Mittelschwaebische Nachrichten

Zaster fürs Zamperl

- VON STEPHANIE SARTOR sast@augsburger‰allgemeine.de

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60 Euro pro Nacht. In der Luxus-Lodge. Sie wissen schon: schicke Holzhäusch­en, viel Platz, eigener Garten, feinste Stoffe – und ein paar Streichele­inheiten. Verwirrt? Keine Sorge, mit Frivolität­en hat das nichts zu tun. Hier kommt der – nun ja – Wau-Effekt: Der ganze Zaster ist fürs Zamperl.

Diesen horrenden Hundehütte­npreis zahlt man – raten Sie mal! – in der Nähe von München. Wo eine Garage fast so viel kostet wie andernorts ein Einfamilie­nhaus. Und eine Tasse Glühwein – hach, wäre bei dem Wetter schon auch nett – so viel wie in der Dorfwirtsc­haft ein Schweinsbr­aten mit zwei Knödeln. Und Salat.

Zugegeben: Im exklusiven Hundehotel vor den Toren der bayerische­n Landeshaup­tstadt geht es auch ein bisserl günstiger. In der Mehrbetthü­tte – klingt nach Schullandh­eimfahrt in der achten Klasse – kann der Lumpi schon für 80 Euro übernachte­n, die Privat-Lodge kommt dann auf 160. Und wenn der Termin mitten in die Sommerferi­en fällt, werden eben 360 Euro die Nacht fällig, wie die Abendzeitu­ng berichtet.

Herrchen und Frauchen müssen dann im eigenen Urlaub vielleicht ein klein wenig kürzertret­en. Soll heißen: Pensionszi­mmer statt Luxus-Suite. Dosen-Ravioli statt gegrillter Languste. Und statt Brunello gibt’s eben Lambrusco.

Für den Hund lohnt sich das. Denn ihm bleibt einiges erspart: Stau am Karawanken­tunnel, Stau am Brenner, Stau am Irschenber­g, auf der A93, der A95, B2 und wie sie alle heißen. Bis zum Ferienende wird das wohl noch so weitergehe­n. Wohl dem also, der nicht wegfährt. Und sich in einer schicken Lodge das Fell bürsten lässt.

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