Mittelschwaebische Nachrichten

UN setzt Luftbrücke nach Kabul fort

Vereinte Nationen fliegen Menschen aus Afghanista­n aus

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Genf „Meine amerikanis­chen Mitbürger, der Krieg in Afghanista­n ist jetzt vorbei“– mit diesen Worte wandte sich am Dienstagab­end Präsident Joe Biden an die US-Bevölkerun­g. Unterdesse­n halten die Vereinten Nationen auch nach dem Abzug der letzten amerikanis­chen Soldaten an ihrem humanitäre­n Einsatz in Afghanista­n fest.

Ein Versorgung­sflug der Weltgesund­heitsorgan­isation erreichte am Montag Masar-i-Scharif, zwei weitere Flüge seien in den nächsten Tagen geplant, sagte eine Sprecherin. Diese sollen auch Kabul anfliegen. Sie würden Material in das Land bringen und Menschen von dort ausfliegen. Die UN und ihre Partnerorg­anisatione­n versorgten unter anderem Kliniken mit Medikament­en sowie Bedürftige mit Nahrung. Die Lage sei schwierig, weil es bislang keine zentrale Regierung gebe, sagte Jens Laerke, Sprecher des UN-Nothilfebü­ros. Die UN-Organisati­onen sprächen aber ohnehin stets mit allen, die in einer Region Einfluss haben, auch mit den Taliban. Das sei nötig, um die Sicherheit der humanitäre­n Helfer zu gewährleis­ten.

In der Nacht auf Dienstag haben die letzten amerikanis­chen Soldaten Afghanista­n verlassen. Damit endete ein 20 Jahre währender Einsatz, begonnen nach dem Anschlag auf das World Trade Center am 11. September 200. Es endete auch die militärisc­he Mission zur Evakuierun­g von US-Bürgern, Verbündete­n und schutzbedü­rftigen Afghanen und Afghaninne­n. Jedoch hätten nicht alle Menschen, die man in Sicherheit bringen wollte, auch ausgefloge­n werden können, sagte der US-General Kenneth McKenzie. Wie es nun für die Schutzbedü­rftigen, die noch in Afghanista­n ausharren, weitergehe­n soll, lesen Sie auf Politik.

In Deutschlan­d kündigte unterdesse­n Verteidigu­ngsministe­rin Annegret Kramp-Karrenbaue­r an, dass das Ende des Afghanista­n-Einsatzes und der Evakuierun­gsmission im Oktober mit einem Großen Zapfenstre­ich vor dem Reichstags­gebäude gewürdigt werden soll.

 ?? Foto: Uncredited/U.S. Central Command via AP, dpa ?? Ein Bild für die Geschichts­bücher: US‰Soldat Chris Donahue verlässt als letztes amerikanis­ches Mitglied der Streitkräf­te Afgha‰ nistan. Der 20 Jahre währende Einsatz der USA in dem Land ist damit beendet.
Foto: Uncredited/U.S. Central Command via AP, dpa Ein Bild für die Geschichts­bücher: US‰Soldat Chris Donahue verlässt als letztes amerikanis­ches Mitglied der Streitkräf­te Afgha‰ nistan. Der 20 Jahre währende Einsatz der USA in dem Land ist damit beendet.

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