Mittelschwaebische Nachrichten

Stauberate­r verschenke­n Spielzeug

Auf ihren Motorräder­n düsen sie über die Autobahnen und helfen Leuten, die im Stau festsitzen. Im Gepäck haben sie viele Dinge gegen Langeweile

- VON DEMY BECKER

Die ganze Familie will mit dem Auto verreisen, und plötzlich stockt es auf der Straße. Oh nein, ein Stau! Ist das nervig, wenn es nicht vorwärtsge­ht und man warten muss. Doch es gibt Menschen, die dann zu Hilfe kommen. Einer von ihnen ist Roger Jahn. Er hat auf seinem Motorrad zum Beispiel eine Menge Spielzeug dabei.

Er verteilt auch kleine Geschenke

Roger Jahn ist Stauberate­r. Das bedeutet: Er hilft Menschen, die in einem Stau warten. Zudem gibt er Tipps, wie Leute am Steuer erst gar nicht in einen Stau fahren. Auch der Fachmann weiß sehr genau, wie langweilig es in einem Stau sein kann. Darum will er die Leute während des Wartens bei Laune halten.

Auf seinem Motorrad kann sich Roger Jahn problemlos zwischen den Autos durchschlä­ngeln. So kann er kühle Getränke und auch Spielzeug in die Autos reichen. Die Leute lassen einfach ein Seitenfens­ter herunter und lassen sich überrasche­n. Wenn der Stauberate­r seinen kleinen Stauraum am Motorrad öffnet, quillt dieser fast über. Darin befinden sich zum Beispiel bunte Sonnenbril­len, Schlüsselb­änder, Malstifte und Puzzles.

Jedes Jahr verteilt der Stauberate­r

Roger Jahn darf in einem Stau weiterfahr­en, durch die Gassen – denn er ist Stau‰ berater.

andere Spielsache­n. „Besonders gut laufen gerade die bunten Kinder-Sonnenbril­len“, sagt Roger Jahn.

Doch nicht alle Spielsache­n eignen sich fürs Auto. Manche Spielsache­n können mehr Ärger als Freude bereiten. Puzzles oder Spielfigur­en dürfen nicht zu klein sein. „Fällt das im Auto runter, findet man es nicht wieder“, sagt der Mann in der schwarz-gelben Uniform.

Flummis sind keine gute Idee

Ebenfalls keine so gute Idee im Stau: Flummis.

Einmal hätten die Stauberate­r kleine Gummibälle an Kinder verteilt, erzählt Roger Jahn. „Die Kinder haben angefangen, damit auf der Autobahn zu spielen.“Das war natürlich viel zu gefährlich!

Wenn kein Stauberate­r zur Stelle ist, rät Roger Jahn gegen die Langeweile im Stau: im Auto die Musik laut aufdrehen und mit den Eltern gemeinsam singen.

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Foto: dpa

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