatin für die Zweitstimme vor. Die Auszubildende Heilerziehungspflegerin und engagierte Tierschützerin aus Ursberg/Oberrohr will Verantwortung übernehmen und mitwirken, eine große Transformation anstoßen, damit Zukunft für Natur-, Mensch und Tier bleibt: „Wir müssen die Wirtschaft zur Gemeinwohlökonomie weiter entwickeln mit dem Ziel des guten Lebens für Alle!“
Beständiges Engagement an Aktionen und Vorhaben