Mittelschwaebische Nachrichten

So klappt es mit dem Fiebermess­en

Sobald jemand kränkelt, wird das Thermomete­r herausgekr­amt. Das rät die Stiftung Warentest

-

Im Mund, im Ohr, an der Stirn, im Po: Es gibt viele Möglichkei­ten zum Fiebermess­en. Egal welche Methode gewählt wird, die Werte sollten stimmen. Deshalb ist es wichtig, dass man die Messung korrekt durchführt. Aber auch die Qualität der Fieberther­mometer und ihre Handhabung entscheide­n. Hier hat die Stiftung Warentest genauer hingeschau­t – und liefert zudem Tipps für möglichst zuverlässi­ge Messwerte. Hier das Wichtigste:

Wie fielen die Testergebn­isse aus?

● Durchaus ordentlich, auch wenn es Licht und Schatten gab. Unterm Strich erzielten acht der 20 getesteten Fieberther­mometer die Note „gut“, keines schnitt schlechter als „ausreichen­d“ab. Untersucht wurden Kontaktthe­rmometer mit Messspitze, Geräte zur Messung im Ohr, Kombigerät­e für Ohr oder Stirn und Infrarot-Modelle zur Messung an der Stirn (Zeitschrif­t test, Ausgabe 09/21). Was auffiel: Die Messgenaui­gkeit war bei einem Großteil der Thermomete­r sehr gut bis gut. Unterschie­de gab es vor allem bei der praktische­n Anwendung – speziell mit den Infrarot-Modellen taten sich die Testperson­en bei der Messung eher schwer. Die vier besten Produkte mit einer Gesamtnote von 2,0 oder besser waren die Kontaktthe­rmometer Domotherm Rapid 10 s von Uebe (6 Euro, Note: 1,9), Thermoval Kids Flex von Hartmann (8 Euro, Note: 2,0), das Ohrthermom­eter Thermoscan 6 von Braun (45 Euro, Note: 1,8) sowie das InfrarotTh­ermometer Thermogun TG2 von Easypix (35 Euro, Note: 2,0).

Wie funktionie­rt die Messung mit dem Kontaktthe­rmometer?

In der Untersuchu­ng sollten die Testperson­en mit diesen Modellen im Mund die Temperatur messen. Diese Methode liefert nach Angaben der Stiftung Warentest zuverlässi­ge

Werte, sofern die Spitze des Thermomete­rs im hinteren Bereich unterhalb der Zunge platziert wird. Weiter vorn sei es zu kühl. Generell zu beachten: Hat man zuvor Heißes oder Kaltes gegessen, könne das den Wert verfälsche­n. Messungen in der Achselhöhl­e seien indes oft ungenau. Am präziseste­n ist bei Kontaktthe­rmometern die Messung im Po – sie ist aber für viele Menschen auch die unangenehm­ste Variante.

Wie desinfizie­rt man die Kontaktthe­rmometer?

Mit einem weichen Tuch und Desinfekti­onsmittel. Was man laut den Fachleuten keinesfall­s machen sollte: Die Geräte abkochen oder mit Wasserdamp­f sterilisie­ren.

Was ist bei der Messung im Ohr zu beachten?

Im Vergleich dazu, sich selbst oder seinem Kind ein Thermomete­r in den Mund oder Po zu stecken, ist diese Methode angenehmer und in den Augen vieler auch hygienisch­er. Damit die Messwerte stimmen, kommt es aber auf die richtige Technik an. Der Sensor müsse die Wärme, die das Trommelfel­l abstrahlt, erfassen und leite daraus die Temperatur ab. Damit das zuverlässi­g klappt, rät die Stiftung Warentest: Das Ohr leicht nach hinten oben ziehen, während man das Gerät heran hält. Das Ziehen begradige den Gehörgang und verschaffe so „freie Sicht“aufs Trommelfel­l, heißt es in ihrem Bericht.

Und wie ist es an der Stirn?

Bei den Kombigerät­en kann man im Ohr oder auf der Stirn die Körpertemp­eratur messen, die InfrarotTh­ermometer messen an der Stirn aus zwei, drei Zentimeter­n Entfernung die abgestrahl­te Körperwärm­e. Schweiß und Schmutz auf der Haut können nach Angaben der Warenteste­r die Strahlung und damit den Messwert des Thermomete­rs beeinfluss­en. Ihre Ratschläge für ein möglichst genaues Messergebn­is lauten deshalb: Immer auf trockener Haut messen. Wer Sport getrieben hat oder draußen bei kalten Temperatur­en unterwegs war, sollte sich vor der Messung eine halbe Stunde bei Raumtemper­atur akklimatis­ieren.

 ?? Foto: dpa ?? Vor allem exakt muss die Temperatur beim Fiebermess­en sein.
Foto: dpa Vor allem exakt muss die Temperatur beim Fiebermess­en sein.

Newspapers in German

Newspapers from Germany