Mittelschwaebische Nachrichten
Zaster fürs Zamperl
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60 Euro pro Nacht. In der Luxus-Lodge. Sie wissen schon: schicke Holzhäuschen, viel Platz, eigener Garten, feinste Stoffe – und ein paar Streicheleinheiten. Verwirrt? Keine Sorge, mit Frivolitäten hat das nichts zu tun. Hier kommt der – nun ja – Wau-Effekt: Der ganze Zaster ist fürs Zamperl.
Diesen horrenden Hundehüttenpreis zahlt man – raten Sie mal! – in der Nähe von München. Wo eine Garage fast so viel kostet wie andernorts ein Einfamilienhaus. Und eine Tasse Glühwein – hach, wäre bei dem Wetter schon auch nett – so viel wie in der Dorfwirtschaft ein Schweinsbraten mit zwei Knödeln. Und Salat.
Zugegeben: Im exklusiven Hundehotel vor den Toren der bayerischen Landeshauptstadt geht es auch ein bisserl günstiger. In der Mehrbetthütte – klingt nach Schullandheimfahrt in der achten Klasse – kann der Lumpi schon für 80 Euro übernachten, die Privat-Lodge kommt dann auf 160. Und wenn der Termin mitten in die Sommerferien fällt, werden eben 360 Euro die Nacht fällig, wie die Abendzeitung berichtet.
Herrchen und Frauchen müssen dann im eigenen Urlaub vielleicht ein klein wenig kürzertreten. Soll heißen: Pensionszimmer statt Luxus-Suite. Dosen-Ravioli statt gegrillter Languste. Und statt Brunello gibt’s eben Lambrusco.
Für den Hund lohnt sich das. Denn ihm bleibt einiges erspart: Stau am Karawankentunnel, Stau am Brenner, Stau am Irschenberg, auf der A93, der A95, B2 und wie sie alle heißen. Bis zum Ferienende wird das wohl noch so weitergehen. Wohl dem also, der nicht wegfährt. Und sich in einer schicken Lodge das Fell bürsten lässt.