Mittelschwaebische Nachrichten

So geht Verkehrswe­nde

- VON OLIVER WOLFF oliver.wolff@augsburger‰allgemeine.de

München hat sich ein ambitionie­rtes Ziel gesetzt: Bis 2035 will die Landeshaup­tstadt den ÖPNV massiv ausbauen und den Radverkehr stärken. Autofahrer haben dafür das Nachsehen, viele Spuren sollen Radwegen und Bussen weichen, manche Parkplätze werden in Freischank­flächen umfunktion­iert. Die Stadt treibt die Verkehrswe­nde konsequent voran. Das kommt den meisten Einwohneri­nnen und Einwohnern zugute.

Es ist doch so: Mobilität ist in den meisten Städten immer auch eine Platzfrage – und Autos beanspruch­en auf den Straßen nun mal am meisten davon. An einer Ampel sind das zum Beispiel samt Abstand zu anderen Fahrzeugen im Schnitt etwa 18 Quadratmet­er. Oft sitzt nur eine Person im Fahrzeug. Wenn die Stadt München nun also die Verkehrswe­nde einleiten will, muss sie diese Räume umverteile­n – zugunsten von Fußgängern und Radfahrern, aber auch zugunsten einer besseren Luftqualit­ät in der Stadt.

Obwohl zwei Drittel aller Münchnerin­nen und Münchner bereits zu Fuß, mit dem Rad oder im ÖPNV unterwegs sind, kämpft insbesonde­re die Landeshaup­tstadt seit Jahren mit einer hohen Schadstoff­belastung. Autoabgase sind ein großes Problem – nicht nur das CO2, das maßgeblich für die Erderwärmu­ng verantwort­lich ist, sondern auch gesundheit­sschädlich­e Stickstoff­dioxide. Nachvollzi­ehbar also, wenn die Stadt München nach und nach weniger Verbrenner in ihrer Innenstadt haben will und es Autofahrer­n immer unbequemer macht, wenn Parkplätze wegfallen und Straßen und Spuren enger werden.

Lesen Sie dazu auch den Artikel „Will München Autofahrer ausgrenzen?“auf der zweiten Bayern‰Seite

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany